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Aktuell 8 Ausgabe 7 Die St. Johanner Gemeindeführung h ält s ich an die Vereinbarung mit einem Unternehmer Freizeitwohnsitze gewidmet Ein Zuckerl für die Errich- tung eines Hotels: Der St. Johanner Gemeinderat erteilt seine Zustimmung für drei F reizeitwohnsitze. St. Johann | Die Marktgemeinde St. Johann gehört zu d en weni- gen Gemeinden im Land, die noch Freizeitwohnsitze wid- men dürfen. L aut dem Tiro- ler Raumordnungsgesetz Pa- ragraph 13 dürfen n icht mehr als acht Prozent Freizeitwohn- sitze in einer Gemeinde gemel- det sein, sonst ist eine Neuwid- mung nicht möglich. In St. Johann gibt es derzeit 309 oizielle Freizeitwohnsitze. „Wir erfüllen die Q uote noch nicht, deshalb sind Widmun- gen nach wie vor möglich“, e r- klärt Bauamtsleiter Harald Jäger. Gezielte Widmung für touristischen Aufschwung Seit 2012 verfolgt die St. Johan- ner Gemeindeführung n un die Strategie, gezielt Freizeitwohn- sitze zu widmen, um Hotelin- vestoren anzulocken. So traf die Gemeindeführung auch mit dem Bauherren des im Dezem- ber fertiggstellten Hotel „Cu- bo“eine solche Vereinbarung. Sechs Gemeinderäte sind dagegen Der Unternehmer bekommt im Gegenzug für die z eitgerechte Errichtung des Hotels drei Woh- nungen für F reizeitwohnsitz- nutzung umgewidmet – was ofensichtlich nicht bei allen Ge- meinderäten Zuspruch indet. Sechs der neunzehn Mandat- are sprachen sich in geheimer Abstimmung am vergangenen Dienstag dagegen aus. Stellung dazu beziehen wollte innerhalb der Sitzung von den Mandata- ren aber keiner. Wie viele Freizeitwohnsitze gibt es? Wie viele gemeldete Freizeit- wohnsitze es in Tirol tatsäch- lich gibt, darüber g ibt es bis- lang lediglich Schätzungen. Die Gemeinden zeigten sich in dieser Hinsicht nie besonders auskuntsfreudig. Dies ändert sich nun ab Mitte des Jahres mit der Novelle zum Grund- und Raumordnungsgesetz. Ge- meinden müssen b is zum 1. Juli an das Land Tirol ein Freizeitwohnsitzverzeichnis übermitteln. Das Land Tirol will das Ver- zeichnis über die Freizeitwohn- sitze dann auf einer Homepage veröfentlichen. Johanna Monitzer Das „Cubo“ Hotel scha fft Arbeitsplätze und belebt die W irtschaft. Als Zuckerl für die Errichtung widmete der Gemeinderat Freizeitwohnsitze für die Eigentümer. Seit 2012 verfolgt die Gemeindeführung diese Strategie. Foto: Monitzer Außerdem Stern verblasst, Streit hält an Kitzbühel | Der Werbeautritt von Mercedes Benz in der Kitzbü- heler Hinterstadt wurde schon abgebaut. Auch das Schild am Sportpark wird in den nächsten Wochen abmontiert. Die Daim- ler AG hat den Kooperationsver- trag mit 30. Juni beendet. Für die Kitzbüheler FPÖ ist das hema damit aber noch lange nicht er- ledigt. Wie der Kitzbüheler An- zeiger berichtete, will FPÖ GR Alexander Gamper Einsicht in die Verträge. „ Nach langer Kor- respondenz mit den Stadtamts- leiter habe ich nur zwei Zeilen erhalten – das ist lächerlich. I ch möchte w issen, wie die Verein- barung genau ausschaut und wer sie abgeschlossen hat“, forderte Gamper erneut in der Gemein- deratssitzung am Montagabend. Der Obmann des Ausschusses für Innenstadt, ruhender Ver- kehr und Taxis wurde auf das hema aufmerksam, als man an ihn wegen der Abhaltung eines „Autofrühlings“ her antrat. „Da habe ich erfahren, dass Merce- des das exklusive Recht besitzt, die Innenstadtlächen zu n üt- zen“, erklärt Gamper. Schützenhilfe b ekommt er von GR homas Nothegger (UK). „Es wäre Transparenz angebracht. Ich möchte den Bürgermeister bitten, die Fragen zu beantwor- ten“, so Nothegger. Bgm. Winkler: „Alle Details sind bekannt“ Bürgermeister Klaus Winkler (VP) versteht die Aufregung nicht. „Die Details sind be- kannt. Es gibt keinen Vertrag mit der Stadt Kitzbühel. K itz- bühel T ourismus hat den Ver- trag mit Mercedes abgeschlos- sen“, erklärt Winkler. 100.000 Euro jährlich für die Stadt Kitzbühel Mit der Stadtgemeinde gibt es lediglich eine Vereinbarung. „Diese Vereinbarung wurde vom Stadtrat beschlossen“, so der Bürgermeister. Demnach erhält die S tadt jährlich 100.000 Euro als Gegenleistung für die Nutzung der öfentlichen F lä- chen. „Solche Kooperationen gibt es in vielen großen T ouris- musorten. Die Zahlungslüsse sind alle im Budget ersichtlich. Hier gibt es keinerlei Mausche- lei“, betont der Bürgermeister im Gespräch m it dem Kitzbü- heler Anzeiger. Der Stadtchef ortet ein „inszeniertes politi- sches heater“. „Hier geht es nicht mehr um die Sache“, so Winkler. Für die FPÖ sind diese Aus- künte nicht ausreichend. GR Gamper reichte eine schritliche Anfrage mit 18 Fragen an den Bürgermeister e in. Er droht auch mit einer Aufsichtsbeschwerde. Keine Änderung der Vorgehensweise Zwischenzeitlich hält K itzbü- hel Tourismus bereits Aus- schau nach einem neuen Spon- sor für die G amsstadt. Wie will die Stadtführung m it einer et- waigen neuen Sponsorenver- einbarung umgehen? Soll der Gemeinderat befragt werden? „Die Vorgehensweise wird bei- behalten. Die Entscheidung ob- liegt dem Stadtrat“, will Winkler nicht von der bisherigen Linie abrücken. Auch wenn der Mercedes Stern verblasst, könnten dem Polit-Streit in Kitzbühel s omit noch weitere Sternstunden be- vorstehen. Johanna Monitzer
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