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Aktuell 5. März 2015 9 Eine intensive Zusammen- arbeit zwischen dem Bun- desministerium für Land- und Forstwirtschaft und dem Land Tirol soll mehr Schutz vor Naturgefahren bringen. Ein gesunder Schutzwald und bauliche Maßnahmen sollten den Naturgewalten Einhalt bieten. Die finanzielle Auf- wendungen werden mit 71 Millionen Euro beziffert. Bezirk | Naturgefahren sind im Gebirgsland Tirol ein ständiger Begleiter und erfordern viel fältige S chutzmaßnamen. 2 015 investieren die Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) und das Land Tirol daher insgesamt circa 71 Millionen Euro in den Schutz vor Naturgefahren. Da- von ließen 4 0 Millionen in den Schutz vor Wildbächen und in den Hochwasserschutz, 15 Mil- lionen sind für die S chutzwald- erhaltung und -sanierung bud- getiert, zehn Millionen stehen für d en Schutz vor Lawinen zur Verfügung. M it den rest- lichen rund fünf M illionen werden Erosions- und Stein- schlagrisiken minimiert. Lan- deshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler hebt die enorme Bedeutung dieser Investitionen für T irol hervor: „Erst durch nachhaltigen Schutz vor Na- turgefahren wird eine alpine Region wie Tirol zu einem at- traktiven Lebens- und Wirt- schaftsraum. Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Land Tirol und WLV (Wild- bach- und Lawinenverbau- ung) ist schon seit Jahren ein Garant für professionelles Na- turgefahrenmanagement und erhöht die S icherheit für die Tiroler Bevölkerung.“ Schutz im alpinen Raum besonders wichtig Auch Landwirtschats- und Umweltminister Andrä Rupprechter ist der Schutz vor Naturgefahren ein besonde- res Anliegen. „Der Schutz vor Naturgefahren in einem alpi- nen Land wie Tirol ist äußerst wichtig. Das Bundesministe- rium für L and- und Forstwirt- schat, Umwelt und Wasser- wirtschat setzt gemeinsam mit dem Land Tirol und den Ge- meinden hervorragende Pro- jekte zum Schutz der Bevölke- rung vor Hochwasser, Lawinen und Muren um. In vielen die- ser Projekte können w ir Hand in Hand mit den Schutzmaß- nahmen auch die Qualität d er Flüsse und Bäche verbessern. Der Schutz und die Verbesse- rung von Lebens-, Siedlungs- und Wirtschatsräumen s ind zentrale Säulen für ein lebens- wertes Österreich“, betont Bun- desminister Rupprechter zum Jahresprogramm Naturgefah- renmanagement in Tirol. Schutz als oberstes Ziel Der Hochwasserschutz steht auch 2015 wieder ganz oben auf der Agenda der WLV und der Abteilung Wasserwirtschat des Landes Tirol. Siegfried Sauer- moser, Leiter der WLV Tirol, betont, dass Hochwasserrisiken nur mit einem ganzheitlichen Ansatz minimiert werden kön- nen: „Die WLV setzt bei ihrer Arbeit an den Wildbächen an und leistet dabei einen wich- tigen Beitrag für d en Schutz vor Ort. Zusätzlich b raucht es aber Maßnahmen in d en Tal- lagen.“ Genau darin besteht die Aufgabe der Abteilung Wass- erwirtschat. Abteilungsleiter Hubert Steiner erklärt: „ Eine Maßnahmenkombination ist immer notwendig. Wohnsied- lungen und Wirtschatsräume gilt es mit Schutzbauwerken zu schützen, g leichzeitig sind aber auch Retentionsräume nötig, die im H ochwasserfall Entschärfung b ringen. Bei al- len Eingrifen berücksichtigen wir darüber h inaus die ökolo- gischen Erfordernisse.“ Schutzfunktion des Waldes erhöhen und Qualität sichern Die Landesforstdirektion Tirol arbeitet 2015 wieder daran, die Schutzfunktion des Waldes aufrecht zu erhalten und wenn möglich a uszubauen. Intakte Schutzwälder erfüllen eine we- sentliche Funktion im Naturge- fahrenmanagement. Sie absor- bieren Wasser, stabilisieren den Boden und sind zudem ein na- türliches S chutzschild vor Lawi- nen und Steinschlägen. „ Zuletzt wurden Schutzwälder immer stärker strapaziert. In mehreren gemeinsamen Projekten mit der WLV werden wir Auforstun- gen vornehmen und dadurch das Risiko von Naturgefahren reduzieren“, erläutert Landes- forstdirektor Josef Fuchs. Überprüfung bestehen- der Schutzbauten Immer wichtiger wird darüber hinaus die Qualitätssicherung von bestehenden und manch- mal bereits in die Jahre gekom- menen Schutzbauten. Die WLV setzt hier für die kommenden Jahre einen Schwerpunkt in ihrer Arbeit. Siegfried Sau- ermoser: „Wir erfassen die Ist-Zustände s ämtlicher b e- stehender Bauwerke und er- greifen darauf aufbauend die notwendigen Maßnahmen, wie etwa Renovierungen oder Adaptierungen. Dadurch kön- nen wir gewährleisten, d ass das Sicherheitsniveau für die Tiroler Bevölkerung dauer- haft erhalten bleibt“. Schutz vor Naturgefahren: Intensive Zusammenarbeit zwischen BMLFU und Land Tirol 71 Millionen Euro für den S chutz Schutzmaßnahmen in K össen: neu errichteter Retentionsraum (links) sowie Aufweitung und Renaturierung der Großache (Bildmitte). Foto: Land Tirol, Abt. Wasserwirtschaft Josef Fuchs (Landesforstdirektion, Land Tirol), Hubert Steiner (Abt. Wasserwirt- schaft, Land Tirol), LH-Stv. Josef Geisler, Siegfried Sauermoser (die.wildbach) präsentieren das Naturgefahrenmanagement in T irol 2015. Foto: wikopreventk
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