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Über die Kitzbüheler Alpen kann Markus Mitterer niemand ein X für ein U vormachen. Der 45-jährige Kitz- büheler Fotograf hat den Gebirgszug jahrelang durchwandert, festgehalten und in Fotobänden und Kalendern veröffentlicht. Als Steckenpferd, sozusagen, denn seinen Lebensun- terhalt könnte er damit nur teilweise bestreiten. Auftragsarbeiten aller Art sichern ihm das tägliche Brot. Kitzbühel. Es war rund um seinen 14. Geburtstag, als Markus Mitterer die Spie- gelrelexkamera von Vater Werner in die Hände i el. Nach einigen erklären- den Worten und den ersten Aufnahmen stand für d en Burschen fest: ich werde Fotograf. Und er wurde auch einer – ei- ner der Besten weit und breit. Doch bis er sich den Ruf als Heimatfotograf erarbeitet hat – seine Leistungen als Industrie-, Ge- werbe- und Tourismusfotograf stehen da- bei ungerechtfertigterweise im Schatten – war es ein langer, hochinteressanter und mühevoller Weg. Beispiele aus seinem spannenden Leben: „Ich war als Kame- ramann für die F ernsehsendegruppe Pro- Sieben Media AG bei den Olympischen Sommerspielen 1996 in Atlanta sowie bei der Übergabe der britischen Kronkolonie Hongkong 1997 an China dabei“, schildert er. „Mit dem bekannten Hochsprung- weltrekordhalter (2,42 Meter, Red.) Carlo hränhardt a ls Redakteur durten wir Hintergrundberichte drehen.“ Weitere Höhepunkte während seines Lebens als Kameramann waren 1997 die Leichtath- letik-WM in Athen sowie die Ski-WM in Sestriere und die ilmische Begleitung der deutschen Fußball-Nationalmannschat bei der WM 1998 in Frankreich. Was sich als tolle Erlebnisse am Puls der Zeit an- hört, war k nochenharte Arbeit. Die Kon- kurrenz im Nacken, gilt es otmals unter Herden von Kameramännern und Foto- grafen sich um den besten Standplatz zu streiten. Verschärfend: D as damals mehr als zehn Kilo schwere Aufnahmegerät. „Dazu kam in Übersee w egen des Zeitun- terschiedes ein enormer Zeitdruck.“ Zurück in die Heimat als Ziel Neben aktuellen Ereignissen drehte er für d as bekannte und beliebte Wissen- schatsmagazin „Welt der Wunder“. Eine Geschichte hat sich bei Mitterer ganz be- sonders eingeprägt: A ls er von Finnland aus auf einem Eisbrecher im Nordmeer unterwegs war. Darüber h inaus ilmte er zwei 45-minütige D okumentationen über N ano- und Gentechnologie, für die das Team Nordamerika von Küste zu K ü- ste bereiste. In Kourou (Französisch G u- ayana, Südamerika) h ielt er den Start einer Ariane-Rakete fest, in Houston (Te- xas, USA) drehte er bei der Raumfahrtbe- hörde N ASA. Obwohl Mitterer den Job trotz aller Vor- und Nachteile liebte, war es immer sein Ziel, in seine Heimat zurückzukeh- ren. 1998 wagte er den Schritt vom an- gestellten Mitarbeiter in München zum selbstständigen F otografen in Kitzbü- hel. 2011 baute er sich sein eigenes Stu- dio, welches er, wann immer es möglich ist, mit seiner Fotoausrüstung v erlässt, um in und um der Hahnenkammstadt Land und Leute abzubilden. Erster hemen- schwerpunkt war das Element Wasser – vom kleinsten Tropfen über F ließgewässer bis hin zu den größten Wasserfällen. D a- bei scheute er keine Kosten und Mühen, wie eine sechs Wochen dauernde Fototour durch Island beweist. Mit diesen Bildern erregte er erstmals Aufsehen. Eine Aus- wahl davon fasste er in mehreren Kalen- dern zusammen, die unter anderem auch vom Bundesministerium für U mwelt ge- kaut wurden. Es folgten zwei Bildbände m it dem „Wilden Kaiser“ und „Die Kitzbüheler A l- pen“ als Motive. Gut Ding braucht Weile, an beiden Büchern arbeitete er jeweils mehr als fünf J ahre. Mitterer ist ein Per- Das bewegte Leben des Fotografen Markus Mitterer Vom Puls der Zeit zur Mutter Natur F ot o: M ar ku s M itt er er WIR – HIER UND ANDERSWO Von Alexander Rußegger Die Bergspitzen des aus dem Hochnebel herausragenden Wilden Kaiser. Für das P anoramafoto sind acht Einzelbilder
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