Kitzbüheler Anzeiger

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Kitzbüheler Heimatblätter Heimatblätter Nr. 2/2010 Unterlagen: Fa m. Grißmann, Edel- weißgilde Kitzbühel, Kitzbüheler Anzeiger, Sonntagspost. treuen Lagers hatte im Ka- tholischen Vereinshaus mit- gearbeitet und wurde zum Orts- und Jugendführer der Ostmärkischen Sturmscha- ren ernannt. Die deswegen verfügte Versetzung als Leh- rer nach Söll, wahrscheinlich gefördert von Much Wieser, bewahrte ihn vor politischer Verfolgung. Schulraumnot als stän- diger Begleiter Der bestens ausgebildete Se- gellieger wurde als Werkstät- tenleiter nach Fürstenfeld- bruck einberufen. Kurz nach der Heimkehr erreichte ihn im Sommer 1945 die Bestel- lung zum Schulleiter der VS Kitzbühel. Er erkämpte die Freimachung des mit Flücht- lingen überfüllten Schulge- bäudes und der Notklassen- räume im W aisenhaus und im Kloster für die g ewaltige Zahl von Schülern. Die S chulraum- not wurde erst durch den Bau der Hauptschule (1951) für e i- nige Jahre behoben. 1955 über- nahm Grißmann, der schon lange auch als Berufsschul- lehrer tätig gewesen war, die Leitung der Kaufmännischen Berufsschule, wo enorme Raumprobleme herrschten. Im Herbst 1965 erhielt die Schule im 66. Bestandsjahr in einem neuen Schulgebäude a n der Wagnerstraße e rstmals ei- gene Räume. Die Ernennung zum Oberschulrat (1966) würdigte die pädagogische und organisatorische Lebens- leistung des Schulmannes. Privatinitiative schuf neue Siedlung Eine bedeutende Rolle spielte Grißmann in d er gemeinnüt- zigen Wohnbau Förderungs- genossenschat m.b.H., die auf den Salzergründen sechs Häuser baute und auf der Halde des ehemaligen Kup- ferbergbaues Schattberg – ca. 27.000 m² groß – vom Staat 24 Bauparzellen zu günstigen Bedingungen erwerben und mit Unterstützung durch die Stadtgemeinde, vor allem aber durch einen enorm großen persönlichen und gemein- samen Arbeitseinsatz der Mit- glieder, als „Schattbergsied- lung“ erbauen konnte. Bei der Grundsteinlegung war Bun- deskanzler Dr. Leopold Figl anwesend. Grißmann baute für die mit der Volksschul- lehrerin Margarethe Waldhof gegründete F amilie, die rasch anwuchs, ein eigenes Haus. Er arbeitete auch als Funktionär in der Genossenschat mit. Im Jahr 1956 zog Grißmann als treuer Mitarbeiter mit dem ersten Obmann der Wohn- baugenossenschat am Schatt- berg, dem Unternehmer und Segelliegerkameraden Anton Kahlbacher, in den Gemein- derat ein. Stadtrat Grißmann setzte sich u.a. für e ine Mittel- schule und für die neue Be- rufsschule in Kitzbühel ein und betrieb als Kulturreferent die Vorarbeiten für e in Stadt- buch im Rahmen der Schlern- Schriten. Er schied 1968 aus dem Gemeinderat aus. Die Stadtgemeinde würdigte sei- nen großen Einsatz mit dem Ehrenzeichen (1983). Holzmeister-Kapelle am Hahnenkamm Als der Architekt Prof. Cle- mens Holzmeister, Besitzer eines Berghauses am Hah- nenkamm, ein im Exil gege- benes Gelöbnis einlöste, bei glücklicher Heimkehr eine Bergkirche zu errichten, bat Pfarrer Ehrendomherr Joseph Schmid seinen langjährigen treuen Mitarbeiter Grißmann, die Obmannschat im Kapel- lenbauverein zu überneh- men. Die Weihe der nach dem Bergpatron Bernhard von Aosta benannten Bergkapelle unterhalb der Ehrenbachhöhe durch Erzbischof Dr. Andreas Rohracher im Sommer 1964 war einer der schönsten T age im Leben Grißmanns. Seit der Gründung d es Kol- ping-Männerchores (1947) war Karl Grißmann als Sän- ger dabei, durch viele Jahre übte e r die Funktion des Ob- manns aus. Die Pensionistenzeit bot wieder mehr Gelegenheit für das Segelliegen. Mancher Flug wurde zum Abenteuer, aber Grißmann war g ewohnt, sich nicht unterkriegen zu lassen. Der Fliegerclub St. Jo- hann proitierte von seiner Erfahrung als Flugplatzleiter. Ot nützte Grißmann durch kurzfristigen Entschluss die Gelegenheit zu größeren Rei- sen. Im Katholischen Tiroler Lehrerverein, dem er durch Jahrzehnte treu geblieben war, leitete er die erste aktive Pensionistengruppe. Oberschulrat Karl Griß- mann starb am 16. November 1989 im 80. Lebensjahr. Architekt Prof. Clemens Holzmeister und Erzbischof Dr. Rohracher am Weihetag der Hahnenkammkapelle mit DDr. Herbert Thurner und Tochter Isabella (links), Karl und Gretl Grißmann mit den Kindern V eronika, Martin und Maria (rechts). Foto Herta Walch (1964). Im Gildenbuch zeigte Grißmann die bergsteigerischen Jahreslei- stungen 1935 der Edelweißgilde (Ausschnitt, von links Ludwig Lang, Much Wieser, Karl Griß- mann) grafisch auf.
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