Kitzbüheler Anzeiger

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32 Ausgabe 11 Aus den Gemeinden Das vergangene Wochen- ende stand die „arena365“ in Kirchberg ganz im Zei- chen der Jagd. Die Jäger- schaft des Bezirkes Kitzbü- hel präsentierte nicht nur die Ernte des vergangenen Jagdjahres, im Mittelpunkt der Bezirksversammlung standen u.a. auch die Verjüngungsdynamik und eine erste Bilanz über das neue Jagdgesetz. Kirchberg |  Hunderte Jägerin- nen und Jäger trafen sich in der „arena365“ in K irchberg um sich über d as abgelaufene Jagdjahr zu informieren und vor allem auch die Ernte fachmännisch zu begutachten. Im Mittelpunkt stand aber auch die Bezirksver- sammlung, bei der über d as ab- gelaufene Jagdjahr Bilanz gezo- gen wurde. Im Bezirk Kitzbühel üben d erzeit 1.381 Jägerinnen und Jäger a uf einer Jagdläche von 112.000 Hektar das Waid- werk aktiv aus. Zur Freude von Bezirksjägermeister Martin An- tretter stellen sich heuer 33 Kan- didaten der Herausforderung der Jagdprüfung. Weit über 1.000 T rophäen wurden ausgestellt, die im Vor- feld von Bewertern fachmän- nisch beurteilt wurden. Für Bezirksjägermeister M artin An- tretter liegt hinter den Waid- männern d es Bezirkes ein er- folgreiches Jahr: „Ich bin mit den vorliegenden Abschuss- zahlen zufrieden.“ Auch wenn es immer schwieriger werde, seien die Jägerinnen und J äger des Bezirks mehr als bemüht, ihre Hausaufgaben ordentlich zu machen, betonte Antretter. Gutes Mittelfeld Im Vorjahr wurden insgesamt 1.172 Stück Rotwild, 6 42 Stück Gamswild sowie 2.529 Stück Rehwild erlegt. „Inklusive Fall- wild konnten wir beim Scha- lenwild einen Gesamtabgang von 4.343 Stück v erzeichnen. Mit einer Abschussquote von 82 Prozent beim Rotwild liegen wir tirolweit im guten Mittel- feld“, bilanzierte Antretter po- sitiv. Damit wurden im Ver- gleich zum Jagdjahr 2015/16 um 306 Tiere mehr erlegt. Weiters wurden 51 Birkhähne s owie 247 Murmeltiere erlegt. Man habe sich auch heuer in Sachen Ab- schusszahlen bereits geeinigt: „Gegenseitige Schuldzuweisun- gen bringen uns nicht weiter“, appellierte Antretter jedoch an die Jägerschat e ine gute Zu- sammenarbeit mit allen Betei- ligten anzustreben. Gerade in einer Region wie Kitzbühel m it vielen Freizeitnutzern werde die Bejagung sowieso immer schwieriger. Kritik kam vom Bezirksjägermeister a llerdings betrefend der Fütterungsmo- ral in einzelnen Revieren. Dass vor allem in Revieren der Ös- terreichischen Bundesforste so manche Rotwildfütterung a uf- gegeben wurde, stößt Antret- ter sauer auf. „Wir haben um Wildschäden zu vermeiden eine Fütterungsverplichtung, die s o auch im Gesetz verankert ist“, betonte der Bezirksjägermeis- ter. Angesprochen wurde von ihm auch die vor kurzem vorge- stellte Rotwildexpertise für d as Brixental, da hier falsche Kos- tenangaben gerüchteweise ver- breitet wurden. „Diese Expertise wurde vom Naturraum Brixen- tal in Autrag gegeben. Der Jä- gerverband hat 3.000 Euro dazu gezahlt, damit das Konzept bis nach Jochberg ausgedehnt wer- den konnte,“ klärte e r auf. Ist-Zustand, ein Rezept Der Obmann des Bezirksjagd- beirates und LA Josef Eden- hauser wies erneut darauf hin, „dass es sich bei dieser Exper- tise um den Ist-Zustand und eine Grundlage für die Z u- kunt handelt, aber nicht um ein Rezept.“ Es seien überdies zuküntig w eitere Lenkungs- maßnahmen, w ie der „Woi- pertouringer“, bzw. „Freeride Kitzbühel“ n otwendig und dazu „müssen alle Verantwortlichen ins Boot geholt werden.“ Das sei jedoch noch ein steiniger Weg, so Edenhauser, der der Jägerschat zur s tarken Ernte gratulierte. „Diese Trophäen- schau ist für m ich ein Zeichen, dass unsere Jäger d as Waidwerk verstehen.“ Der Leiter der Bezirksforstin- spektion, Michael Neuwirth, appellierte an die Jägerschat, „die Abschusspläne e inzuhal- ten. Diese sind Bescheide der Behörde ä hnlich wie ein Bau- bescheid.“ Er wies überdies e in- mal mehr auf die Notwendig- keit der Verjüngungsdynamik hin. Man sei auf den richtigen Weg, das Ziel aber sei noch nicht erreicht. Der Behördenvertreter, BH-Stellvertreter Martin Gran- der, gab einen Einblick über die Umsetzung des neuen Jagdge- setzes, das seit dem Vorjahr gül- tig ist. „Einige Instrumente ha- ben sich bereits bewährt, u .a. die Jagdjahresvorbesprechung oder auch das Instrument der Verjüngungsdynamik.“ Zu Gast in Kirchberg war im Übrigen heuer auch Landesjä- germeister Anton Larcher, der bereits jetzt davon ausgeht, dass es gerade betrefend der ange- dachten über drei J ahre gültigen Abschusspläne e ine Novelle des Gesetzes geben dürte. A m Her- zen liegt Larcher besonders das Gamswild im Land. „Es ist un- ser Edelwild und steht im Al- penraum massiv unter Druck“, richtete Larcher die Bitte an die Jägerschat bei den Abschussplä- nen besondere Vorsicht walten zu lassen. Wie immer bildete die Be- zirksversammlung auch den Rahmen, um besonders en- gagierte Waidmänner vor den Vorhang zu holen. Der lang- jährige Kirchdorfer Hegemeis- ter Johann Seiwald wurde mit dem Ehrenzeichen des Bezirkes ausgezeichnet. Eine besondere Ehre wurde auch Berufsjäger Peter Atzl aus der Kelchsau zu teil. Er wurde im Beisein sei- nes Jagdpächters Francois Lan- dolt zum Wildmeister ernannt – und hat somit die höchste B e- rufsbezeichnung erlangt. Margret Klausner Bezirksjägermeister M artin Antreter zeigt sich mit den Abschusszahlen des Vorjahres zufrieden Schuldzuweisungen bringen nichts Jagdpächter F rancois Landolt mit seinem Berufsjäger W ildmeister Peter Atzl, Hegemeister Johann Seiwald, LJM Anton Larcher und BJM Martin Antretter (v.l.) bei den Ehrungen. Foto: Klausner
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