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Aktuell 9. Februar 2017 5 Grenzüberschreitender W anderweg soll spätestens n ächstes J ahr umgesetzt werden Schmugglerweg auf neuen Pfaden Nach einem achtmona- tigen Arbeitsprozess präsentierten v ergan- gene Woche die Verant- wortlichen das Projekt „Schmuggler weg Klo- bensteinschlucht“, das zukünftig die G emeinden Kössen und S chleching noch weiter zusammenrü- cken lässt. Die P rojektkos- ten liegen bei rund einer Million Euro. Kössen | Arbeitsintensive Mo- nate liegen hinter Schlechings Bürgermeister Josef Loferer, Kaiserwinkls TVB-Obmann Gerd Erharter sowie Kössens Vize-Bürgermeister Reinhold Flörl. G emeinsam mit einem großen T eam, darunter die Ex- perten des Planungsbüros Re- vital, wurden unter Einbezie- hung der Bevölkerung P läne für die A ttraktivierung des ehe- maligen Schmugglerweges zwi- schen Kössen und S chleching in Bayern gewälzt. Vergangene Woche präsen- tierte das Trio gemeinsam mit Klaus Michor (Revital) das um- fangreiche grenzüberschrei- tende Projekt, das spätestens im Jahr 2018 umgesetzt werden soll. Bereits im vergangenen Au- gust iel auf der neuen Hänge- brücke K lobenstein, direkt an der Landesgrenze, der Start- schuss für dieses e rste trans- nationale Leaderprojekt zwi- schen Bayern und Österreich. Auslöser f ür die Z usammen- arbeit war unter anderem das verheerende Hochwasser 2013, bei dem auch die Hängebrücke Klobenstein weggerissen wurde. Dieses einschneidende Ereignis ließ die T ouristiker die schon vor Jahren angedachten Pläne der Attraktivierung im Bereich des Klobensteins wieder aus der Schublade holen, um nicht nur die Brücke w ieder neu aufzu- bauen, sondern auch gleich den Bau eines den heutigen Stan- dards entsprechenden Wan- derweges umzusetzen. Unter anderem auf Initia- tive der Wirtschatskammer machten sich die Kössener mit Feuereifer an die Arbeit und sammelten Ideen, wie das Naturjuwel touristisch genutzt werden könnte. Wie Schle- chings Bürgermeister J osef Lo- ferer betonte, handele es sich jedoch vor allem auf bayeri- scher Seite zum Großteil um Naturschutzgebiet. Seine Tiro- ler Mitstreiter gehen jedoch mit Loferer konform, dass bei der Umsetzung die entlang der Landesgrenze sensible Land- schat im Vordergrund ste- hen soll und keinesfalls durch große Umbauten zerstört wer- den darf. Kein Disneyland „Wir wollen hier kein Disney- land. Wir beinden uns hier in einer einzigartigen Naturland- schat, gerade ein sogenann- tes Durchbruchstal, wie in der Klobensteinschlucht, indet man im Alpenraum ganz sel- ten“, erklärte Klaus Michor, der das Projekt „Schmugglerweg Klobensteinschlucht“ präsen- tierte. Der acht Kilometer lange Wanderweg, soll – auch das ein Wunsch aus der Bevölkerung – zuküntig n äher a n der Tiroler Ache verlaufen. „Dazu müssen einige Verbindungswege ge- baut werden“, so Michor. Die Menschen wollen gerne zum Wasser, daher sollen zukünf- tig kleine Wege direkt zu den Schotterbänken f ühren. I nsge- samt sieben solcher Kontakt- zonen sind geplant. Überdies soll auch eine weitere Hänge- brücke errichtet werden, meh- rere Aussichtsplattformen, In- fotafeln über die G eschichte des Schmugglerweges sowie einen Panoramasteg sieht das Projekt ebenfalls vor. Eine Hauptrolle am Weg werden auch die so- genannten „Gletschermühlen“ spielen, die eine geologische Seltenheit darstellen. Um der prekären P arksitua- tion am Klobenstein, ob auf Tiroler oder bayerischer Seite, Herr zu werden, sind die Aus- gangspunkte für die T ouren direkt in den Ortszentren ge- plant. „Das heißt a uch, dass wir die Taktung der Regional- busse erhöhen müssen“, kün- digte TVB-Obmann Gerd Er- harter an Interreg-Projekt Besonders freut es Schlechinger Freuen sich über das gemeinsame P rojekt: Schlechings Bürgermeister Josef L oferer, Kössens V ize-Bürgermeister Reinhold Flörl und T VB-Obmann Gerd Erharter (v.l.). Foto: Klausner wie Kössener, d ass das Projekt als Interreg-Projekt Bayern-Ös- terreich umgesetzt werden soll und so die Grenzen zwischen Bayern und Tirol nahezu auf- gehoben werden. Die Kosten für die P lanung beliefen sich auf rund 55.000 Euro, rund 80 Prozent davon übernahm der Leader-Verein. Die Um- setzung des Projektes wird sich mit rund einer Million Euro zu Buche schlagen, wovon, so der Wunsch, rund drei Viertel von der EU gefördert werden sol- len. Die Genehmigung steht da- für d erzeit allerdings noch aus. Jetzt wird vorerst das Projekt eingereicht, im September fällt die endgültige E ntscheidung über die F örderung. D och die Verantwortlichen sind zuver- sichtlich, dass es einen positi- ven Bescheid geben wird. Die restliche Finanzierung wird von den Gemeinden sowie dem Tourismusverband Kaiser winkl übernommen. E ine Heraus- forderung dürten a uch noch aufgrund der sensiblen Land- schat die Behördenverfahren werden. Erste Gespräche lau- fen hier bereits. Margret Klausner
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