Kitzbüheler Anzeiger

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WIRTSCHAFT Kitzbühel | Beim traditionellen Neujahrsempfang im Kitzbüheler KR prangerten Tirols Präsident Jürgen B odenseer und Kitzbühels Obmann Klaus Lackner die über- bordende Bürokratie im Land an, stellen den Unternehmern des Bezirks hingegen ein sehr gutes Zeugnis aus. Drei Schwer- punkte werden das Kammerjahr 2015 prägen. M it gemischten Ge- fühlen sehen die Funktionäre der Wirtschatskammer in das Jahr 2015 – das war beim Neujahrs- empfang der Wirtschatskam- mer im K3 dieser Tage deutlich zu spüren. D as aktuell vorlie- gende Konjunkturbarometer der Wirtschatskammer schaut trist aus: Der Geschätsklimain- dex liegt auf dem tiefsten Stand seit dem Jahr 2010. Das Wachs- tum entwickle sich verhalten, die Investitionsbereitschat sei bei den Unternehmern gebremst, so die Funktionäre. A lles in al- lem kein sehr positiver Start ins Neue Jahr. „Wir sind sicher nicht mehr auf der Insel der Seligen, auch wenn es uns noch besser geht. Bei uns im Bezirk ist die Wirtschatslage dank des ausge- wogenen Branchenmix und vor allem dank des starken Touris- mus noch einigermaßen s tabil“, erklärte Klaus Lackner. Harte Kritik gibt es an den Rahmen- bedingungen für F irmen. „Die überbordende Bürokratie macht uns das Leben schwer. Den Be- trieben geht langsam aber sicher die Lut aus“, betonen die Funk- tionäre. L ob gibt es für die L an- desregierung – u.a. der Ausbau des Breitbandinternets und die jetzt gestartete Arbeitsmarktof- fensive werden als sehr positiv angesehen. Vorbild St. Johann Drei Schwerpunktthemen ha- ben die Kitzbüheler F unktio- näre h euer auf ihrer Agenda: Mit Imagekampagnen soll die Regionalität s owie die Revitali- sierung der Ortskerne gefördert werden. Bekämpfen will Klaus Lackner auch den Facharbeiter- mangel und vor allem den Ruf der Lehre verbessern. Vor allem den St. Johannern stellt Klaus Lackner ein gutes Zeugnis aus – dank der Arbeit des Ortsmar- ketings hat sich St. Johann zu einem lebendigen Wirtschats- ort gewandelt. Dieses Knowhow will Lackner auch für a ndere Ge- meinden in der Region nutzen und regt daher eine intensivere Zusammenarbeit an. „Es nützt aber nix, wenn die Leute alle über Regionalität sprechen und dann doch wieder zum Einkau- fen nach Rosenheim fahren“, ap- peliert Jürgen Bodenseer an die Bevölkerung in d er Region ihr Geld auszugeben. Baubeginn 2019 gefordert Besonders unter den Nägeln brennt Lackner und Bodenseer jedoch die Verkehrslage in Kitz- bühel s elbst. Dass die Gamsstadt nach wie vor keine Umfahrung habe, sei ein unhaltbarer Zu- stand. Zwar lägen die P läne a uf dem Tisch, nach aktuellem Stand könne j edoch erst in zehn Jahren mit dem Bau begonnen werden. „Damit geben wir uns nicht mehr zufrieden. Wir fordern eine Bau- beginn im Jahr 2019“, zeigen sich Lackner und Bodenseer kämp- ferisch. Es könne e infach nicht sein, dass ständig a ndere Pro- jekte im Land vorgezogen wer- den. „Wir werden in dieser Sache massiv Druck machen“, kündig- ten sie an, denn vor allem Lack- ner befürchtet, „ dass einige Be- triebe sich eine Absiedlung aus Kitzbühel ü berlegen.“ Wie immer beim Neujahrs- empfang holte Lackner einige Vorzeigeunternehmer aus dem Bezirk vor den Vorhang. Seine Auszeichnung „ Nagel auf dem Kopf “ ging heuer an die Familie Josef Stöckl (Sport 2 000, Fieber- brunn); Sandra Astner-Rettenba- cher (JoinUp, St. Johann); Familie Andrea und Walter Hopfner (Ho- tel Bichlhof, Kitzbühel); h eresia Zass (Salon Hairzstück, W esten- dorf) sowie Lehrlings-Staatsmeis- ter Matthias Moser aus Kirchberg. Margret Klausner Kammerfunktionäre f ordern raschen Baubeginn für K itzbüheler U mfahrung WK-Empfang: Mit verhaltenem Optimismus ins Neue Jahr Jürgen B odenseer, LR Beate Palfrader, Andrea und Walter Hopfner, Sandra As- tner-Rettenbacher, Theresia Zass, die Familie Stöckl und K laus Lackner (v.l.). Prosit 2015: Die Kammerchefs Balthasar Exenberger, Horst Wallner, Klaus Lackner, LR Beate Palfrader, LA Sigi Egger, NR Josef Lettenbichler, BH Michael Berger und Jürgen B odenseer. Foto: Klausner
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