Kitzbüheler Anzeiger

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Seit Jahren bewohnen Jelena Baturina urd Juri Luschkow das Landhaus in der Kocnau. Foto: Anzeiger 29. Jänner 2009 Aktuel 3 Sieben Enthaltungen, vier Nein- und eine Ja-Stimme im Gemeinderat, aber der Bürgermeister hält frst: Jelena ist in Aurach willkommen Der Auracher Gemeinde- rat lehnt Jelena Baturina überhaupt nicht ab, stellt Dorfchef Koidl klar. Das Engagement der rus- sischen Milliardänn sei aber vorwiegend überörtlich. Aurach 1 Die 13 Gemein- deräte von Aurach haben es sich nicht leicht gemacht: Für die an die Bezirkshauptmann- schaft, Abteilung Grund- verkehr, gerichtete Stellung- nahme stimmten sie höchst ungewöhnlich ab: Sieben Ent- haltungen, vier Nein- und eine Ja-Stimme kennzeichnen die Brisanz ihrer Entscheidung, wobei sich ein weiterer Man- datar als befangen erklärte. Wie berichtet, begründet die russische Milliardärin ihre Kaufabsicht für die von ihr be- reits bewohnte Villa im Orts- teil Kochau mit öffentlichem Interesse. Mit einem Ste- vie-Wonder-Konzert, Gratis- Einladungen zur Russischen Weihnacht sowie großzügigen Sponsor-Leistungen für den Triathlon-Weltcup und das Tennisturnier in Kitzbühel hat Baturina ihr Engagement im öffentlichen Interesse ein- deutig unter Beweis gestellt. Wobei dieses kulturell, wirt- schaftlich oder sozial begrün- det werden kann. Nicht zu vergessen der Kauf des im Bau befindlichen Golfhotels Tiro- ha in Eichenheim, der über eine Stiftung erfolgt ist. Für die Gemeinde Aurach kann nie überwiegende Mehr- heit cer Mandatare allerdings kein ffentliches Iuteesse er- kennen. „Von Frau Ba:jrinas Engagement profitiert vor allem Kitzbühel' sat Dorf- chef Helmut Koidl gegenüber dem Kitzbüheler Anzeisvr. GR Walter Mair (SP) ou:et sich hingegen als einziger Befür- worter. Weil die gesamte Re- gion wirtschaftlkn und kul- turell vcn Baturitza profitiert, wie er festhält. Abgesehen vorn Abstim- nungsergebnis werden der Bürgermeister und sein Vize Franz Obermoser nicht müde u becnen: „Jelena Baturina ist in Aurach herzlich will- Iommez". Aleaaudr2 F-.isser Wo fängt das öffentliche Interesse an und wo hört es auf? Diese Entschei- dungsfindung birgt für Bürgermeister Helmut Koidl erhebliche Brisanz. KITZBÜHELER ANZEIGER: Ihre Stellungnahme an die BH ist negativ ausgefallen. Wie ha- ben Sie dies begründet? Helmut Koidl: Die Gemeinde kann nicht über den Grundver- kehr entscheiden, das ist immer nur Angelegenheit von Bezirks- hauptmannschaft und Land. Wir haben die geforderte Stel- lungnahme abgegeben, ob öf- fentliches Interesse besteht. Doch dies ist für die Gemeinde nicht erkennbar. KA: Wie sehr war die Ent- scheidung im Gemeinderat umstritten? Koidl: Wir haben das Gefühl, dass die Landespolitik die bri- santen Entscheidungen immer nur auf die Gemeinden abwäl- zen will. Bei einfachen Angele- genheiten werden wir hingegen nie gefragt. Helmut Koid/: ‚Die schwie- -. rigen Entschei- dungen werden auf Gemeinden abgewälzt". Foto:Anzeiger KA: Warum erkennen Sie kein öffentliches Interesse? Immerhin hat die Region von Frau Baturi- n.s Aktivitäten bshe- profitiert. Koidl: Inwieweit das über- örtiiche öffentliche Interesse für Frau Baturinas Akt:vi:äten ge- rechtfertigt ist, könr.erk wir Au- racher nicht beureien. Wir wunien darüber nicht austei- chend informiert Sicher ist nur, dass das öffentliche Interesse für Aurach nich: nachvoltzieh- bar ist. Wir haben weder die örtlichen noch die infrastruk- turellen Voraussetzungen, um C-roßkonzerte oder Weltcup- Veranstaltungen auszutragen. KA: Wie geht sjetzt weiter? Koidl: Unsere Steflungnahme liegt bei Martin Grander in der BE-J. Es gibt ein ergänzendes Ermittlungsve-fahren. Alexwidra Fusser Sicht Die Auracher sind hin- u:id hergeris sen und of- fenbar in der Zwickmühle. Das spiegelt das Abstim- mungsergebnis im Ge- meinderat deutlich wider. Es war eine Bauchent- scheidung gfordrt, für die es keint gesetzh:hen Richtlinien gibt. Deshalb die vielen Enthaltungen im Gemeinderat. Wenn kein neues Freiland für einen F:eizeirwohnsitz erschlossen wird, sollte sich auch Jlena Baturina hTen Traum van einem Haus in der Kochaa erfül- len dürfen. Emmerhin ver- spricht sie weitere wirt- schaftliche Aktivitäten. ah Den Vorwurf der Ablehnung weist Dorfchef Helmut Koidl scharf zurück: „Grundverkehr ist BH-Sache"
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