Kitzbüheler Anzeiger

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Aktuell 4 Ausgabe 12 „Kaufen Zeitung?“ – Grup- pen von Zeitungsverkäu- fern tauchen immer wie- der im Bezirk auf. Zuletzt erfolgte in St. Johann eine Anzeige wegen aggressi- ver Verkaufsstrategien. St. Johann | Sie sind mittler- weile auch bei uns im Bezirk zum alltäglichen B ild vor Su- permärkten und in d en Fuß- gängerzonen g eworden – die Zeitungsverkäufer. Während die Verkäufer, die v or den Su- permärkten meist die Tiroler Straßenzeitung „20er“ ver kau- fen, freundlich grüßen sowie ab und zu sogar beim Einladen der Einkäufe helfen, touren auch organisierte Gruppen aus Ost- europa durch Tirol. „Es han- delt sich dabei in den meisten Fällen um P ersonen aus Rumä- nien oder Bulgarien, die in Fuß- gängerzonen diverse Z eitungen verkaufen“, erklärt B ezirkspo- lizeikommandant Martin Rei- senzein. Nach Erfahrungen der Polizei handelt es sich bei den Zeitungsverkäufern um k eine Asylwerber. Aggressive Verkäufer in St. Johann unterwegs Die Zeitungsverkäufer a us Ost- europa verfolgen auch aggres- sive Verkaufsstrategien. Zuletzt sorgten Verkäufer in S t. Johann für B eschwerden. „Diese Grup- pen von Zeitungsverkäufern sind tatsächlich o t aufdringlich. Sobald wir darüber in K ennt- nis gesetzt werden, dass sich Bürger b elästigt f ühlen, infor- mieren wir die Polizei, die in vorbildlicher Zusammenar- beit mit der Gemeinde dagegen wirkt“, berichtet Bürgermeis- ter Stefan Seiwald. So gesche- hen auch letzte Woche: Die Gemeindeführung alarmierte nach Beschwerden die Polizei und stellte einen Warnhinweis auf ihre Internetseite. FPÖ f ordert Politik zum Handeln auf Was nun die FPÖ a uf den Plan rut. „Die Gemeindeführung hat selber die Exekutivführung um Hilfe gerufen, denn die Zu- stände werden zusehends pre- kärer“, l ässt FPÖ Gemeinde- vorstand Heribert Mariacher in einer Presseaussendung wis- sen und fordert zum Handeln auf. „Seit Jahren leiden größere Städte unter diesem P roblem, sind doch die organisierten und aggressiven Zeitungsver- käufer g roßteils d er kriminel- len Bettelirma zugehörig. Die Politik muss nun rasch han- deln, es braucht eine Lösung. Gerade ältere Mitmenschen haben große A ngst“, schreibt Mariacher weiter. Wie ein sol- ches Handeln der Politik aus- schauen könnte, lässt Maria- cher ofen. Darf jeder einfach Zeitungen verkaufen? Der Gemeindeführung in S t. Johann sind die Hände g ebun- den – sie kann nur die Polizei verständigen, d enn das Ver- kaufen von Zeitungen in Fuß- gängerzonen ist in Österreich legal. „Aus verwaltungsrechtli- cher und strafrechtlicher Sicht ist das Verkaufen von Zeitun- gen erlaubt. Die Personen müs- sen sich lediglich ausweisen können“, e rklärt B ezirkspoli- zeikommandant Reisenzein. Was tun bei aggressivem Verhalten? Wenn ein Zeitungsverkäufer mich aggressiv angeht – was soll ich tun? Der Bezirkspoli- zeikommandant rät, bestimmt abzulehnen. „Nein, ich will das nicht, genügt m eist schon“, so Reisenzein. Sollte der Verkäu- fer dennoch keine Ruhe geben, so soll man sich nicht davor scheuen, umgehend die Po- lizei zu alarmieren. „Wichtig ist, dass sofort die Polizei ge- rufen wird, weil wir für e ine Anzeige das vermeintliche Op- fer und den vermeintlichen Täter brauchen“, erklärt der Bezirkspolizeikommandant. Hintergrund Eine Anzeige Stunden oder Tage später, w ird otmals we- nig Früchte t ragen, da der ver- meintliche Täter s chwer aus- indig gemacht werden kann. „Bei der Anzeige handelt es sich im Rahmen des Verwaltungs- rechtes um eine Ordnungsstö- rung oder um eine Anstands- verletzung“, erklärt Reisenzein. Ortsmarketing setzt auf Kommunikation Erfahrungen mit aggressiven Zeitungsverkäufern hat man auch am Wochenmarkt in St. Johann gemacht. Das Orts- marketing setzt auf Kommu- nikation. „Wir reden mit ih- nen und klären s ie auf, dass es sich um eine Veranstaltung handelt und dass sie den Ver- anstaltungsort verlassen sollen – das trägt Früchte“, berichtet Ortsmarketingleiterin Marije Moors. Über ä hnliche Erfah- rungen berichtet Bürgermeis- ter Seiwald: „Wenn sie merken, dass ihre Vorgehensweise nicht geduldet wird, ziehen die Ver- käufer e igentlich weiter.“ Polizei zeigt vermehrt Präsenz Die Polizei will nun vermehrt kontrollieren. „Wir werden auch auf zivile Streifen setzen, wenn wir sehen, dass wieder eine Gruppe im Ort ist“, so Bezirks- polizeikommandant Reisenzein. Johanna Monitzer Aggressive Zeitungsverkäufer a us Osteuropa sorgen für B eschwerden in St. Johann Das Geschäft mit den Z eitungen Die Zeitungsverkäufer aus O steuropa reisen durch das ganze Land. Immer wieder tauchen sie auch in St. Johann auf und sorgen mit ihren aggressiven Verkaufsstrategien für Beschwerden und A nzeigen. Symbolfoto: Paul-Georg Meister /pixelio.de
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