Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seine berufl ichen Meister- stücke liefert er täglich mit mundgeblasenen Trink- gläsern sowie anderen Kunstwerken aus Glas. Ein weiteres Meisterstück peilt er im Juni dieses Jahres an – Joseph S. Salvenmo- ser (45) will es als einer der weltbesten Hängegleiterpi- loten bei der Europameister- schaft in Italien noch einmal wissen. Kitzbühel. | „Woher haben Sie diese wunderschönen S chnaps- gläser, die in der A uslage ste- hen? Solche suche ich schon lange“, fragte vor gut zwei Jahr- zehnten ein Kunde in der Ge- schenkstube Christl in der Kitzbüheler I nnenstadt. „Aus der Langau, mundgeblasen von meinem Sohn“, sagte die Mutter von Joseph S. Salvenmoser. Der Mann entpuppte sich als der bekannte Schnapshersteller Günter Rochelt, der für hochwertige S chnäpse die passenden Gläser suchte. „ Wie beim Wein wird auch der Schnaps erst durch das Trink- glas zum richtigen Genuss“, schildert Sal- venmoser. Es folgte eine Bestellung um die andere mit hunderten Gläsern. Alle ein Einzelstück, alle ein K unstwerk für sich. Dank seiner Kreativität wurde er f ür seine Schnapsgläser mit A uszeichnungen überhäut : Österreichischer S taatspreis, erster Preis der französischen S ommelier- Vereinigung, laut Gault Millau „das beste Schnapsglas Österreichs“. Mittlerweile sorgen die Glas- objekte des freischaf enden Künstlers ei- nerseits bei Ausstellungen in Wien, Mün- chen, Paris, New York, Brüssel und L os Angeles für A ufsehen, andererseits sind sie begehrte Sammlerstücke geworden. Mit der Beteiligung an einem Unterneh- men, welches ein Fitnessgerät namens „Streetstepper“ herstellt und vertreibt, hat er sich ein zweites berul iches Standbein geschaf en. Das ist die eine, die eher unbekannte Seite des 45-Jährigen, der v on seinen Freunden Seppi genannt wird. Von der an- deren ist bekannt, dass er ein ausgezeich- neter Hängegleiterpilot ist. Obwohl er im Einzel als auch mit der österreichischen Nationalmannschat beinahe alles, was es zu gewinnen gibt, auch gewonnen hat, setzt er sich hohe Ziele. Nach einer Wett- kampfpause peilt er Topplätze b ei der im Sommer am Monte Cucco (Italien) statt- i ndenden Europameisterschat und bei der kommenden Jahres in den Pyrenäen anberaumten Weltmeisterschat an. Ohne Fleiß b ekanntlich kein Preis: Wo- bei nicht das Konditionschinden im Vor- dergrund steht. „Liegestütze und K limm- züge sind die einzigen r egelmäßigen Übungen“, s childert er. „Beim wettbe- werbsmäßigen Drachenl iegen muss man topi t im Kopf sein, denn es gilt während des Fliegens innerhalb von Bruchteilen von Sekunden Entscheidungen zu tref en, die über S ieg oder Niederlage entschei- den.“ Ob eine Wolke angel ogen oder ihr ausgewichen werden muss oder wie eine h ermik einzuschätzen ist. Topi t im Kopf zu sein bedeutet auch frei im Kopf zu sein. Dafür s orgt seine Frau Si- mone, die für s eine l iegerischen Ambiti- onen sehr viel Verständnis zeigt. Wie in allen Sportarten ist die Konkur- renz groß: „Es g ibt mindestens 25 Piloten, die Europa- oder Weltmeister werden kön- nen.“ Einer davon schreibt sich Joseph S. Salvenmoser und kommt aus Kitzbühel. Joseph Seppi Salvenmoser will es heuer noch einmal wissen Ein Glasbläser mit einem Drang zum Hängegleiten F ot o: M itt er er Joseph S. Salvenmoser als Hersteller von Trinkgläsern . . . WIR – Von Alexander Rußegger
< Page 42 | Page 44 >
< Page 42 | Page 44 >