Kitzbüheler Anzeiger

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5. November2009 Aktuell Nationalrat Josef Lettenbichler zieht nach 42 Plenarsitzungen im Parlament die erste Jahresbilanz „Bin den Menschen verpflichtet" Seit 28. Oktober sitzt der Kirchbichler Josef Letten- bichler für den Wahlkreis Unterland im Nationalrat. Nach einem Jahr im Parla- ment zieht er Bilanz. KITZBÜHELER ANZEIGER: Sie sind seit einem Jahr Par- lamentarier. Welche Erfah- rungen haben Sie gemacht, was haben Sie bewirkt? Josef Lettenbichler: Ich habe eine spannende und in- tensive Zeit hinter mir. Einer- seits kann ich mich in Wien in den Ausschüssen und im Plenum einbringen, ande- rerseits in der Region bzw. im Wahikreis Unterland für die Menschen als Ansprech- e rsänlich Josef Lettenbichler, Jahr- gang 1970, ist Politikwis- senschaftler. Von 1997 bis 2001 war der gebür- tige Kirchbichler VP-Ge- schäftsführer in den Be- zirken Kufstein und Kitzbühel, dann wech- selte er in die Parteizen- trale der Tiroler Volks- partei, wo er von 2002 bis 2006 als Geschäftsführer tätig war. Seit 2007 ist der ehemalige Gemeinderat und -vorstand von Kirch- bichi Chef der Industriel- lenvereinigung Tirol. Im September 2008 wurde er mit 5.242 Vorzugsstim- men zum Abgeordneten des Nationalrats gewählt. Seiner Kandidatur voraus ging ein Streit zwischen den Bezirken Kitzbü- hei und Kufstein, die ge- meinsam den Wahikreis Unterland bilden: Letten- bichler gewann die Wahl zum gemeinsamen Spit- zenkandidat, weil Kitzbü- heler Stimmen Sebastian Eder aus Hochfilzen ver- hindert hatten. ah partner dasein. Damit die Ju- gendlichen Einblick in den parlamentarischen Alltag er- halten, habe ich alle Schulen im Wahikreis eingeladen. 800 Schüler aus beiden Bezirken haben das Hohe Haus bereits besucht. KA: Sie sind mit über 5.000 Vorzugsstimmen der einzige direkt gewählte Mandatar aus ihrem Wahikreis. Wie können Sie sich in Wien für die Anlie- gen aus den Bezirken Kitzbü- heI und Kufstein einbringen? Lettenbichler: Als Nati- onalrat wirke ich natürlich an bundesweiten Entschei- dungen mit. Die Steuerre- form, das Ökostromgesetz, die Novellen bei der Umwelt- verträglichkeitsprüfung oder beim Führerscheingesetz, die Änderungen beim Fremden- recht, der Gratis-Kindergar- ten für Fünfjährige oder die Matura neu sind Beschlüsse, die auch unmittelbare Aus- wirkungen auf den Bezirk Kitzbühel mit seinen 62.000 Einwohnern haben. KA: Welche Anliegen werden ihnen von den Bewohnern in unserem Bezirk vorgebracht und was haben Sie schon umgesetzt? „Vermittle zwischen Region und Bund" Lettenbichler: Die Anlie- gen reichen von Einzelin- teressen bis zu den großen Wunschprojekten, die aber vor allem Angelegenheit des Landes sind, wie etwa Um- fahrungsstraßen und Ge- sundheitspolitik. Ich kann hier zumindest als Vermittler zwischen den einzelnen Insti- tutionen fungieren. Das habe ich schon mehrmals erfolg- reich praktiziert. Im Übrigen funktioniert die Zusammen- arbeit mit Landesrätin Beate Paifrader und Landtagsabge- ordneten Franz Berger aus- gezeichnet. Wir tauschen uns regelmäßig aus. KA: Sie betonen gerne ihre Bürgernähe. Wie setzen Sie diese in der Pr2xis um? Und wie wollen Sie Ihren Be- kanntheitsgrad in Kitzbühel steigern? „Seitenblicke-Events überlasse ich anderen" Lettenbichler: Wochentags bin ich fast immer in Wien, aber am Wochenende nehme ich natürlich Termine in meinem Wahlkreis wahr. Es liegt mir aber fern, von einem Seitenblicke-Event zum ande- ren zu jagen. Das überlasse ich gerne anderen. Ich bemühe mich aber, dass ich mich von allen drei Nationalräten aus dem Wahlkreis Unterland am meisten in Kitzbühel auffialte. Abgesehen davon bin ich hier ja kein Unbekannter: Die An- zahl der Vorzugsstim- men gibt mir Recht. KA: Welche sind für Sie die zen- tralen Fragen der Zukunft? Lettenbichler: Der Schlüssel für eine erfolgreiche Integration ist das Beherrschen . der deut- schen Sprache und genau hier ge- hört der Hebel angesetzt. Mein Vorschlag ist, dass der Erhalt von Transferleistungen an das Beherrschen der Spra- che und den Erwerb von schulischen Qualifikationen gekoppelt werden soll. KA: Die Bestellung von Wis- senschaftsininister Johannes Hahn zum EU-Kommissar hat innerhalb der Koalition mäch- tig Staub aufgewirbelt. Gibt es eine Spaltung oder drohen so- gar Neuwahlen? Lettenbichler: Die Volks- partei hat auf Wilhelm Molterer gesetzt, weil Öster- reich damit gute Chancen auf das Agrarressort gehabt hätte. Hahn ist ein Kompro- misskandidat von beiden Re- gierungsparteien und er wird seine Sa- che gut machen. Davon bin ich überzeugt. Neu- wahlen stehen uns aber sicher nicht ins Haus. Alexandra Fusser Nationalrat Josef Lettenbichler versteht sich als Bindeglied zwischen Region, Land Tirol und Bund. Foto: Fusser
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