Kitzbüheler Anzeiger

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14. Jänner 2010 Aktuell 5 Grenzgang total: Vier Wochen mit Schneeschu- hen bei minus 35 Grad, eisigstem Wind und mit gut 80 Kilogramm Gepäck über Grönlands Gletscher: Das erwartet die Teilnehmer der Expedition „122 Jahre nach Nansen“ im Mai 2010. Kitzbühel   | Der norwegische Zoologe und Polarforscher Fridtjof Nansen durchquerte 1888 auf Schneeschuhen das grönländische Inlandeis vom unbesiedelten Osten nach We- sten. Damit wollte er sich und der Expedition bewusst sämt- liche Rückzugsmöglichkeiten abschneiden. Zwei Monate brauchte er für die Durchque- rung Grönlands, 560 K ilome- ter legte er dabei zurück. Hilfe aus der Luft ist nicht möglich Die vier Teilnehmer der ge- meinsamen Nord- und Süd- tiroler Expedition „122 Jahre nach Jansen – Expedition Grönland 2010“ w ollen im Zeitraum von vier Wochen auf Nansens Originalroute die arktische Insel durchque- ren. Mit einer großen A b- weichung: Zuvor ist die Erst- besteigung des 3.383 Meter hohen Mount Farel über die 1.500 Meter hohe Südost- wand geplant, wie Alois Ha- selwanter und Reini Percht, die beiden Kitzbüheler T eil- nehmer der Expedition, schildern. Die Querung der Inselglet- scher Grönlands ist a uch 122 Jahre nach Nansen alles an- dere als ungefährlich: Auf der 500 Kilometer langen Route ist nach rund 200 zu- rückgelegten K ilometern auf- grund mangelnder Reichweite der Hubschrauber keine Hilfe aus der Lut mehr möglich. Ein Gewehr im Gepäck s oll vor angreifenden Eisbären schützen, ein Satellitentelefon den Kontakt zur Außenwelt herstellen. Die vier Bergsteiger aus Sul- den und Kitzbühel erwartet knapp vier Wochen in Unge- wissheit, in der unendlichen Weite, im totalen Weiß, o hne jeden Anhaltspunkt am Hori- zont. „Mental werden wir an die Grenzen stoßen“, sind sich die Haselwanter und Percht bewusst. Mentale Stärke ist größe Herausforderung Warum sie sich derartige Strapazen überhaupt a ntun? „Ich will es noch einmal wis- sen, sagt Haselwanter, der bereits am Kilimandscharo und Mount Kenia Expediti- onserfahrung gesammelt hat und im fünt en und sechs- ten Schwierigkeitsgrad klet- tert. „Mit meinen 54 Jahren stoße ich altersmäßig b ald an die Grenzen.“ Der 28-jährige Bergführer Reini P ercht sucht vor allem das Abenteuer: „Für mich bietet sich mit der Grön- land-Expedition eine einma- lige Chance, die ich nützen möchte.“ Angst haben die beiden nicht, nur „großen Respekt“. Kom- merzielle Interessen wollen sie mit der Expedition im Üb- rigen nicht verfolgen. Hasel- wanter: „Derzeit sind wir über jeden Sponsor froh.“ Alexandra Fusser Training am Fuße des Kitzbüheler Horns mit Schneeschuhen, einer beladenen Pulka und in sechs Schichten Kleidung gehüllt: Alois Haselwanter trainiert fast täglich für die Expedition, in der Grönland mit Schneeschuhen auf der historischen Nansen-Route überquert wird. Foto: Fusser Erstbesteigung des Mount Farel über d ie Südostwand – Q uerung der Insel von Ost nach West 500 Kilometer quer durch Grönland Die Kitzbüheler T eilnehmer der Tiroler Expedition: Die Bergretter Alois Haselwanter (links) und Reini Percht. Foto: Walter Rief
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