Kitzbüheler Anzeiger

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45 12. Februar 2015 Land & Leut e aufgrund der vorherrschen- den tiefen Temperaturen seine kantige Form. Je kälter der ver- frachtete Schnee, desto emp- indlicher reagiert er auf Belas- tung, besonders im steilen und kammnahen Gelände. Gefahren in steilen Hän- gen aller Richtungen In den Kitzbüheler A lpen herrscht derzeit erhebliche La- winengefahr, also Stufe 3 auf der fünteiligen S kala vor. Die er- giebigen Schneefälle vom Wo- chenende und am Wochenan- fang - in den Kitzbüheler A lpen bis zu einem halben Meter - bei stürmischem bis orkanar- tigem Nordwind und nahezu arktischen Temperaturen ha- ben die Lawinensituation in Tirol nochmals deutlich ver- schärt. N och am Montag lag sie bei einer oberen Gefahren- stufe 3, gebietsweise sogar bei Stufe 4! Die Gefahrenstellen liegen in steilen Hängen aller Richtungen. Mit dem voraus- gesagten ruhigen und sonnigen Winterwetter ist eine Entspan- nung zu erwarten, allerdings wird die Stufe 3 in den Kitz- büheler Alpen auch weiter be- stehen. Hautz und Berger: „Wir rechnen damit, dass diese an- gespannte Situation über den Winter noch andauern bzw. sich bei weiteren Neuschnee- mengen und Wind erneut ver- schärfen w ird.“ Stufe 3 wird am meisten unterschätzt Die beiden Alpinprois warnen mit aller Vehemenz davor, die Stufe 3 zu unterschätzen. S ie be- deutet erhebliche Lawinenge- fahr und ist doppelt so gefähr- lich wie die Stufe zwei, die nur mäßige Lawinengefahr anzeigt. „Ein einzelner Skifahrer kann bei Stufe drei schon eine Lawine auslösen“, b etonen Hautz und Berger mit Nachdruck. Tourengeher und Varianten- fahrer können das Gefahren- potenzial im freien Skiraum einschränken, indem sie ihr Vorhaben so genau wie mög- lich planen. „Die ersten wich- tigen Informationen liefert der Lawinenlagebericht“, schildert Bergrettungsmann Joe Ber- ger. „Die zweite wichtige In- formation hole man sich erst am Berg ein.“ Mit der Natur vor Ort auseinandersetzen Gemeint ist damit ein intensi- ves Auseinandersetzen mit den vorherrschenden Bedingun- gen, mit der Natur, dem Ge- lände, der Hangneigung, der Windverfrachtungen, vor Ort. Hautz und Berger empfeh- len darüber h inaus dringend, den Umgang mit der Notfall- ausrüstung immer w ieder zu schulen. „Was nützt d er beste Lawinenairbag, wenn man im Worst Case den auslösen- den Grif nicht indet?“, sagt Hautz. „Viele Wintersportler versuchen, die Gefahr mit gu- ter Ausrüstung z u kompensie- ren und vergessen dabei, das Lawinenverschüttetensuchge- rät (LVS) s chon beim Aufstieg einzuschalten.“ Der grundlegende Appell beider Experten an alle am- bitionierten Wintersportler: Gegebenenfalls „Mut zur Um- kehr“ und „Verzicht auf den ersten schönen Wintertag im Gelände“. Gemeinsam weisen sie nochmals auf das Gefah- renpotenzial außerhalb d er ge- sicherten Skipisten hin: „Ein Restrisiko bleibt im freien Skiraum immer bestehen“. Im Bezirk Kitzbühel s ind die alpinen Einsatzkräte j eden- falls in erhöhter A larmbe- reitschat — mit 300 aktiven Bergrettungsmännern, der L a- winenhundestafel und der elf- köpigen M annschat der Al- pinpolizei. Alexandra Fusser er Alarmbereitschaft Suche nach Verschüttetetn nach einem L awinenabgang in den Kitzbüheler Alpen. Fotos(2): Bergrettung Kitzbühel
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