Kitzbüheler Anzeiger

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Aktuell 4 Ausgabe 28 Die Bauarbeiten laufen be- reits auf Hochtouren. Ab der kommenden Winter- saison wird der Skibetrieb am Kitzbüheler Horn mit einer Beschneiungsanlage abgesichert. Kitzbühel | Lang gehegte Pläne setzt die Bergbahn AG Kitz- bühel n un in die Tat um. Ab kommendem Winter wird eine Beschneiungsanlage am Kitzbü- heler Horn den Skibetrieb ab- sichern. „Es stellte sich schon lange die Frage, wie die Zukunt am Horn ausschauen soll. Die Realität i st, wenn der Skibe- trieb weiter gehen soll, dann ist eine unterstützende Beschnei- ung unabdingbar“, erklärt Berg- bahn-Vorstand Josef Burger. „Unterstützend“ deshalb, weil nicht der gesamte Berg be- schneit werden soll. „Unter 1.200 Meter erfolgt gar keine Beschneiung. Mit der Schnee- anlage werden die Pisten vom Gipfelhaus bis zur Mittelsta- tion abgesichert“, informiert Projektleiter Florian Wörgötter. Was versteht man unter „sanfter“ Beschneiung? Vorstand Burger erklärt den Begriff „sanfte“ Be schnei- ung anhand eines Beispiels. „Im Bereich der Brunn Ab- fahrt am Hahnenkamm be- schneien wir 23,7 Hektar mit Hilfe von 76 Schneeerzeugern. Am Horn werden für 3 5,9 Hek- tar 55 Schneeerzeuger instal- liert. Das bedeutet, dass am Horn pro Hektar 1,5 Schnee- erzeuger im Einsatz sein wer- den. Im Vergleich dazu sind es bei der Brunn 3,2 Schneeerzeu- ger pro Hektar“, rechnet Burger vor. Das Verhältnis v on Lanzen und Schneekanonen hält sich bei beiden Projekten die Waage, wie Burger erläutert. Speicherteich unterhalb der Hornköpfl-Hütte Um das Wasser für die Schnee- anlage bereitzustellen wird schräg unterhalb der Horn- köpl-Hütte ein Speicherteich mit einem Fassungsvermö- gen von 111.000 Kubikme- tern errichtet. „Durch den Aushub ist es uns auch mög- lich, das Gelände d er Horn- köpl-Piste zu v erbessern“, be- richtet Wörgötter. Hintergrund Bedenken, dass es Probleme mit dem Wasser geben könnte, wurden von allen Experten dementiert, wie die zahlrei- chen Gutachten zeigen. „Seit Projektbeginn war der Tiroler Umweltanwalt, neben anderen Experten aus den Bereichen Na- turschutz, Wasserschutz und Forst, eingebunden. Das Vor- haben wurde auf Herz und Nie- ren geprüt und f ür ö kologisch sowie ökonomisch unbedenk- lich und nachhaltig empfunden“, betont Burger. Der Bau wird außerdem von einer ökologi- schen, einer geologischen so- wie einer geotechnischen Bau- aufsicht begleitet. Beschneiung ohne Chemie Das Wasser, welches für die B e- schneiung benötigt w ird, muss, wie im restlichen Skigebiet, Trinkwasserqualität a ufwei- sen. „Mittels einer UV-Anlage wird die Trinkwasser-Quali- tät s ichergestellt. Es gibt keine chemische Verfahren oder che- mischen Zusätze im W asser“, betont Wörgötter. Damit kein Wasser verschwendet wird, ar- beitet die Bergbahn AG mit ei- nem hochtechnischen Beschnei- ungssystem sowie einer GPS Technik, welche die Schnee- decke bis auf zwei Zentimeter genau vermisst. „So können wir gezielt beschneien und ver- schwenden keine Ressourcen“, erklärt Wörgötter. Am Horn soll es „beschaulich“ bleiben Dass es am Kitzbüheler H orn im Gegensatz zum Hahnenkamm weiterhin etwas beschaulicher zugeht, ist auch der Bergbahn ein Anliegen. „Die sportlichen Skifahrer haben sicher mehr Freude am Hahnenkamm, aber es ist uns wichtig, das Skigebiet am Horn für F amilien, Anfänger und Genussskifahrer zu erhal- ten“, erklärt B urger. Die Berg- bahn wird deshalb auch wei- terhin spezielle Tarife für d as Horn anbieten, um diese Gäs- teschicht zu befriedigen. „Wir bieten zum Beispiel den Kin- dertarif um 10 Euro an, Jugend- liche können um 16 E uro fah- ren“, informiert Burger. Rund 100 Arbeitsplätze im Winter Trotz aller Beschaulichkeit soll die Zeit am Horn aber nicht stehen bleiben. Die Bergbahn will weiter in das Horn inves- tieren.„Es werden keine neuen Anlagen gebaut, aber die be- stehenden werden Schritt für Schritt modernisiert. Es geht hier auch um den Fortbestand von rund 100 Arbeitsplätzen“, veranschaulicht Burger. Wie der Kitzbüheler Anzeiger be- reits berichtete, beindet sich derzeit eine Gondelbahn von der Trattalmmulde bis zum Gipfel in Planung. „Wir respektieren die Meinungsfreiheit“ Den Bedenken der Grünen und der FPÖ sowie den geplanten Protestzug nimmt der Berg- bahn-Vorstand zur Kenntnis: „Wir respektieren ihre Haltung und sind für M einungsfreiheit. Ich stelle mir aber schon die Frage, ob man unterschiedliche Anschauungen auf der Straße lösen k ann“, so Burger. Johanna Monitzer Die Bergbahn AG Kitzbühel b aut eine unterstützende B eschneiungsanlage am Kitzbüheler H orn „Sanfte“ Beschneiung für das Horn Der Speicherteich mit einem Fassungsvermögen v on 111.000 Kubikmetern entsteht schräg unterhalb der Hornköpfl-Hütte. Die Bau arbeiten sind voll im Gange. Im geplanten Niederwasserbereich können sich W anderer im Sommer abkühlen. Foto: Monitzer
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