Kitzbüheler Anzeiger

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4. Juni 2010 Aktuell 5 Jetzt liegen die Fakten auf dem Tisch: Die St. Johan- ner kaufen bevorzugt in ihrem Heimatort ein. Für Wirtschaftsexperten ist St. Johann nicht nur des- halb „hochinteressant“. St. Johann   |   Dass sich die Marktgemeinde als der pulsie- rende Wirtschatsstandort im Bezirk schlechthin versteht, ist bekannt. Neu ist aber, dass diese Selbsterkenntnis mit den Fakten einer Standort- analyse untermauert wird, die das Ortsmarketing in Autrag gegeben hat. „Für die W eiterentwicklung des Standorts haben uns bis- her die Daten über die Aus- gangslage gefehlt“, begründet Leiterin Marije Moors. „Wir wussten nichts über die S tär- ken, Schwächen und C hancen von St. Johann und hatten bis- her auch keine Fakten, auf die wir aubauen können.“ 129 Betriebe unter die Lupe genommen Für die in Autrag gegebene Studie wurden 1.500 Per- sonen befragt und die 129 ortsansässigen Handels- und konsumnahen Dienstlei- stungsbetriebe unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse sind sehr positiv ausgefallen, wie Roland Murauer von der CIMA Beratungs- und Ma- nagement GmbH verdeut- licht. „83 Prozent der Kauf- krat der St. Johanner bleibt im Ort“, erläutert Roland M u- rauer von der CIMA. Der gesamte Einzelhandels- umsatz liegt bei 113 Millio- nen Euro, 47 Prozent davon werden allein im Ortszen- trum umgesetzt. Fazit: St. Jo- hann kann sich im Wettkampf zu den konkurrierenden Ein- kaufszentren Wörgl, Saal- felden und Salzburg gut be- haupten, wenngleich die Wörgler und Innsbrucker Handelsbetriebe derzeit die meiste Kaukrat von St. Jo- hann abziehen. Wörgl setzt im Vergleich – allerdings mit weit größeren Verkaufslächen – 228 Milli- onen Euro um, Saalfelden 137 Millionen Euro, Kitzbühel 9 4 Millionen Euro. Unter dem Strich ist für M u- rauer der Einzelhandel in St. Johann gut aufgestellt. Er empiehlt, Neuansiedlungen an der Peripherie künf- tig sensibel zu behandeln und warnt vor neuen großen Lebensmitteldiskontern. „Keine neuen Riesendiskonter“ „Diese Riesenlächen brin- gen keine neuen Kaukrat- zuluss“, sagt Murauer. St. Johann brauche nicht Quan- tität, s ondern Qualität. A ller- dings, so Murauer, müsse s ich der Einzelhandel küntig um ein verstärktes M arketing be- mühen. „Der Außenautritt mancher Betriebe ist, um es vorsichtig auszudrücken, s ub- optimal. Und die Konkurrenz schlät n icht.“ St. Johanner Ortskern hat viel Identität Für die wirtschatliche Zu- kunt St. Johanns gelte es, vor- erst küntig die „ guten Ergeb- nisse“ zu halten. St. Johann soll identisch bleiben und sei- nen Ortskern nicht durch die Ansiedlung von Handelsket- ten den vielen anderen ös- terreichischen Innenstädten und Zentren gleichmachen, wünscht s ich Murauer. „Viele Fußgängerzonen sehen ähn- lich aus.“ Marije Moors freut sich über die erhaltenen Ergeb- nisse. Jetzt gehe es ans Ein- gemachte, sagt sie. „Wir wis- sen jetzt, in welche Richtung wir unsere Arbeit lenken kön- nen.“ Konkrete Projekte gibt es noch nicht. Alexandra Fusser St. Johanner Handelsbetriebe setzen 113 Millionen Euro um, davon 47 Prozent im Ortszentrum Der Ortskern lockt die Kunden an Mit dem Nightshopping jeden Mittwochabend konnten die Unternehmer im Sommer des Vorjahres bei vie- len Kunden punkten. Heuer beteiligen sich weitere Kaufleute daran. Foto: Ortsmarketing St. Johann Der Wochenmarkt wurde ein Jahr alt. Bäcker Peter Rass und Marije Moors feierten mit ihren Mitarbeiterinnen. Foto: Egger
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