Kitzbüheler Anzeiger

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Aktuell 12 Ausgabe 10 Die Gemeinde Kössen hat die sogenannten Gages- quellen angekauft. Für die Sicherung der Grund- wasserversorgung der Bevölkerung investiert die Gemeinde rund 300.000 Euro. Kössen | Als „unwahrscheinli- ches Schnäppchen“ bezeichnete Kössens B ürgermeister Vin- zenz Schlechter in der jüngs- Dank Quellenkauf Wasserversorgung für d ie nächsten G enerationen gesichert Wasser sprudelt weitere 100 Jahre Um Schafsräude a uf den Almen vorzubeugen, werden die Tiere durch ein Seuchenbad getrieben Kleine Milbe, große W irkung Sie ist eine Qual für die betroffenen Tiere – die Schafsräude. Um den Ausbruch der Seuche zu verhindern, müssen die Tiere noch vor Beginn der Almsaison dement- sprechend vorbeugend behandelt werden – und dafür buchstäblich baden gehen. Bezirk | Noch sind die Berge im Bezirk schneebedeckt, doch die Almsaison steht schon fast vor der Tür – v or allem für die Schafshalter im Bezirk, die ihre Tiere im Sommer auf die Al- men treiben. Dieser Tage ging eine Verordnung der Amtstier- ärztin H elga Dengg an alle Ge- meinden, die die Schahalter aufordert, ihre Tiere vorbeu- gend gegen die Schafsräude zu behandeln. Die Schafsräude ist eine Milben erkrankung, die für die Tiere sehr quälend i st und in manchen Fällen sogar tödlich en- den kann. Es handelt sich dabei um eine Hauterkrankung, ausge- löst d urch kleine Parasiten, die einen starken Juckreiz auslösen. Zwei Wochen nach Erstinfek- tion treten Hautveränderungen an Schulter und Rücken a uf. Sie breiten sich schnell auf den gan- zen Körper a us und führen zu massivem Woll- und Gewichts- verlust. Übertragen werden die Milben durch direkten Tierkon- takt. In den letzten Jahren habe es im Bezirk Kitzbühel k einen akuten Fall gegeben, auch dank der vorbeugenden Behandlung, betont die Amtstierärztin. I n Tirol treten allerdings immer wieder Fälle auf. Anzahl der Schafe steigt Dass im Bezirk die Anzahl von Schafen und Ziegen immer grö- ßer w ird, weiß J ohann Bach- ler, der Leiter der Bezirksland- wirtschatskammer. „Im Bezirk gibt es derzeit 3.257 Schafe so- wie 1.457 Ziegen“, informiert Bachler. Die meisten Schafe leben in Hopfgarten, gefolgt von Kitzbühel und O berndorf. Auch für Bachler ist die vorbeu- gende Behandlung ein wichtiger Schritt. „Gerade in Tirol ist die Landwirtschat ja sehr export- abhängig“, s agt Bachler. Nicht nur die Schaf- und Ziegenbau- ern, sondern auch die Rinder- bauern sind extrem vorsichtig. „Wir können uns d a nichts leis- ten“, erklärt der Kammerchef. Ein wichtiger Markt sei Italien und dort sei man besonders sen- sibel was Tierkrankheiten be- trit. Die Landwirte im Bezirk seien daher natürlich sehr inte- ressiert daran, alle vorbeugen- den Maßnahmen e inzuhalten. Ausgebildete Bademeister Bei den Schafen heißt d as im Klartext – ab in die Badewanne. Die Tiere werden Anfang April mit dem Bademittel Sebacil ge- Im Bezirk steigt die Anzahl an Schafen immer weiter an. gen die Schafsräude und andere Krankheiten desiniziert. „Al- lerdings können die Tiere auch vom Tierarzt behandelt wer- den“, sagt Helga Dengg. Der einfachere Weg führt a llerdings durch das Seuchenbad, durch das die Tiere durchgetrieben werden. Nicht immer mit Be- geisterung. Dafür b raucht es allerdings auch ausgebildete Bademeister – im Bezirk gibt es in Jochberg, Westendorf, St. Johann und Oberndorf solche Seuchenbäder, zu denen die Bauern ihre Tiere bringen. Die Kosten dafür werden übrigens von der öfentlichen Hand ge- tragen. Bademeister und Tier- ärzte m üssen die B ehandlung übrigens genauestens doku- mentieren – die Schahalter selbst müssen die B estätigun- gen darüber v or den Almauf- trieb der Amtstierärztin v or- legen. Nicht gebadet werden dürfen Milchschafe, sie wer- den vom Tierarzt behandelt. Gebadete Tiere dürfen frühes- tens nach 35 Tagen nach der Be- handlung geschlachtet werden. „Tritt ein Räudefall a uf, muss dieser sofort bei uns gemeldet werden“, betont Amtstierärztin Dengg. Doch aufgrund der vor- beugenden Maßnahmen hof- fen die Verantwortlichen, dass auch der kommende Almsom- mer ohne akuten Fall über die Bühne g eht. M. Klausner ten Gemeinderatssitzung den Ankauf einer ganz besonderen Liegenschat im Ortsteil Bich- lach. Nach längeren Verhand- lungen konnte die Gemeinde jetzt die Gagesquellen ankau- fen und dank dieser Investi- tion die Grundwasserversor- gung der Bevölkerung a uch für die nächsten Generatio- nen sichern. Insgesamt kaute die Ge- meinde von einem Privateigen- tümer r und 30.900 Quadratme- ter Grund. Mehrere Begehungen waren notwendig, bis das Ge- schät unter D ach und Fach war. Zu den Quellen gehört ebenfalls noch ein Waldstück s owie ein Forstweg. Bürgermeister V in- zenz Schlechter betonte einmal mehr, wie wichtig diese Inves- tition für die B evölkerung i st. Nach dem Umbau der Quelle und einer Leitungsvergröße- rung sprudelt inzwischen das Wasser weit schneller aus den Kössener Hähnen als bisher. Rund 300.000 Euro investieren die Kössener in i hre Grundwas- serversorgung, 75.000 Euro da- von werden über einen Kredit durch den Wasserleitungsfonds inanziert. „Normalerweise be- kommt man so etwas nicht un- ter einer Million Euro“, freut sich Dorfchef Schlechter über das gute Geschät. Margret Klausner
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