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Von wegen auf der AIm gibt's keine Sünd': Ein Senner wollte sich nicht von den „lästigen" Wanderern stö- ren lassen. Was er sich da einfallen hat lassen, ist mittlerweile schon legendär. Symbolfoto: Umfahrer _ vom Jochberger Ürtschrofflst Geurj juGhi Dm W ZIm Senner 45 Es war in den 50-er Jahren, oder gegen Ende 40. Da hat- ten sie auf der Rettenwand- alm einen jungen, lustigen und einfallsreichen Senner. Die Rettenwandalm steht am Anfang vom Trattenbach. So wie bei vielen Almen, kom- men auch hier sehr oft Wan- derer vorbei, gewöhnlich um die Mittagszeit. Und mei- stens klopfen sie dann an der Hüttentüre, oder sie schreien sogar recht laut nach dem Senner. Weil die Senner schon sehr früh aufstehen, machen sie dann öfters auch ein Mittagsschläfchen. Wenn sie dabei geweckt werden, kann es vorkommen, dass sie nicht unbedingt sehr gut gelaunt sind. Auch den Sennern auf der Rettenwandalm ist es so er- gangen und sie haben sich dann etwas einfallen las- sen, damit diese Störungen aufhören. Gleich neben der Hüttentüre wurde dazu ein sehr schönes Bild, mit Brandmalerei und der Aufschrift „Glocke zum Senner" angebracht. Dane- ben ein schöner runder Griff (Knauf), welcher an einem Strick (Seil) oder einer Kette befestigt bis unters Dach reichte. Dort oben war eine Holzrinne und an dieser ein großer Wasserkübel befestigt. Wenn jemand nun an dem Griff zog - und glaubte da- mit dem Senner ein Zeichen geben zu können - löste eine Mechanik aus, der Kü- bel kippte um und das Was- ser ergoss sich direkt auf die darunter stehende Person, d. h. den Wanderer. Ja so kam dann statt dem Senner ein Wasserschwall. Jene Wanderer, die diese Eine „Glocke" der anderen Art gab es damals auf der Retten- wandalm. Foto: pnat „nasse" Bekanntschaft ma- chen mussten, fluchten dann natürlich und wa-e1i von oben bis unten nass. Die Hüttentüre blieb trotzdevi versperrt, die Senner hatten ihre Ruhe und die Wanderer mussten wohl oder übe: wei - ter gehen. „Brauch" mit der Zeit vergessen Anfangs warteten die Senner noch auf die ersten Wande- rer und deren oft nicht seLr sanften Ausdrücke. Und sie mussten sogar den Xbel mehrmals täglich nach fül- len, was natürlich eine riesige Gaudi für die drei war. Späte: - es dürfte sich ein wenig he- rumgesprochen haben - war dies dann nicht mehr so oft der Fall, oder es kam ihnen selber etwas zu stark vor und sie montierten diesen „nas- sen" Einfall wieder ab. Schild erinnerte noch an die Glocke Das schöne, gemalte Schild, so wurde mir erzählt, war viele Jahre später noch im- mer an der Rettenwandalm zu sehen, aber nur die „Ein- geweichten" und jene, denen davon erzählt wurde, wusstei um die Zusammenhänge. Georg Jöch ' Jochberger Ortschronst
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