Kitzbüheler Anzeiger

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Kitzbüheler Heimatblätter Heimatblätter Nr. 2/2010 Im Frühjahr 1937 stellte die Handels- und Gewerbebank im Keller ihres Hauses in der Bahnhofstraße – heute steht dort die Zentrale der Sparkasse – kostenlos einen Arbeitsraum zur Verfügung. Sofort wurde mit dem Zusammenbau der Traglächen begonnen. Über 2000 Stunden für Schulflugzeug Nach zwei Monaten Ar- beitspause im Sommer wurde der Zögling im Oktober 1937 fertig gestellt. Der amtliche Bauprüfer bestätigte, dass „sauber“ ge baut worden ist. Eine Zusammenstellung der Arbeitseinsätze ergab, dass Toni Egger, der im Herbst 1937 zur Lutwafe nach Wiener Neustadt einrückte, und Karl Grißmann zusammen fast die Hälte der Arbeitsstunden geleistet hatten. Von der ab Herbst 1936 tätigen B autruppe war nach ihnen Hans Krismer am leißigsten am Werk (253 Stunden), gefolgt von Hugo Krause und Julius homa. Toni Schwabl kam ab Novem- ber 1936 auf 103 Stunden. Im März 1 937 stießen E di Palasser (122 Stunden), Martin Krismer (80 Stunden) und der Salzbur- ger Silverius Zraunig dazu, we- nig später a uch Hans Salinger, der für die B eschläge zuständig war, und Emanuel Hartmann, ein schon aktiver Segellieger. Ab Herbst 1937 gehörten F ranz Lintner, Andreas Pollak, Rudi Schweinester und Roman Feix zur Gruppe. Insgesamt wur- den 2018 Arbeitsstunden ge- leistet, bis das Schullugzeug fertig war. Segelflugzentrum am Hahnenkamm Eine Schaustellung des Flug- zeugs beim Tiefenbrunner fand viel Anerkennung durch die Bevölkerung und h alf bei der Aubesserung des Kas- senstands. Segellüge vom Hahnenkamm erschienen nicht mehr utopisch, seit das Flugzeug Ignaz mit wenigen Handgrifen für die B ergfahrt an einer Kabine festgemacht worden war, ein Salzburger Fluglehrer zweimal „laut jo- delnd“ über die Stadt dahin log und neben der Talstation der Hahnenkammbahn auf dem damals noch freien Feld landete, wo ihn jugendliche Zuschauer begeistert erwar- tet hatten. Der Bergtransport wurde als ideal bezeichnet, die Bergbahn unterstützte die Flieger durch Gratistrans- porte. Für den Start unter- halb des heutigen Starthauses des Hahnenkammrennens waren etwa 20 Mann erfor- derlich. Mit einem Hochleis- tungslugzeug, das die Gruppe anstrebte, sollte der Hah- nenkamm ein Flugzentrum werden. Als die Fluggenehmigung für den 108,30 kg schweren „Zögling“ einlangte, konnte in Zusammenarbeit mit dem Aero Club in der Österrei- chischen Sport- und Turnfront das Fest der Flugzeugtaufe an- gesetzt werden. Der Kitzbüheler Segellie- gergruppe ist es gelungen, diesen Ehrentag besonders festlich zu gestalten. Bei herr- lichstem Winterwetter war der reich belaggte Hauptplatz Schauplatz einer imposanten Feier, zu der sich eingefunden hatten: Bezirkshauptmann Dr. Alois Neuner, Fürst Ul- rich Ferdinand Kinsky, Prä- sident des Österreichischen Aero Club und Gruppenfüh- rer für F liegen der Sport- und Turnfront, Fürstin Mathilde von Kinsky, Patin, Alois Stei- negger, Landessportkommis- sär, a uch eine Abordnung der Kaiserjäger, die Bundesbahn- musikkapelle, die die Feier mit ihrem Spiel verschönte, eine Abteilung Jungvolk und die Fliegergruppen St. Johann, Salzburg, Hopfgarten und In- nsbruck. Ferner kamen zahl- reiche Fremdengäste und ein- heimische Zuschauer. Während der Feier kreisten über dem Hauptplatz vorerst ein Motorlugzeug aus Wien, eine blendend weiße Sportma- schine, deren Pilot Ing. Hans Brückner m it ihr viele Kunst- stücke log, sowie drei Segel- lieger, die vom Hahnenkamm starteten und ganz unglaublich kühne S chleifen zogen. Die Kitzbüheler Nachrich- ten berichteten von der Seg- nung durch Kooperator Jo- hann Fink und die Ansprachen von Gruppenleiter Grißmann, Präsident Kinsky sowie Lan- Das Schulflugzeug „Oe Toni“ vor der letzten Werkstätte in der Bahn- hofstraße Das Gruppenbild am ersten Flugtag in St. Johann am 6. März 1938 wurde leider auch zum Schlussdokument. Die Segelfliegergruppe baute zuerst in einer provisorischen Werkstatt im Keller des neuen Schulhauses.
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