Kitzbüheler Anzeiger

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37 36 12. Februar 2015 Ausgabe 7 Land & Leut e Land & Leut e 12. Februar 2015 Ausgabe 7 In Bezug auf die mittlere jährliche maximale S chnee- höhe und auf die mittlere jährliche Neuschnee- summe gibt es in Nord- und Osttirol im 30-jäh- rigen Schnitt (1983/84 bis 2012/13) keine schnee- reichere Region als das PillerseeTal. Pillerseetal | Das beweisen nicht nur die aktuellen Messdaten des Hydrographischen Diens- tes des Landes Tirol, sondern auch der historische Blick in das Standardwerk zum Schnee in Nord- und Osttirol von Uni- v.-Prof. em. Dr. Franz FLIRI. Der ehemalige Rektor der Uni- versität I nnsbruck ver- öfentlichte 1 992 eine Datenana- lyse von enormem Umfang: „Der Schnee in Nord- und Osttirol. 1895 – 1991“. Für die v on www. zukunt-skisport.at für d as Pil- lerseeTal ausgearbeitete Studie wurden ausschließlich M essrei- hen von Dauersiedlungsräumen ausgewertet. Neben dem PillerseeTal gibt es noch weitere schneereiche Regi- onen in Tirol, beispielsweise sind das die Nordstaugebiete Lechtal, Olympiaregion Seefeld, Tannhei- mer Tal und Achensee. Die Messwerte der dor- tigen Sta- tionen bleiben jedoch deutlich hinter den Durchschnittswer- ten des PillerseeTales zurück. Osttirol kann bei häuigen S üd- staulagen enorme Schneemen- gen verzeichnen, im 30-jährigen Durchschnitt (1983/84 bis 2012/13) aber in Bezug auf seinen Schnee- reichtum die Werte der typischen Nordstaulagen nicht erreichen. Von den großen Tiroler Sei- tentälern im B ereich des Alpen- hauptkammes (Kaunertal, Pitztal, Ötztal, W ipptal, Stubaital, Zillertal) können b ezüglich der N eu- schneesummen und der maxi- malen Schneehöhen n ur Teile der Talschlüsse mit den S taula- gen der nördlichen und s üdlichen Kalkalpen mithalten. Hochilzen ist im 30-jährigen Durchschnitt sowohl in Bezug auf die mittlere jährliche N eu- schneesumme (671 cm) als auch auf die mittlere jährliche m axi- male Schneehöhe (134 cm) in ganz Tirol unerreicht. Die hi- storischen Auswertungen Franz FLIRI’s (1992) bestätigen diese Erkenntnis. FLIRI beschei- nigt Hochilzen noch ei- nen weiteren Rekord: Eine Analyse aktueller Schneemessreihen aus dem PillerseeTal Das PillerseeTal ist die schneereichste Region Tirols   Der Autor: MMag. Günther A igner Der Kitzbüheler Skitourismus-For- scher Günther A igner absolvierte die Diplomstudien der Sportwissen- schaften und der Wirtschaftspäda- gogik an der Universität Innsbruck und an der University of New Or- leans („UNO“, USA). Von Juni 2008 bis Juli 2014 koordinierte er für den Tourismusverband „Kitzbühel T ou- rismus“ das Veranstaltungsport- folio und leitete das Wintermarke- ting der Destination Kitzbühel. S eit August 2014 ist Aigner hauptberuf- lich als Skitourismus-Forscher tätig und leitet die Plattform „Zukunft Ski- sport“. Seine „5 Thesen zur Zukunft des alpinen Skisports“ stellte Gün- Die Entwicklung der jährlichen maximalen S chneehöhen im D urchschnitt der vier Messstationen im PillerseeTal von 1983/84 bis 2012/13. Daten: Hydrogra- phischer Dienst des Landes Tirol. ther Aigner erstmals im Sommer 2012 beim Europäischen F orum in Alpbach vor. Es folgten zahlreiche Gastlektorate an österreichischen Hochschulen, Fachvorträge im In- und Ausland sowie Beiträge und In- terviews in TV-, Hörfunk- und P rint- medien. Weitere Informationen zum Thema inden Sie auf der Homepage www.zukunft-skisport.at. pillerseetal.at Die größte (statistisch berechnete) 100-jährliche H öhe der S chneede- cke in Tirol mit 349 Zentimetern. Die 30-jährigen D urch- schnittswerte des PillerseeTales (1983/84 bis 2012/13): Mittlere jährliche N euschnee- summe: 516 Zentimeter Mittlere jährliche maximale Schneehöhe: 111 Zentimeter Mittlere jährliche A nzahl der Tage mit Schneebedeckung: 137 Tage. Anm.: Die 27-jährige Messreihe aus St. Ulrich konnte mit Hilfe des renommier- ten Meteorologen und Hydrographen HR Dr. Wolfgang Gattermayr mit gro- ßer statistischer S orgfalt um drei feh- lende Jahre (1983/84 bis 1985/86) er- gänzt w erden. Es soll an dieser Stelle ausdrück- lich darauf hingewiesen werden, dass ALLE (!) gemittelten Schnee- messreihen der vier Messstati- onen aus dem PillerseeTal in den letzten 30 Jahren steigende Werte bei den Neuschneesummen und bei den maximalen Schneehö- hen aufweisen. Die Anzahl der Tage mit Schneebedeckung ist seit 1983/84 ohne Tendenz. Aus Sicht der gemessenen Daten gibt es derzeit keinerlei Indizien, dass dem PillerseeTal der Schnee aus- gehen könnte. Foto © T VB PillerseeTal Literatur: FLIRI, Franz (1992): Der Schnee in Nord- und Osttirol. 1895 bis 1991. 2 Bände. Innsbruck, Universitätsverlag.
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