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17 5. März 2015 Wirtschaft Das Schindeldach ist wieder gefragt – weil es zu unserer Kultur gehört und wie kein anderes in die Bergwelt passt. Kitzbühel | Peter Berger ge- nießt mit seinem Unterneh- men hohes Ansehen. Er fertigt Schindeldächer, Schindelfas- sa-den, Glockenstühle und Holzzäune a ller Art in guter alter Handwerkstradition. Es gab Zeiten – sie liegen gar nicht so weit zurück – in denen sein Handwerk fast ausgestorben war. Nun erblüht e s wieder, das Schindeldach ist wieder „modern“. Johann Berger hat den Betrieb 1962 gegründet. I m Jahr 1988 übernahm Peter das Ruder und stockte schon bald auf 5 Mit- arbeiter auf. Das Arbeiten mit Holzschindeln macht dem ge- lernten Zimmerer auch heute, nach fast 30 Jahren, immer noch viel Freude. „Es tut am Ende des Tages einfach gut zu sehen, was man geschat hat, was entstanden ist. Außerdem ist ein schönes D ach oder ein Zaun ein wahrer Blickfang für Peter Berger prüft eine S chindel auf ihre Qualität. Das Schindeldach – schon allein optisch die Krönung des G ebäudes. Jahrzehnte, etwas, worüber m an sich täglich e rfreut.“ So geht es auch seinen Kunden, die sich von Peter Berger Hausdächer, Fassaden oder Glockenstühle mit Schindeln decken lassen oder auch traditionelle Holz- zäune b ei ihm ordern. Sie ver- trauen auf seine Erfahrung und seinen kompromisslosen Qua- litätsanspruch. D enn dass nur das beste Holz verwendet wird, ist bei Berger selbstverständlich. Qualität geht über alles Peters Vater stellte noch selbst Schindeln her. Das tat Peter an- fangs auch, doch dann wurde es zu aufwändig. „ Im Prinzip muss man jeden Baum selbst begutachten und auswählen, wenn man auf Qualität s etzt,“ erklärt e r. Weil aber die Auf- tragsbücher dicker w urden, war das irgendwann nicht mehr zu bewerkstelligen. Heute bezieht Peter Berger die Schindeln vor- wiegend von Alpbachtaler Bau- ern, für die d as Schindel ma- chen eine traditionelle Arbeit ist. „Hier haben wir die Garan- tie, dass wir mit heimischem Holz arbeiten und beste Qua- lität e rhalten, freut sich der Fir- menchef. Zum Einsatz kommen vor allem langsam gewachsene Gebirtslärchen, f ür e inen Qua- dratmeter benötigt m an unge- fähr 100 S chindeln. Deshalb kann ein Schindeldach preis- lich natürlich n icht mit güns- tigen Dacheindeckungen mit- halten. „Die Lebensdauer hängt von der Dachneigung ab. In un- seren Breitengraden beträgt sie bei Wohnhäusern a n die 20 bis 30 Grad, das entspricht auch in etwa den Jahren die ein Schin- deldach hält.“ Klassische drei- fach gedeckte Schindeldächer und -wände haben eine gute Schalldämmung und a uch der Isolierwert ist nicht zu unter- schätzen. Schindeldächer ma- Meistergilde-Mitglied Peter Berger setzt sich für d ie Erhaltung handwerklicher Traditionen ein. „Moderne“ Tr adition am Dach begeistert Berger Schindeldächer | Fred Brandstätter, Meikl Optik | Capellari Haustechnik, Elektrotechnik | Fink Werkstätten, Steinkreationen | Kaspar Frauenschuh, Couturier Gerzabek Team, Bau-/Zimmerer Meister | Grobstimm & Gamper, Druckerei | Peter Haidacher, Raumausstatter | Viktor Huber, Kaminservice, Kaminbau und Sanierung Huber Metzgerei | Kofler, WKSB Isolierer | Margarete Klingler, Goldschmiede-Kunst | Harald Kunstowny, Feng Shui & Geomantie | Farben Lechner, Malerei Peter Mürnseer, Musikinstrumentenbauer | Florale Poesie Josef Pöll, Gartengestalter und Florist | Schroll, Kitzbüheler Goldschmiede | Heinz Sohler, Kunstschmiede WLS Bad & Heizung, Installateur ... www.meistergilde.at Meistergilde Kitzbühel chen auch bei hoher Schnee- last und Hagelschauern keine Probleme, weil die Holzschin- deln sehr lexibel reagieren. Kein Wunder also, dass sich die gute alte Schindel wieder größter Beliebtheit erfre Handwerk hoch halten P.R. Das Arbeiten mit Holz liegt bei den Bergers in der Familie. Pe- ters Töchter haben beide eine Tischlerlehre absolviert, inzwi- schen jedoch das Metier ge- wechselt. „Ohne mein Hand- werk, so ein Leben könnte i ch mir gar nicht vorstellen,“ meint Peter. Deshalb ist er auch der Meistergilde Kitzbühel beigetre- ten. Weil er sich nicht nur für seine Tradition einsetzt, son- dern generell für die E rhaltung und Wertschätzung d es Hand- werks. Es soll und muss auch in Zukunt „modern“ bl eiben.
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