Kitzbüheler Anzeiger

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WIR – VON ALEXANDER RUSSEGGER F o to: M itt er er „Confrérie de la Chaine des Rôtis- seurs“ (kurz Chaine) und „Ordre des Coteaux de Champagne“ (Cham- pagnerorden) – zwei Vereine mit klangvollen Namen, die aber hierzu- lande wenig bekannt sind: Gerhard Pischl, einer der Top-Gastronomen Kitzbühels in Ruhe, w ar und ist in beiden Vereinigungen federführend tätig. Ersterer stellt einen Klub v on Feinschmeckern, zweiterer eine Art Botschafter für C hampagner dar. Kitzbühel  | Ein geplegtes Essen genießen und sich einen edlen Tropfen munden zu las- sen waren schon immer das Seine – mög- licherweise nicht zuletzt deshalb wählte Gerhard Pischl den Beruf eines Kochs, der ihn später in die C hefetage namhater Ho- tels führte. U nd nicht zuletzt auch an die Spitze zweier Vereinigungen: der „Confrérie de la Chaine des Rtisseurs“ (k urz Chaine) und dem „Ordre des Coteaux de Champa- gne“ (Champagnerorden). „Die Chaine ist weltweit die älteste V ereinigung an Fein- schmeckern. König L udwig IX. von Frank- reich verlieh 1248 den besten Köchen des Landes das Recht, sich zu einer organisier- ten Gemeinschat zusammenzuschließen.“ Ein Mann der ersten Stunde „Aus ihr ging die Zunt der Spießbrater hervor“, gewährt G erhard Pischl einen ge- schichtlichen Einblick. „Erst durch die Wir- ren der französischen Revolution 1789 zer- iel die Vereinigung.“ Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1945 die Chaine wieder- gegründet, bei der Bildung der Österreich- Gruppe 1971 in Salzburg war Pischl als Di- rektor des Schlosshotels Fuschl mit dabei. Und hatte bald das Sagen: Nicht weniger als 30 Jahre saß e r im Österreich-Vorstand und genoss dabei das Vertrauen von 600 Mit- glieder (weltweit 30.000), 2002 übernahm er vom legendären Josef „Hasi“ Unterber- ger als „Bailli de Tyrol“ die Landesleitung, die er bis 2011 inne hatte. „Unsere Aufgabe ist die Plege guten Essens, die Förderung von jungen Köchen und die F reundschat untereinander“, beschreibt Pischl. Sechs bis acht so genannte „Diners Amicaux“, anders ausgedrückt F reundschatsdiners, mit Menüs m it bis zu neun Gängen s te- hen alljährlich p ro Bundesland in unregel- mäßigen Abständen a uf dem Programm. Zwei Bürgen für die Aufnahme Großer W ert wird auf die Etikette gelegt: Dresscode bei den Diners sind bei den Her- ren (weißer) S moking und bei den Damen langes Abendkleid. Alle zwei Jahre inden „Chapiter“ st att, bei denen neue Mitglieder aufgenommen werden. Voraus- setzung da- für: Z wei Vereins- an g e - hörige bü r - g e n f ü r den bzw. die Neuen. Bei der Zeremonie gilt es einen Eid ab- zulegen: „In meiner Person als Mitglied der Chaine des R- tisseurs verspreche ich, stets die Kunst der Küche und die Kultur der Tafel zu würdigen. I ch ge- lobe, allzeit meinen Verplichtungen zur Brüderlichkeit und zur Achtung gegenüber a l- len Mitgliedern der Con- frérie d e la Rtisseurs nach- zukommen.“ Sie gehören d ann wie alle Mitglieder automatisch nicht nur einem österreichi- schen, sondern mit dem Dach- verband auch einem französi- schen Verein an. Zu den Freunden des Champagners. Der „Ordre des Coteaux“, also der Orden der Weinberge, stellt den ältesten Weinorden dar und wurde anlässlich d er 300-Jahr-Feier 1956 in Reims zum oiziellen Orden der Champagne und damit zum „Ordre des Co- teaux de Champagne“. Zur Verdeutlichung: In dem im Norden Frankreichs liegenden 33.000 Hektar großen G ebiet gibt es an die 12.000 Winzer, die 200 Millionen Flaschen des edlen Schaumweines produzieren. Hier- zulande gilt der Schampus als eli- tär: „ Zu unrecht, denn eine Fla- sche Champagner kostet um die 20 Euro und ist damit ebenso teuer wie Die zwei Vereinsleben des Gerhard Pischl Ein Feinspitz und Champagner-Fan
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