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Aktuell 5. März 2015 3 Die Bergbahn St. Johann plant Investitionen in Sachen Komfort und Schneesicherheit Letzte Saison für Eichenhof-Lifte(?) Die Bergbahn will in diesem Jahr eine Kabinen- bahn und eine Beschnei- ungsanlage realisieren. Was bislang noch immer fehlt, ist jedoch das Einver- ständnis aller G rundeigen- tümer. St. Johann | In Qualität und K om- fort investieren, damit man den Anschluss nicht verpasst - das will die Bergbahn St. Jo- hann schon länger im A real der Eichenhof-Lite. Bisher ist deren Betrieb, an deren Tal- station heuer ein neues Hotel eröfnet h at, von der Gunst von Frau Holle abhängig. Schlepp- lite dienen dem Skifahrer als Aufstiegshilfe. Die Bergbahn wollte schon im vergangenen Jahr mit der Modernisierung des Skigebietes beginnen. Die natur-, wasser- und forstrechtli- chen Verfahren wurden positiv abgeschlossen, berichtete Ge- schätsführer Wolfram Jahn be- reits im Herbst gegenüber d em Kitzbüheler A nzeiger. Stillstand aufgrund Grundeigentümer Eine Realisierung des Projek- tes ist aber bis heute nicht ge- sichert. Das Einverständnis aller Grundstückseigentümer fehlt immer noch. „Gewisse Punkte müssten noch abge- klärt werden. Es schaut aber gut aus, dass wir auf einen ge- meinsamen Nenner kommen“, so Jahn. Mit dem Gedanken, dass es zu keiner Einigung kom- men könnte, s pielt Jahn derzeit nicht. „Ich kann mir nicht vor- stellen, dass wir uns nicht eini- gen werden“, betont er. Speicherteich, Lanzen, Kanonen, Kabinenbahn Wenn das Ja der Anrainer da sei, könne m an in die kon- krete Planung gehen, so der Geschätsführer. Fix sei aber jetzt schon, dass eine Kabinen- bahn die Schlepplite ersetzen soll. „Es sprechen einfach alle Argumente dafür. E in Sessel- lit bietet nicht so viel Kom- fort“, erklärt J ahn. Außerdem ist ein Speicherteich mit einem Fassungsvermögen v on 48.000 Kubikmeter und eine Beschnei- ung durch Lanzen bzw. Kanonen geplant. Mit dem Speicherteich- bau einher sollen auch Gelän- dekorrekturen erfolgen, um die Abfahrten noch attraktiver zu gestalten. Geht es nach den Plä- nen der Bergbahn, soll das ge- samte Projekt bis zum kommen- den Winter abgeschlossen sein. Mit einer Kostenschätzung hält sich der Geschätsfüh- rer zurück. „ Wir erheben die Kosten noch und planen die Finanzierung, denn aus dem laufenden Betrieb können wir das natürlich n icht stemmen“, erklärt J ahn. Gemischte Gefühle im Gemeinderat Im St. Johanner Gemeinderat stießen die P läne d er Bergbahn auf gemischte Gefühle. Gemein- derat Peter Wallner stellt die anstehenden Investitionen ge- nerell in Frage. „Ich bin gegen eine Beschneiungsanlage. Viele schätzen dieses Gebiet, gerade wegen des Naturschnees und bei einem schlechten Winter fah- ren die Leute sowieso woanders hin. Es stellt sich die Frage, ob ein klassischer Ausbau des Ski- gebietes überhaupt Sinn macht oder ob man nicht in eine an- dere Richtung denken sollte, wie billigere Kartenpreise, da St. Johann den Vergleich mit gro- ßen Skigebieten sowieso nicht standhält“, s o Wallner. Vizebürgermeisterin H elga Embacher sieht die In- vestitionen ebenfalls skeptisch. „Ich nehme das uferlose Inves- tieren in Beschneiungsanlagen zur Kenntnis. Etwas Besseres fällt m ir aber auch nicht ein“, so Embacher. Geschätsführer Jahn sieht in Investitionen die einzige Mög- lichkeit: „Es wäre e in Fehler nicht in die Qualität zu inves- tieren. Ohne Schneeerzeugung geht es heute nicht mehr. Wir können uns hier keinen Rück- schritt erlauben“, betont er. Ein Ausbau sei nicht nur für S t. Jo- hann wichtig. „Es geht hier um eine Wertschöpfung v on der die ganze Region proitiert“, so Jahn. Bergbahn zieht positive Zwischenbilanz „Die heurige Saison schaut trotz des schlechten Startes gut aus. Der Februar war sogar super“, zieht Jahn eine erste Bilanz. Die Bergbahn wollte eigentlich, so wie die meisten anderen Ski- gebiete mit 8. Dezember in die Wintersaison starten. Die Wetterlage machte den St. Jo- hannern aber einen gehörigen Strich durch die Rechnung. „Es war einfach unmöglich a ufzu- sperren. Erst am 26. Dezember ist es uns gelungen erste Anla- gen in Betrieb zu nehmen. Am 1. Jänner h atten wir dann alles ofen“, so Jahn. Die Bergbahn St. Johann plant den Skibetrieb bis 6. April auf- recht zu erhalten. „Ich hofe wir schafen das, besonders bei den Eichenhof-Liten wird es aber schwierig werden“, sagt der Geschätsführer. Johanna Monitzer Die Bergbahn arbeitet an der Modernisierung der Eichenhof-Lifte. Foto: Monitzer Außerdem Kritik wegen Öffnungszeiten St. Johann | Bei der Bergbahn St. Johann ist um 16 Uhr Schluss. Während andere Skigebiete im- mer früher aufmachen und län- ger ofenhalten, stehen die Lite in St. Johann. Einige Gemein- deräte orten hier einen Wett- bewerbsnachteil. „Warum soll ein Gast in St. Johann fahren, wenn ich in Kitzbühel um w e- nige Euros länger f ahren kann und dazu noch ein größeres Skigebiet und modernere An- lagen vorinde?“, fragt GR Hans Grander. GF Wolfram Jahn ar- gumentiert damit, dass die Fre- quenz zwischen 16 und 16.30 Uhr zu gering sei. „Hier geht es um Wirtschatlichkeit. Ein längeres Ofenhalten rentiert sich einfach nicht“, erklärt J ahn. Auch die Kassenöfnungszeiten wurden bekritelt, so würde die Bahn schon fahren, aber die Kasse erst ab Punkt 8.30 Uhr geöfnet werden. „Hier haben wir reagiert, das haben wir ge- ändert“, e rklärt J ahn. jomo
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