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Aktuell 4 Ausgabe 4 Ohne das Schneemanage- ment wären im Kitzbühe- ler Skiraum heuer Pisten in dieser Qualität und solch großem Umfang nicht möglich gewesen. Den entscheidenden Schritt dazu setzte die Bergbahn AG Kitzbühel b ereits vor fünf J ahren. Das Schnee- management des Seil- bahnunternehmens si- chert nicht nur den frühen Start, sondern auch beste Pistenqualität. Kitzbühel | Technisch produ- zierter Schnee ist für die S kige- biete zum Lebenselixier avan- ciert. Aber Schnee alleine zu produzieren reicht nicht, wie der heurige Frühwinter b ewies. Dank eines ausgeklügelten S ys- tems gelang es der Bergbahn AG Kitzbühel w ieder, die ers- ten am Berg zu sein. Ende Ok- tober konnten die ersten Pisten am Resterkogel die Schneesport- freuden stillen. Klar ausformulierte Ziele Die Aufgabenstellung ist bei der Bergbahn AG Kitzbühel klar deiniert. Das Unterneh- men will die Qualitätsführer- schat in den Alpen überneh- men. Um dies zu erreichen, wird auf die Qualität d er Pis- ten hoher Wert gelegt. „Dies erreichen wir durch eine Op- timierung des Pistenkomforts, mit Geländeanpassungen und bestmöglicher Schneequalität bei abgesicherter Schneeauf- lage“, erklärt BAG-Vorstand Josef Burger. Prioritäten setzen Die Schneeproduzenten wer- den im Kitzbüheler S kiraum nicht wahllos gestartet. Es wurde eine Strategie entwi- ckelt, die den Wintersport- lern perfekte Pisten bieten. Die technische Beschneiung startet an zwei Zentren, zum einen am Resterkogel, zum an- deren am Hahnenkamm. Von den jeweiligen Ausgangspunk- ten werden weitere Pisten und wichtige Verbindungen er- schlossen. Von der Resterhöhe arbeiten sich die Schneema- cher vor bis zum 2000er. Im Hahnenkammgebiet wird der „kleine Skizirkus“ als erstes fertiggestellt, danach werden die Bereiche Steinbergkogel, Silberstube, Pengelstein und die Talabfahrten geschaffen. Wichtig ist auch die Verbin- dung durch die 3S-Bahn. Da- für w urde am Talsen eine neue Piste gestaltet. Zeitgleich mit der Verbindung wird auch der Jochberger Skiraum beschneit. „Wir haben am Talsen eine neue, attraktive Abfahrt ge- schaffen, die uns auch einen kurzen Beschneiungsweg ga- rantiert“, erzählt Josef Burger. Verbesserungen bei der Pistengestaltung Perfekte Pisten werden nicht im Winter allein geschafen, bereits in den Sommer- und Herbst- monaten werden hier entschei- dende Arbeiten getätigt. I n den letzten fünf J ahren investierte die Bergbahn AG Kitzbühel viel in die Gestaltung der Ab- fahrten. Zum Beispiel wurde der Steilhang am Walde neu gestaltet, der Goldene Schuss geschafen oder die Piste Ja- gawurz gestaltet. Für d en frü- hen Saisonstart war die Verle- gung eines Weges entscheidend. Mehr Spaß am Skisport garan- tiert die Verbreiterung der Tal- abfahrt Resterhöhe. A ber auch an der Abfahrt Brunn wurde gearbeitet und die Qualität d er Piste dadurch erhöht. „ Die Pis- tenmaßnahmen im V orfeld hel- fen uns, die Schneeproduktion zu verringern, zudem werden auch die Weiden- und Wiesen- böden entsprechend geplegt“, erklärt Burger. Schlagkraft deutlich erhöht Wenn Temperaturen und Lut- feuchtigkeit passen, zählt j ede Stunde. Aus diesem Grund hat die Bergbahn AG Kitzbühel die Anzahl der Schneeerzeuger in den letzten fünf J ahren deutlich erhöht. 112 zusätzliche Geräte, das entspricht der kompletten Beschneiungsanlage eines mitt- leren Skigebietes. Zudem ver- fügt das Unternehmen über genügend Wasserreserven am Berg. „Nur durch die zusätzli- chen Schneeerzeuger und den zweiten Speichersee Seidlalm konnten wir heuer ausreichend Schnee für die S treif produzie- ren“, erzählt B AG-Vorstand Jo- sef Burger mit Stolz. Bevor der Schnee produ- ziert wird, werden die benötig- ten Mengen berechnet und die daraus errechneten Durchlauf- zahlen bei den 1.000 Hydranten gesteuert. Jeder Schneeerzeu- ger, egal ob Propellermaschine oder Lanze, erhält n ur die ihr zugewiesene Menge an Wasser. „Wir deinieren die Sollschnee- höhe und p roduzieren genau diese Menge“, erklärt B urger. Die Sollschneemenge wird aus der Geländeneigung, der Son- neneinstrahlung und Pistenbe- lastung errechnet. In regelmäßigen Besprechun- gen, die mehrmals wöchentlich stattinden, wird die Vorgangs- weise abgeklärt. Helden der Nacht Für die p erfekten Pisten sor- gen die Pistenmaschinenfah- rer mit Hilfe der GPS-Ge- räte. V or fünf J ahren wurden vom kompletten Skigebiet die GPS Daten erhoben. Mit dem GPS-Gerät in d er Pistenma- schine sehen die Fahrer in Echtzeit die Schneeauflage und können den Schnee nach Anforderungen positionieren. „Unsere Fahrer kennen zwar das Gelände w ie ihre Wes- tentasche, aber auf das GPS will keiner mehr verzichten“, schmunzelt Josef Burger und ergänzt: „ Wir haben zwar die besten technischen Voraus- setzungen, aber unser pro- fessionelles und engagiertes Team ist das Herzstück un- seres Schneemanagements. Durch das Schneemanage- ment spart sich das Unterneh- men nicht nur Kosten, es geht damit mit den vorhanden Res- scourcen behutsam um und schont die Umwelt. „In Summe brauchen wir weniger Wasser und Energie für die S chneeer- zeugung“, erzählt B urger. Von nichts kommt nichts, die Bergbahn AG Kitzbühel investierte in den letzten fünf Jahren 23 Millionen Euro in das Schneemanagement, da- von 600.000 Euro für die GPS-Daten. Elisabeth M. Pöll Schneemanagement spart nicht nur Engerie und Ressourcen sondern schont auch die Umwelt Jede Schneeflocke kennt ihren Weg Am Bildschirm wird in der Pistenmaschine die genaue Schneehöhe angezeigt. Somit kann mit der Ressource Schnee sparsam umgegangen werden. Foto: BAG
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