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Aktuell 26. Februar 2015 5 Die Betten im Bezirkskran- kenhaus St. Johann sind voll. Eine starke Woche erwarten die Ärzte noch. St. Johann | Bis Mitte Januar war es relativ ruhig auf der Unfall- ambulanz im Bezirkskranken- haus in St. Johann - jetzt ist wieder Hochsaison. Die Unfall- abteilung ist bis auf das letzte Bett belegt. „Wir haben 46 Bet- ten und sind zu 200 % Prozent ausgelastet“, berichtet Primar Dr. Robert Kadletz, Leiter der Unfallabteilung. „Gang-Betten“ kommen wieder zum Einsatz Die Patienten müssen ausge- lagert werden. Die berühmten „Gang-Betten“ kommen wieder zum Einsatz. „Jeder Platz wird ausgenützt, w ir können s ie ja nicht einfach nach Hause schi- cken“, erklärt Kadletz. Die letzten zwei Wochen ge- hörten a ufgrund des schönen Wetters und den Ferien zu den stärksten d er Unfall-Saison. Auch in der nächsten W oche rechnet das Bezirkskranken- haus noch mit vielen Patien- ten. Dann ist die Spitzenzeit wieder vorbei. „Von der An- zahl der Unfälle ist es sicher ein normaler Winter. Spürbar ist, dass wir heuer mehr Schnee als im Jahr zuvor haben, der für Sturzraum sorgt“, so der Leiter der Unfallabteilung. Aufprallverletzungen treten vermehrt auf Sogenannte Aufprall- und An- prallverletzungen sind aufgrund der harten Pisten verstärkt ver- treten. Die Knochen brechen öter, d afür g ehen die Bänder- verletzungen etwas zurück, b e- richtet der Primar. „Auch die Schädelverletzungen sind we- niger geworden, was auf die Skihelme zurückzuführen ist“, so Kadletz. „Material ist oft zu gut für das F ahrkönnen“ Die meisten Verletzungen sind auf das fehlende Fahrkönnen der Skifahrer zurückzuführen, glaubt der Primar. „Das Mate- rial ist super, ot zu gut für d as Fahrkönnen. Die L eute kön- nen immer schlechter Skifah- ren“, meint Kadletz Wenn ein Unfallpatient ins Krankenhaus geliefert wird, dann braucht er ot gar nicht sagen wie es pas- siert ist, die Ärzte s ehen es an der Art der Verletzung. „Immer häuiger zum B eispiel werden doppelseitige Verletzungen. Das passiert wenn einem Ungeüb- ten die Ski zu schnell werden, er versucht mit Schneeplug zu bremsen, verkantet und es haut ihn aus den Skiern“, ver- anschaulicht Kadletz. Skifahrer überschätzen sich oft selber Überhaupt werde das Können vielfach überschätzt und bis zum Limit gefahren, berichtet der Primar. „Die Tageskarte muss ausgenutzt werden. Die eigene Leistungsfähigkeit ig- noriert. Die Transportmittel am Berg werden immer schnel- ler. Früher h at man sich am 1er Sessellit ausgerastet und wenn es kalt war ist man in die Hütte - heute gibt es Sitzheizung und Wetterhauben. Die Pisten sind voll mit Menschen.“, so Kadletz. Die übermäßige S icherheitsaus- rüstung wie Rückenprotekto- ren, vermitteln ein vermeint- liches Sicherheitsgefühl, das viele auch zum Schnellfahren verleitet, glaubt der Leiter der Unfallabteilung. Auch halten sich viele Skifahrer nicht an die Pistenregeln. Johanna Monitzer Die Sonne scheint und die Skipisten sind voll - viele kommen aber nicht mehr heil ins Tal zurück. Gipshaxen haben wieder Saison Daten & Fakt en Die 10 FIS Regeln Um ein gutes Miteinander auf den Pisten zu schafen, hat der internationale Skiverband (FIS) zehn Regeln aufgestellt, die je- der Skifahrer und Snowboarder kennen sollte. Zur Aufrischung: 1. Rücksichtnahme a uf die anderen Skifahrer: Jeder Ski- fahrer muss sich so verhalten, dass er keinen anderen gefähr- det oder schädigt. 2. Beherrschung der Ge- schwindigkeit und der Fahr- weise: Jeder Skifahrer muss auf Sicht fahren. Er muss seine Geschwindigkeit und seine Fahrweise seinem Können, den Gelände-, S chnee- und Witte- rungsverhältnissen sowie der Verkehrsdichte anpassen. 3. Wahl der Fahrspur: Der von hinten kommende Skifah- rer muss seine Fahrspur so wäh- len, dass er den vor ihm fahren- den nicht gefährdet. 4. Überholen: Überholt wer- den darf von oben oder unten, von rechts oder von links, aber immer nur mit einem Abstand, der dem überholten Skifah- rer oder Snowboarder für alle seine Bewegungen genügend Raum lässt. 5. Einfahren, Anfahren und hangaufwärts F ahren: Jeder Skifahrer, der in eine Abfahrt einfährt, n ach einem Halt wie- der anfährt o der hangaufwärts schwingen oder fahren will, muss sich nach oben und un- ten vergewissern, dass er dies ohne Gefahr für s ich und an- dere tun kann. 6. Anhalten: Jeder Skifahrer muss es vermeiden, sich ohne Not an engen oder unübersicht- lichen Stellen einer Abfahrt auf- zuhalten. Ein gestürzter Ski- fahrer oder Snowboarder muss eine solche Stelle so schnell wie möglich freimachen. 7. Aufstieg und Abstieg: Ein Skifahrer, der aufsteigt oder zu Fuß a bsteigt, muss den Rand der Abfahrt benutzen. 8. Beachten der Zeichen: Je- der Skifahrer und Snowboar- der muss die Markierung und die Signaltöne b eachten. 9. Hilfeleistung: Bei Unfäl- len ist jeder Skifahrer zur Hil- feleistung verplichtet. 10. Ausweisplicht: Jeder Ski- fahrer, ob Zeuge oder Betei- ligter, ob verantwortlich oder nicht, muss im Falle eines Un- falles seine Personalien angeben. (Quelle: FIS) Die Ärzte v om BKH St. Johann haben alle Hände v oll zu tun, um die zahlreichen Verletzten auf den heimischen Skipisten zu versorgen. Symbolfoto: ÖAMTC
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