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20. Mai 2010 Aktuell 3 Milch der regionalen Heu-, Alm- und Silobauern ist ein exzellentes Produkt, das ist jetzt wissenschaft- lich bestätigt. Für die Tirol Milch bildet diese Erkennt- nis die Grundlage für eine neue Vertriebsschiene. Kitzbühel | Eine Kuh, die mit Gras, Heu und Silage ge- füttert w urde, produziert eine Milch, die mehr gesunde Fett- säuren enthält, als eine, die mit Mais und viel Kratfutter gefüttert wurde. „Entschei- dend ist damit bei der Qua- lität der Milch, was die Kuh frisst“, das wissen auch die Mitglieder des im Vorjahr ge- gründeten Heu- und Alm- milchvereins Kitzbüheler Al- pen, die sich diese Erkenntnis auch wirtschatlich zunutze machen wollen. „Dreimal so gut wie Durchschnittsmilch“ Wissenschatlich belegt wird das Wissen um die hohe Qua- lität der regionalen Milch durch Analysen der Bundes- anstalt für alpenländische Landwirtschat Gumpen- stein im steirischen Irdning: Im Rahmen des vom Ver- eins initiierten, so genannten „Omega-3-Projekts“ ließen die Landwirte 32 Milchpro- ben von Grassilage-Betrie- ben und Heubetrieben zie- hen und untersuchen. Das Ergebnis der Wissenschat- ler fällt eindeutig aus: Die Milch aus den Tiroler Betrie- ben weisen einen hohen Ge- halt an essentiellen Fettsäu- ren, darunter vor allem an Omega-3 und Omega-6-Fett- säuren a uf. „Diese Milch ist doppelt so gut wie Durch- schnittsmilch, in den Som- mermonaten sogar dreimal so gut, obwohl das Wetter ver- gangenes Jahr schlecht war“, fasst Manuel Hofer, Ge- schätsleiter der Tirol Milch, bei der Jahreshauptversamm- lung des Heu- und Almmilch- vereins in Oberndorf zusam- men. Auf Wunsch der Tirol Milch haben Wissenschaf- ter eine Gegenprobe erstellt: 12 Proben aus Regalmilch in ganz Europa belegen, dass die Milch der Tiroler Bauern die höchste Q ualität e rzielt. Tirol Milch baut auf Omega-3-Projekt Das wissenschatliche Ergeb- nis bildet nun die Grundlage, auf der die Tirol Milch ihre Vermarktungsstrategie auf- bauen will, wie Manuel Hofer erklärte. „ Der hohe Gehalt an Omega-3-Fettsäuren i st dabei unser wichtigstes Argument.“ Das Bild von der glücklichen Kuh auf der grünen W eide sei kein kitschiges Klischee mehr, sondern wissenschatlich fun- diert. Hofer: „Damit können wir uns von den Mitbewer- bern abheben.“ Schützenhilfe für das ehr- geizige Omega-3-Projekt der heimischen Bauern kommt von der Landeslandwirt- schatskammer, wie Präsident Josef Hechenberger bestätigt. Sein Hauptanliegen ist aller- dings nicht die Vermarkung der Milch, sondern das Er- zielen eines höheren Milch- preises. Hechenberger: „Da- für k ämpfen w ir weiter.“ Das große Ziel des Heu- und Almmilchvereins for- muliert Obmann Hermann Huber: „Wir wollen die Alm- milch ganzjährig anbieten.“ Dies soll durch die Zufütte- rung von Leinsaat geschehen, die eine hohe Konzentration von natürlicher Omega-3- Fettsäure a ufweist. Denn die- ser Inhaltsstof, so sind sich die Bauern einig, „ist das be- ste Verkaufsargument“. Alexandra Fusser Omega-3-Versuchsprojekt liefert sensationelle Erkenntnisse – Österreichs Wissenschatler bestätigen „Tiroler Milch hat höchste Qualität“ Was die Kuh frisst, ist in der Milch enthalten: In der Region Kitzbühel erhalten die Kühe bestes Grünfutter. Das spiegelt sich auch in den Qualitätsproben eindeutig wieder. Foto: Heu- und Almmilchverein Vorstand des Heu- und Almmilchvereins Kitzbüheler Alpen: Andreas Fuchs, Josef Rehbichler und Obmann Hermann Huber (von links). Josef Hechen- berger: „Wir kämpfen vor allem um einen höheren Milch- preis.“ Foto: Fusser
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