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Aktuell 8 Ausgabe 4 Außerdem Vereinfachungen für Z eltfeste Bezirk | Eine schlanke Verwal- tung und ein unbürokratischer Vollzug: Das sind die erklär- ten Ziele der im Jahr 2015 ge- startet wurde und seither kon- sequent vorangetrieben wird. Sieben bisher selbstständige Landesfonds werden im Zuge der Reform in den Landeshaus- halt integriert und so Parallel- strukturen aufgelöst. Zudem werden zahlreiche Gesetze er- satzlos gestrichen und meh- rere tausend Bescheide pro Jahr eingespart. Im Oktober 2016 hat die Tiroler Landes- regierung das dafür n otwen- dige Verwaltungsreform- und Rechtsbereinigungsgesetz in Begutachtung geschickt. „Die Regierungsvorlage, die nun in den Landtag geht, hat nach dem Finanzausschuss auch den Landtagsausschuss für Rechts-, Gemeinde- und Raum- ordnungsangelegenheiten pas- siert“, berichtet VP-LA Mar- tin Mayerl. Bürokratische Erleichterun- gen wird die Verwaltungsre- form zuküntig a uch für z eit- lich befristete Veranstaltungen bringen. „Bisher war es so, dass auch Festzelte per Gesetz eigens als bauliche Anlage genehmigt werden mussten. Diese Rege- lung war völlig ü berzogen und hat zu Recht für U nverständnis gesorgt. Denn anstatt den Ver- einen, die Feste und Veranstal- tungen organisieren, Steine in den Weg zu legen, müssen w ir sie vielmehr in ihrem Tun un- terstützen und f roh sein, wenn sich jemand diese Arbeit antut und so das Dorleben berei- chert. Es ist deshalb gut, dass Veranstaltungszelte im Zuge der Reform nunmehr von der Bauordnung ausgenommen werden. Damit erübrigt s ich zuküntig die b isher notwen- dige, baurechtliche Bewilligung und die Prüfung d er Zulässig- keit kann direkt bei der Veran- staltungsanmeldung miterledigt werden“, freut sich VP-Abge- ordneter Martin Mayerl. Kurzfristige Hilfe bei Erkrankungen von Kindern und Müttern Eine Mama für den Notfall Was tun, wenn das Kind krank ist und keiner für die Betreuung einsprin- gen kann? Hier helfen die „Notfallmamas“ unbüro- kratisch und schnell. Bezirk | Kinder halten sich an keine Büro- o der Arbeitszeiten, wenn sie krank werden. Ohne wohlgesonnene Arbeitgeber oder andere Betreuungsper- sonen, wie die Großeltern, die sich kurzfristig um die kleinen Patienten kümmern können, kann eine Erkrankung schnell zu einer immensen Belastung werden. Hier setzt nun der ge- meinnützige N on-Proit-Ver- ein „Kompetente individuelle Betreuung“ kurz KIB mit der Initiative „Nofallmamas“ an. Der Verein organisiert eine Mama auf Zeit, die sich kurz- fristig um erkrankte Kinder kümmert. „ Eine Notfallmama kann für m aximal drei Tage pro Krankheit angefordert werden“, erklärt B rigitte Angerer Lan- deskoordinatorin für S alzburg, Tirol und Vorarlberg. Um ei- nen Mitgliedsbeitrag von 14,50 Euro können E ltern das Ange- bot des Vereins nutzen. Unbürokratische und schnelle Unterstützung Tirolweit gibt es rund 30 Ma- mas für d en Notfall. Im Bezirk Kitzbühel s ind die Notfallmamas noch relativ unbekannt. „Der- zeit haben wir drei Notfallma- mas im Bezirk Kitzbühel gelistet“, informiert Angerer. Eine davon ist Claudia Pali. Seit 2006 enga- giert sich die St. Johannerin eh- renamtlich als Notfallmama beim Verein KIB. „Ich habe damals eine Anzeige im Internet gelesen und mich gemeldet“, erzählt s ie. Pali hat selbst noch keine Kinder, ist aber stolze sechsfache Tante und mehrfache Patentante. „Ich mag Kinder und engagiere mich gerne sozial“, erklärt s ie. Pali hat schon etliche Einsätze a ls Not- fallmama absolviert. „Die Kin- der sind froh, wenn jemand da ist und ihnen Aufmerksamkeit schenkt. Ich lese ihnen vor, ko- che Tee und kümmere m ich ein- fach um die Kleinen“, erzählt P ali. Die St. Johannerin arbeitet für die FPÖ im ö rtlichen Gemein- derat und führt e in Unterneh- men. „Das Gute an der Initia- tive ist auch, dass es kein Muss ist, wenn man keine Zeit für e i- nen Einsatz hat, ist das auch kein Problem“, erklärt P ali. „Notfallmamas brauchen Herz und Hirn“ Welche Voraussetzungen muss man als Notfallmama mitbrin- gen? „Wir trefen uns vorab mit den Notfallmamas zu einem Ge- spräch, w o alles erklärt w ird. Man braucht eigentlich nur Herz und Hirn“, erklärt L andeskoor- dinatorin Angerer. Die Notfallmamas stellen ihre Zeit komplett ehrenamtlich oder gegen eine kleine Aufwandsent- schädigung zur V erfügung. Die Eltern zahlen neben dem Mit- gliedsbeitrag auch die kleine Aufwandsentschädigung f ür die Mama auf Zeit, wobei auch hier auf soziale Verträglichkeit g e- achtet wird. „Die bezahlte Ent- schädigung w ird in vielen Fäl- len zurückerstattet, hier gehen wir nach sozialen Kriterien vor“, erklärt Angerer. Angebot gilt auch für erkrankte Mütter Das Angebot gilt seit Kurzem auch für erkrankte Mütter oder Väter, die U nterstützung b ei der Kinderbetreuung brauchen. „Die familiären Strukturen haben sich geändert. Erkrankt ein Alleiner- ziehender ist das ein großes P ro- blem. Auch dieses Angebot wird immer stärker nachgefragt“, er- klärt Angerer. Notfallmamas werden noch gesucht Im Bezirk Kitzbühel w erden noch Notfallmamas gesucht. „Jeder, der Interesse hat, kann sich melden. Wir sind froh, um jede Unterstützung“, s o Angerer. Johanna Monitzer Daten & Fakt en Notfallmamas Bezirk | Der Verein KIB organi- siert Notfallmamas für erkrankte Kinder sowie Mütter oder Vä- ter. Um einen Mitgliedsbeitrag von 14,50 Euro pro Monat kön- nen Eltern das Angebot einer Notfallmama nützen. Unter der Hotline 0644 6 20 30 40 kann Tag und Nacht eine Mama an- gefordert werden. Die Betreu- ung kann tageweise oder auch stundenweise erfolgen. Wer sich als Notfallmama en- gagieren möchte, kann sich bei Brigitte Angerer unter der Tel.: 0664 6 20 30 25 melden. Mehr Informationen zum Verein und der Initiative Notfallmamas un- ter www.kib.or.at. Aufgrund der geänderten F amilienstrukturen wird die Kinderbetreuung bei Er- krankungen immer schwieriger. Hier setzt der Verein KIB mit den Notfallmamas an. Foto: pixelio/Hainz
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