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Aktuell 2 Ausgabe 7 Die Neue Heimat Tirol plant am Oberhofenweg, eine Anlage mit 41 Wohnungen zu errichten. Die Meinun- gen, welche Wohnungen in St. Johann gebraucht wer- den, gehen auseinander. St. Johann | Die Marktgemeinde St. Johann wächst zusehends. Baukräne wohin man schaut. Während die W ohnanlagen di- verser Bauträger geradezu aus dem Boden schießen, steigt auch die Nachfrage an leistbaren Woh- nungen, denn Einheimische mit einem durchschnittlichen Ein- kommen können s ich die markt- üblichen Wohnungspreise um 3.000 Euro pro Quadratmeter kaum leisten. Die St. Johanner Gemeindeführung versucht des- halb, auch den sozialen Wohn- bau zu forcieren. Neue Heimat will am Oberhofenweg bauen Vor Kurzem erfolgte erst der Spatenstich für den Neubau der Südtiroler S iedlung. Nun hat der gemeinnützige W ohn- bauträger „Neue Heimat Tirol“ (NHT) das nächste B auvorha- ben präsentiert. Am Oberhofen- weg sollen in drei Baukörpern 4 1 Wohnungen entstehen. Investi- tionsvolumen rund 6 Mio. Euro. Der Grazer Architekt Gunther Koppelhuber präsentierte am vergangenen Dienstagabend die Pläne f ür d as Bauprojekt. Auf einer Nettowohnnutzlä- che von 2.770 Quadratmetern werden großteils 2- und 3-Zim- merwohnungen errichtet. Kopfschütteln bei Liste SOLI und Grüne Für K opfschütteln s orgte bei manchen Gemeinderäten, d ass ausschließlich K auf- oder Miet- kaufwohnungen angeboten werden sollen. „Wir brauchen günstige M ietwohnungen. Eine Eigentumswohnung können oder wollen sich viele nicht leis- ten“, sagt Gemeindevorständin Christl Bernhofer (SOLI). Un- terstützung b ekommt sie von den Grünen. „Es braucht Miet- wohnungen. Mietkaufwoh- nungen funktionieren nicht. Es gibt Studien darüber, d ass nur von einem Prozent der Mieter die Kaupfoption dann tatsächlich g enutzt wird“, er- klärt GR M elle Strele. Die Ge- meinderätin hat selbst eine Mietkauf-Option schon ausge- schlagen. Sie fragt sich außer- dem, weshalb keine innovati- ven Projekte geplant werden. „Warum wird in St. Johann nicht auch einmal innovati- ver gedacht, Stichwort Mehr- generationen-Häuser oder autofreie Wohnanlagen?“, so Strele. Wer gibt die Wohnungsarten vor? Ob Miet-, Mietkauf oder Eigen- tumswohnungen gebaut werden, das gibt die Gemeinde vor. Woh- nungsreferent Vize-Bgm. Georg Zimmermann sieht den Bedarf an Mietwohnungen nicht so drastisch. „Durch den Neubau der Südtiroler Siedlung werden wir wieder eine erkleckliche An- zahl von Mietwohnungen verge- ben können“, s agt Zimmermann. Nun soll sich der Wohnungaus- schuss noch einmal intensiv mit dem hema auseinandersetzen. Trotz der Debatte um die Woh- nungsarten machte der Gemein- derat den Weg für d as Bauvor- haben der NHT aber schon einmal frei. Der Änderung d es Flächenwidmungsplanes sowie der Erlassung des Bebauungs- planes stimmten die Gemein- deräte zu (16:3). FPÖ: „ Zuerst alle offenen Fragen klären“ Die FPÖ h ätte e s jedoch lieber gesehen, dass die ofenen Fra- gen im Vorhinein geklärt w er- den. „Der Wohnungsausschuss sollte sich damit vor der Abstim- mung befassen. Es geht auch um die Schneeablage und Zufahrts- situation. Ich kann dieser Vorge- hensweise nichts abgewinnen“, so Gemeindevorstand Heribert Mariacher. Eine unnötige V erzögerung für B ürgermeister S tefan Sei- wald: „Ob Miet-, Mietkauf- oder Eigentumswohnungen gebaut werden, hat auf die Bausubstanz keinen Einluss“, betont er. Die NHT ist seit Jahren Besitzer des Grundstücks. „ Wir wollen, dass gebaut wird. Die Behördenwege dauern so schon lange genug“, bekrätigt Seiwald. Die Bagger werden am Ober- hofenweg heuer wohl kaum mehr aufahren, wie auch Ar- chitekt Gunther Koppelhuber bestätigt. Z eit für die S t. Johan- ner, um sich Gedanken zu ma- chen, welche Wohnungen wirk- lich benötigt werden. Johanna Monitzer Welche Wohnungen sind am Markt mehr gefragt? NHT-Bauvorhaben tritt eine Debatte los Kaufen, mieten oder Mietkauf? Hintergrund Wie funktioniert Mietkauf? Beim Mietkaufmodell erhält der Mieter in einer Kaufoption das Recht die Wohneinheit ab dem 10. Jahr nach der Übergabe zu erwerben. Der Mieter leistet ei- nen Finanzierungskostenbei- trag, der in der Mietkalkula- tion berücksichtigt w ird. Beim Kauf wird dieser Finanzierungs- kostenbeitrag angerechnet. Der Kaufpreis für die W ohnung wird in Abstimmung mit der Ti- roler Wohnbauförderung fest- gelegt, geprüt und f reigegeben. Das zum Zeitpunkt der Über- eignung aushatende Wohn- bauförderungs-Darlehen s owie Bankdarlehen kann je nach per- sönlichen V oraussetzungen in Anrechnung auf den Kaufpreis übernommen werden. Darüber hinaus sind zum Erwerb Bar- zahlungen durch den Käufer zu leisten. Falls das Mietverhältnis be- endet wird, wird der Finanzie- rungskostenbeitrag abzüglich Abschreibung an den Mieter zu- rückgezahlt. Quelle: NHT Die Neue Heimat Tirol baut am Oberhofenweg in St. Johann eine Wohnanlage. Ob die 41 Wohnungen vermietet oder ver- kauft werden sollen, darüber herrscht Uneinigkeit im Gemeinderat. Foto: Monitzer
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