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Aktuell 12. Februar 2015 3 Der Sieger der Merce- des-Benz Film- und Foto Competition wurde vom Podest gestoßen. Der F ilm „Hybris“ wurde vom You- tube-Channel von Kitzbü- hel Tourismus genommen und nun wird der viert- platzierte Film als bester gewertet. Kitzbühel | Im Rahmen der „Free- ride Weeks Kitzbühel“ v eran- staltet Kitzbühel T ourismus ge- meinsam mit seinen Partnern eine Film- und Foto Compe- tition, heuer mit dem Motto „Respect the Nature“. Markus Wallinger, Max Witzmann, Ju- lian Bodner und Markus Gian- moena reichten als Team Cont- ains Powder ihren Film „Hybris“ ein. Bewertet wurden die vier Minuten und elf Sekunden lan- gen Filme von einer Fach-Jury und im Online-Voting. „Hyb- ris“ ging hier als Sieger her- vor und wurde auch entspre- chend bei der Preis-Verleihung vor dem Sporthotel am 17. Jän- ner gefeiert. In der Zwischenzeit wurde der Film aber vom Youtube-Chan- nel von Kitzbühel T ourismus genommen und der viertplat- zierte Film als bester Film aus- gezeichnet. Informiert wurden die vier Filmemacher darü- ber nicht. In einer schritli- chen Stellungnahme begrün- det Gerhard Walter (Direktor Kitzbühel T ourismus) die Vor- gangsweise: „Diese Darstellung kann seitens Kitzbühel T ouris- mus nicht nachvollzogen wer- den und wird daher klar zu- rückgewiesen. F akt ist, dass der eingereichte Beitrag „Hybris“ trotz seines polarisierenden In- haltes zum Wettbewerb zuge- lassen wurde und die Gruppe „Contains Powder“ die Siege- sprämie v on 5.000 Euro erhal- ten hat. Tatsache ist darüber hinaus auch, dass die darin ge- zeigten Inhalte nicht nur den Veranstalter des Video-Con- tests irritiert haben, sondern auch innerhalb der unabhän- gigen Fachjury stark disku- tiert wurde. Die Jury stellt in diesem Zusammenhang ein- deutig fest: „Wir wollten keine Zensur, obwohl die Darstel- lung dieses hemas ‚Respect the Nature‘ nicht in unserem Sinne gemacht wurde.“ Kitz- bühel Tourismus kann diese Meinung der Jury nachvollzie- hen und hat daher beschlos- sen den Beitrag im Kontext der Bewerbung der Touris- musregion Kitzbühel aus nach- vollziehbaren Gründen nicht einzusetzen.“ Der Konlikt zwischen den Interessengruppen Der Filmtitel „Hybris“ steht in enger Verbindung mit dem Zi- tat Karl Poppers „Die Hybris, die uns versuchen lässt, d as Himmelreich auf Erden zu ver- wirklichen, verführt uns d azu, unserer gute Erde in eine Hölle zu verwandeln“. Dazu erklärt d er Kitzbühe- ler Markus Gianmoena, stell- vertretend für das Siegerteam „Contains Powder“: „Unser Ziel mit dem Film „Hybris“ ist es auf das Spannungsver- hältnis N atur und Tourismus- wirtschat aufmerksam zu ma- chen. Unser Film ist kein PR/ Werbe- Imageilm, sondern ein künstlerisch- diskursiver und gesellschatskritischer Film. Die Gewaltszenen sollen polarisie- rend den Konlikt der unter- schiedlichen Intereressensgrup- pen, die mit der Freeride- Szene abseits der Pisten konfrontiert sind beleuchten. Dieser soll dazu anregen, sich Gedanken über d en Umgang mit unse- rem Lebensraum zu machen, de facto - Wer zahlt schlus- sendlich den Preis? Fazit: Der Film soll Initialge- danke für a lle Interessensgrup- pen sein, ihre eigenen Ansprü- che an den Lebensraum Natur zu überdenken. Grundlegend könnte unser F ilm zwischen Wolf Haas und Felix Mitterer eingeordnet werden.“ Der Inhalt des Kurzilms „Hybris“ Der Film beginnt idyllisch: Bil- der von Kitzbühel und W ild- tiere im Schnee. Zwei Skifah- rer fahren über tiefverschneite Hänge in R ichtung Tal. Die Bei- den bleiben in der Nähe einer Hütte s tehen und wollen ein- kehren. Es fallen Schüsse, e i- ner der Skifahrer fällt zu B o- den, der zweite sucht hinter einem Baum Schutz. Der Jä- ger erscheint und streckt auch den zweiten Skifahrer nieder. Szenenwechsel. Der Wirt be- reitet gerade Faschiertes zu, als ihn der Anruf des Jägers erreicht, er habe gute Beute gemacht. Während des Tele- fonats erwacht der zweite Ski- fahrer aus seiner Bewusstlo- sigkeit, ringt den Jäger nieder und tötet i hn. Während d essen ist der Wirt auf dem Weg, um die Beute abzuholen. Am Berg trit er aber nicht auf den Jä- ger, sondern auf den zweiten Skifahrer, der mit dem Gewehr bewafnet auf ihn zukommt. Vor der Kulisse des Kitzbühe- ler Horns kommt es zum Du- ell, überlebt h at wohl keiner. Keine Verherrlichung von Gewalt Die kritisierte Gewaltverherrli- chung dementiert Markus Gi- anmoena: „Zu dem teils kom- munizierten Ansatz, der Film sei gewaltverherrlichend, kann man sagen, dass dies per Dei- nition nicht richtig ist, da der Film Gewalt nicht als Lösung darstellt.“ Das Preisgeld von 5.000 Euro hat das Team Contains Powder übrings b is Redaktionsschluss nicht erhalten. Elisabeth M. Pöll Das Gewinnerteam vom Film „Hybris“ mit Markus Wallinger, Max Witzmann, Julian Bodner und Markus Gianmoena (von links). Foto: Contains Powder Der Siegerilm wurde von der Plattform genommen und der Viertplatzierte zum Sieger ernannt Film „Hybris“ spaltet Kitzbühel
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