Kitzbüheler Anzeiger

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Aktuell 24. Dezember 2014 3 „Es ist fünf nach z wölf“ – Kirchdorfs Finanzreferent Vize-Bgm. Hans Hinter- holzer beschönigte nichts in der jüngsten G emein- deratssitzung. Die örtli- che Skiliftgesellschaft ist finanziell in einer schweren Schieflage. Um das Gebiet zu retten, stimmte der Gemeinderat einer Ent- schuldung zu. Eine Arbeits- gruppe soll Vorschläge ausarbeiten, wie das Gebiet attraktiver gemacht und vor allem wirtschaftlich geführt w erden kann. Kirchdorf | Drei Schlepp- und ein Sessellit sowie ein paar Pisten – Generationen von Kirchdorfern haben im kleinen Skigebiet di- rekt neben der Bundesstraße d as Skifahren gelernt. Doch jetzt schwebt der Pleite geier über dem kleinen Skigebiet. „Die Skilitgesellschat ist im Grunde zahlungsunfähig“, inf ormierte Finanzreferent Vize-Bgm. Hans Hinterholzer in der Gemeinde- ratssitzung seine Kollegen. Mit über e iner Million Euro steht die Gesellschat, die zu 70 Pro- zent der Gemeinde gehört, bei den Banken in der Kreide. Die restlichen 30 Prozent gehören dem Tourismusverband sowie einigen Gesellschatern. Fest steht, dass die Gesellschat die Kredite kaum mehr bedienen kann. Der schneearme Winter im letzten Jahr machte die Si- tuation noch um einiges pre- kärer und h euer schaut es auch nicht viel besser aus. Dass die Gesellschat alleine kaum le- bensfähig i st, war den Kirch- dorfern immer bewusst. Jahr für J ahr segnete der Gemein- derat die Übernahme des Ab- ganges ab. Jetzt ist Schluss. Es könne n icht sein, dass auch wei- terhin immer nur die inanzi- ellen Löcher gestopt werden. Eine Lösung m üsse h er. „Es ist fünf n ach zwölf “, betonte Hin- terholzer, „Es kann so nicht weitergehen.“ Dass die Vollver- sammlung der Litgesellschat die jüngste B ilanz quasi kom- mentarlos abgesegnet hat, stößt dem Gemeinderat sauer auf. Sesselliftkosten zu hoch Die Gründe f ür die inanzielle Schielage ist aber nicht nur in den schneearmen Wintern zu suchen. Vor acht Jahren ha- ben sich die Kirchdorfer dazu entschieden, statt eines neuen Schlepplites eine moderne Ses- selbahn zu bauen. Kosten, an denen sie jetzt noch zu knab- bern haben. „Ich habe damals anfänglich f ür d en Schlepplit plädiert, m ich aber dann doch überzeugen l assen. Das war ein Fehler“, betonte Bgm. Ernst Schwaiger. Schuldzuweisungen trat Schwaiger übrigens v ehe- ment entgegen. „Im damaligen Gemeinderat wurde einstimmig für d en Bau des Sessellites ge- stimmt. Da kann sich heute kei- ner drücken“, hatte der Dorf- chef in der Sitzung auch alle damaligen Gemeinderatsbe- schlüsse parat. Gemeinde übernimmt 70 Prozent Hans Hinterholzer präsentierte dann seinen Vorschlag, um die drohende Pleite abzuwen- den und nicht nur wieder den Abgang zu übernehmen. „ Un- ser Vorschlag wäre, die G esell- schat zu entschulden“, erklärte der Finanzreferent. Demnach übernimmt die G emeinde 70 Prozent der Kredite, den Rest soll der Tourismusverband über- nehmen. Emotionale Debatten waren die Folge – vor allem die Frage, warum der Gemeinde- rat so spät von der drohenden Pleite erfuhr, sorgte für K ritik. Einig waren sich alle Mandatare, dass das Gebiet gerettet werden muss. Vor allem der Geschäts- führung w ird zuküntig m ehr auf die Finger geschaut. Außerdem wurde die Gründung e ines Ar- beitskreises, bestehend aus drei Gemeinderäten, zwei Mitarbei- tern der Litgesellschat, des TVB sowie der Skischule, beschlossen. Dieser soll ein Konzept erarbei- ten, wie das Gebiet wirtschat- licher zu führen i st und wieder an Attraktivität g ewinnt. Außer- dem muss die Lit-Geschätsfüh- rung den Budgetvorschlag Ende April abliefern und nicht mehr wie bisher Ende des Jahres, da- mit sofort eingegrifen werden kann. Elf Mandatare stimm- ten der Entschuldung zu, zwei waren dagegen, einer enthielt sich. Jetzt liegt der Ball bei der Gemeinde-Aufsichtsbehörde. Stimmt diese sowie der Auf- sichtsrat des Tourismusverban- des zu, kann die Entschuldung in Angrif genommen werden. Marget Klausner Kosten für S essellit-Bau bringen Litgesellschat ins Straucheln Der Pleitegeier kreist über den Kirchdorfer Liften Schon der vergangene, schneearme Winter sorgte für schwere Einbußen der Skiliftgesellschaft - heuer schaut es in dem kleinen Gebiet nicht viel besser aus. Blaulicht Über B öschung gestürzt Westendorf | Ein 24-jähriger N ie- derländer lenkte am 16. De- zember gegen 21.20 Uhr seinen PKW auf einer Gemeindestraße im Bereich Westendorf. Auf Höhe einer Rechtskurve fuhr er geradeaus und schlit- terte mit dem Fahrzeug an der Leitschiene entlang, wo er nach einigen Metern in ein angren- zendes, steil abfallendes Feld geschleudert wurde. Der PKW überschlug s ich mehrmals und blieb unterhalb einer steilen Bö- schung liegen. Der Fahrer so- wie zwei weitere Insassen, da- bei handelt es sich ebenfalls um Niederländer, k onnten sich mit nur leichten Verletzungen selbst aus dem Auto befreien. Am PKW entstand Totalscha- den. Ein Alkotest beim Lenker verlief positiv. Frontalunfall in Reith Kitzbühel | Am 17. Dezember um ca. 23.40 Uhr fuhr ein 43-jähri- ger Mann aus dem Bezirk Kitz- bühel m it seinem PKW auf der Reither Landesstraße in R ich- tung Going. Unmittelbar vor der Kohlhofenbrücke kam es aus bisher unbekannter Ursa- che zum Frontalzusammen- stoß mit einem entgegenkom- menden Fahrzeut, gelenkt von einem 62-jährigen D eutschen. Der Mann aus dem Bezirk Kitz- bühel wurde mit schweren Ver- letzungen in das Krankenhaus St. Johann eingeliefert. Der Deutsche blieb unverletzt. Auf- grund einer Alkoholisierung von 1,04 Promille wurde die- sem der Führerschein vorläu- ig abgenommen. Achtung! Redaktionsschluss für die KW1/2015 i st am Montag, 29. Dezember, 12 Uhr. KITZBÜHELER
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