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Aktuell 19. Februar 2015 5 k. Ehrenamtliches Engagement wird in Kitzbühel g roßgeschrieben. V iele Bürger b ringen sich ein. tlinge im Bezirk wurden neu geschaffen wir unterstützen k önnen. Die Aufgaben des Landes wollen wir aber nicht übernehmen“, erklärt B ürgermeister P aul Sie- berer. Auch hat die Gemeinde bereits einen Saal organisiert, der für D eutschkurse genutzt werden kann. St. Johanner wurden nicht informiert In St. Johann hat die evangeli- kale Freikirche eine Wohnmög- lichkeit zur Verfügung g estellt. Die Unterkunt ist mit elf Per- sonen schon fast komplett be- legt. Die Gemeinde wurde vom Land Tirol erst im Nachhinein darüber informiert, w ie Bür- germeister Stefan Seiwald be- richtet. „Mir war zwar bekannt, dass diese Unterkunt angebo- ten wurde, die Information, dass nun tatsächlich Flücht- linge kommen haben wir vorab aber nicht erhalten“, so Seiwald. Diese Vorgehensweise kritisiert auch GR Heribert Mariacher massiv: „Hier gab es keinerlei Information. Ich habe es in der Zeitung gelesen.“ „Stehen der Aufnahme positiv gegenüber“ Prinzipiell stehe die Gemein- deführung d er Aufnahme von Flüchtlingen positiv gegenüber, betont Bürgermeister Seiwald. „Ich habe aus der Bevölkerung noch nichts Negatives gehört, e s wäre a ber nett gewesen, wenn wir vorab informiert gewesen wären, d ann hätten w ir, wie in Kitzbühel, a uch ehrenamtliche Initiativen etc. starten können“, erklärt der Bürgermeister. FPÖ f ordert landesweite Volksbefragung Skeptisch sieht FPÖ-Bezirksob- mann Robert Wurzenrainer die Causa Flüchtlingsaufnahme, w ie er in einer Pressekonferenz er- klärt. E r fordert eine Volksbe- fragung in allen Gemeinden Tirols. „Die Menschen sollen selber entscheiden dürfen, ob sie Flüchtlinge im Ort h aben wollen“, erklärt Wurzenrainer. Außerdem b ekritelt er die feh- Außerdem Probleme in Fieberbrunn Fieberbrunn | Das Flüchtlings- heim am Bürglkopf k ommt nicht mehr aus den Schlagzei- len. Die gewalttätigen A usein- andersetzungen zwischen den Asylwerbern häufen sich. Letzte Woche gerieten vier Somalier aneinander. Einer der Män- ner musste mit einem ofenen Nasenbeinbruch ins Kranken- haus nach St. Johann eingelie- fert werden. „Mir reicht es. Fast jede Wo- che gibt es eine solche Mel- dung. Das ist nicht gut für d as Bild von Fieberbrunn - auch für den Tourismus nicht. So darf es nicht weitergehen, auch wenn uns als Gemeinde gewisserma- ßen die H ände g ebunden sind“, indet Bürgermeister Herbert Grander klare Worte gegen- über dem Kitzbüheler Anzeiger. Ein runder Tisch wird einberufen Grander will innerhalb der nächsten 1 4 Tage einen runden Tisch mit allen Verantwortli- chen einberufen, um Lösun- gen zu inden. „Jahrzehntelang haben wir unter der Führung des Landes keine Probleme ge- habt. Die Flüchtlinge waren in- tegriert und die Kinder sind in die Schule gegangen. Seit der Bund das Heim übernommen hat ist alles anders. Die wissen gar nicht was sich in Fieber- brunn abspielt“, erzählt G rander. Unterschied: Heim wird vom Bund geführt Im Gegensatz zu den ande- ren Flüchtlingsunterkünten im Bezirk wird das Heim am Bürglkopf v om Bund geführt und dient als „Übergangsheim“ bis der Bescheid da ist, ob der Flüchtling zum A sylverfahren zugelassen wird. Wenn das Ansuchen auf Asyl positiv beurteilt wird, dann wer- den sie in die Obhut der Länder übergeben und ü bersiedeln in eine Unterkunt, die vom Land geführt w ird, wie z.B. die neu- geschafenen Unterkünte in Kitzbühel, Hopfgarten oder St. Johann. Johanna Monitzer LR Christine Baur wollte das Flüchtlingsheim am Bürglkopf zuerst wegen der „abgeschiedenen Lage“ schließen, dann übernahm mit 1. Juli der Bund die Ein- richtung. Seitdem bleiben die Flüchtlinge dort n ur bis zur Entscheidung, ob sie zum Asylverfahren zugelassen werden. Foto: Monitzer Auch in der Gemeinde St. Johann werden bis zu 12 Flüchtlinge ein neues Z u- hause auf Zeit inden. Foto: Klausner lende Information. „Bevor, und nicht wenn bereits alles orga- nisiert ist, sollte die Bevölke- rung informiert werden. Viele negative Aussagen zu Flücht- lingen entstehen nur, weil den Leuten nichts gesagt wird“, ist Wurzenrainer überzeugt. E r verweist auch auf einen Ar- tikel im Kitzbüheler A nzei- ger vom 26. Juni, wo die Lan- desregierung die Planung von neuen Flüchtlingsheimen im Bezirk verneint. „Landespoli- tiker sollen endlich nicht mehr verschweigen, was sie vorha- ben“, so Wurzenrainer. Heftige Diskussionen in sozialen Netzwerken In den sozialen Netzwerken wird hetig über die F lücht- lingsunterbringung diskutiert. „Das Land soll zuerst schauen, dass es den Einheimischen gut geht“, nehmen einige kein Blatt vor den Mund, andere „schä- men sich“ aufgrund der teils sehr hetigen und menschen- feindlichen Aussagen, die ge- tätigt werden. „Das Problem ist, dass die wenigsten je mit Flüchtlingen zu t un gehabt ha- ben. Am besten ist es sich selbst ein Bild zu machen“, so Flücht- lingsbetreuer Edwin Veldt. Johanna Monitzer
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