Kitzbüheler Anzeiger

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Aktuell 23. Februar 2017 5 Der Fußballverband gibt Entwarnung. Die Entsor- gung des Räumschnees der Kunstrasenplätze gehört in Kitzbühel jedoch überdacht. Kitzbühel | Die Wogen im Kitzbü- heler Gemeinderat gingen letzte Woche hoch, als Rudi Widmo- ser (Grüne) die M andatare von einem Mail besorgter Anrainer bezüglich d es Kunstrasens am Sportplatz in der Langau in- formierte. FPÖ-GR A lexander Gamper forderte sogar dazu auf, den Platz vorübergehend sperren zu lassen. In dem Mail, das auch dem Kitzbüheler An- zeiger vorliegt, äußern Bürger ihre Angst über krebserregende Stofe, die in dem Kunstrasen- granulat enthalten sein könn- ten. Kinder, die auf dem Platz Fußball s pielen, könnten s o in Gefahr kommen. Die Diskussion ist nicht neu Die Bedenken sind nicht neu. Das Internet ist voll mit Be- richterstattung, dass das Gra- nulat, welches auf die Kunstra- sen gestreut wird, krebserregend sein könnte. A uf bundespoli- tischer Ebene stellte der stei- rische FPÖ-Nationalratsabge- ordnete Josef A. Riemer bereits 2014 eine Anfrage an das Bun- desministerium für G esundheit betrefend einer möglichen ge- sundheitlicher Gefährdungen. Besagtes Granulat wird aus Altreifen gewonnen und wird auf den Kunstrasen aufgebracht, damit dieser ähnliche (teils s o- gar bessere) Spieleigenschaf- ten aufweist, wie ein natürli- cher Rasen. „Kunstrasenplätze unterliegen strengen Kontrol- len und sind zertiiziert. Man braucht keine Bedenken zu ha- ben“, erklärt der Kitzbüheler Fußballclub-Präsident Kurt Frit- zenwanger. Er und der Tiroler Fußballverband ( TFV) beziehen sich auf das jüngste G utachten aus der Schweiz. Darin kommt das Bundesamt für Gesundheit zur Schlussfolgerung, dass kein Gesundheitsrisiko besteht (siehe Daten & Fa kten). „Es stimmt, dass in Holland Kunstrasen- plätze g esperrt wurden, das hat aber damit zu tun, dass dort ot in Hallen auf Kunstrasen trai- nieren wird und eine entspre- chende Belütung f ehlte“, so Fritzenwanger. Zu einem hohen Standard verpflichtet Durch die FIFA-Kriterien sind Kunstrasenplätze zu e inem ho- hen Standard verplichtet. Der TFV ist für die A bnahme zu- ständig. „ Die Gesundheit un- serer Sportler ist uns ein groß- ses Anliegen. Dementsprechend beobachten wir aufmerksam die Diskussionen, fordern bestmög- liche Rahmenbedingungen ein und reagieren bei entsprechen- den Entwicklungen“, erklärt TFV Präsident Sepp Geisler gegen- über dem Kitzbüheler Anzeiger. „Keine unnötige Verunsicherung“ Fußballclubpräsident Kurt Frit- zenwanger möchte n icht, dass eine Hysterie ausbricht. „Im gan- zen Land wird auf diesen Plät- zen trainiert und gespielt“, be- tont Fritzenwanger. In das selbe Horn stößt GR Andrea Watzl (VP), Obfrau des Ausschusses für G esundheit, Familie und Spielplätze. „ Ich möchte k eine unnötige V erunsicherung in der Bevölkerung. Die Z ertiikate überschreiten keinerlei Grenz- werte“, erklärt Watzl. Neben dem Gesundheits-Ausschuss wird sich im Gemeinderat der Ausschuss für U mwelt sowie für S port mit der hematik befassen. Im Um- weltausschuss will man sich vor allem mit Alternativen zum Gummi-Granulat auseinander- setzen, wie Obmann Rudi Wid- moser (Grüne) m itteilt. BH prüft Entsorgung des Räumschnees Seit Jänner t rainiert die Kitzbü- heler Kampfmannschat bereits wieder auf dem Kunstrasen – was ein anderes Problem aufwirt: Die Entsorgung des Räumschnees. Die Bilder der besorgten An- rainer zeigen das Granulat auf dem Räumschnee n ahe an der vorbeiließenden A che. Dem Re- ferat für U mwelt bei der Bezirks- hauptmannschat Kitzbühel ist das Problem bekannt. „Wir sind dabei zu prüfen, o b es gefährlich sein könnte, w enn das Granulat in die Ache gelangt“, informiert Referatsleiterin Elisabeth Ober- moser. Die Behörde s teht im en- gen Kontakt mit der Gemeinde und wartet auf das Gutachten der Sachverständigen. Auf das Problem, dass Granu- lat bei der Schneeentsorgung in die Ache gelangen könnte, ist auch der Fußballclub a ufmerk- sam geworden. „Ich habe schon mit der Stadtgemeinde Kontakt aufgenommen, dass wir hier eine Lösung inden m üssen“, s o Fritzenwanger. Neben dem FC Kitzbühel w ird der Kunstrasenplatz auch von den umliegenden Clubs gerne genutzt, um sich auf die bevor- stehende Saison vorzubereiten. Johanna Monitzer Bürger b efürchten k rebserregende Stofe im Granulat und eine Verschmutzung der Gewässer Wie gefährlich sind K unstrasen? Daten & Fakt en Kein Risiko für die Gesundheit Das Schweizer Bundesamt für Gesundheit kommt in dem Gut- achten vom November 2016 zur Schlussfolgerung, dass kein Ge- sundheitsrisiko auf Kunstrasen- plätzen besteht. Darin heißt e s (Auszug): Eine Evaluation der wissenschat- lichen Studien, die in Europa und den USA zwischen 2004 und 2015 durchgeführt w ur- den, lässt d en Schluss zu, dass Kunstrasen mit Gummigranu- lat aus Altreifen kein spezielles Risiko für die G esundheit von Sportlern und Publikum dar- stellen. In Innenräumen i st eine angemessene Belütung unab- hängig vom verwendeten Belag wichtig, damit die Konzentratio- nen von Feinstaub und lüch- tigen organischen Verbindun- gen unter den Referenzwerten bleiben. Quelle: Bundesamt für Gesundheit, Schweiz Das Granulat, welches auf den Kunstrasenplatz in der Langau aufgebracht wird, sorgt für D iskussionen. Ein Schweizer Gut- achten kommt zum Schluss, dass keine Gefährdung besteht. D as Granulat könnte aber in die A che gelangen. Foto: Privat
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