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6 Aktuell Ausgabe 34 Etliche Almbauern muss- ten ihre Tiere bereits ins Tal bringen. Nicht nur das Wasser geht aus, auch das Futter wird knapp. Eine Futterknappheit im Winter droht auch im Bezirk. Kitzbühel | Des einen Leid, des anderen Freud – während s ich Touristiker und Schwimmbad- betreiber über einen Rekord- sommer freuen, schaut es bei den regionalen Bauern ganz anders aus. Die langanhaltende Hitze und die damit einherge- hende Trockenheit ist derzeit vor allem für die Almbauern ein großes P roblem, wie auch der Obmann des Almwirtschat s- vereines, Josef Lanzinger, be- stätigt. „Ja, e s stimmt. Etliche Bauern mussten ihr Vieh bereits ins Tal bringen“, erklärt L anzin- ger. Aufgrund der anhaltenden Trockenheit geht dem Almvieh buchstäblich d as Wasser aus. Aufgrund des ausbleiben- den Regens wird auch das Fut- ter auf den Almwiesen knapp. „Es ist aber gebietsweise un- terschiedlich“, klärt L anzinger auf. So wäre e s in der Kelch- sau, also Langer und Kurzer Grund, nicht so schlimm, auf der Hohen Salve hingegen sei die Lage dramatisch. Im Bezirk Kitzbühel werden rund 450 Almen von den hei- mischen Bauern bewirtschat et und mehr Milchkühe g ealpt, als im gesamten Bundesland Salzburg. Für die B auern gäbe es angesichts des heißen S om- mers nur zwei Möglichkeiten – entweder Trinkwasser und Futter auf die Almen zu liefern, oder eben das Vieh ins Tal zu bringen. Viele Bauern entschei- den sich für die zweite V ariante und kommen jedoch vom Re- gen in die Traufe. „Wir haben ja in etwa Ernteeinbußen v on 25 Prozent, das ist zwar bei wei- tem nicht so dramatisch, wie z.B. im Bezirk Landeck“, sagt Lanzinger, „schwierig ist die Lage aber dennoch.“ So müs- sen die Kühe im T al mit dem bereits geernteten Heu und dem Silo gefüttert werden. Das aber könne d ann im Winter zur Fut- terknappheit führen. Man ver- suche, die Tiere so lange wie möglich o ben zu behalten. Es sei leichter, Heu hinauf zu lie- fern und die Tiere das Karge abgrasen zu lassen, als das Pro- blem der Futterknappheit wei- ter ins Tal zu verlagern. Ein Dominoef ekt „Es ist ein regelrechter Domino- ef ekt, zumal das Problem ja heuer ein europaweites ist“, weiß K itz- bühels o berster Bauer, LA Jo- sef Edenhauser. Problematisch ist es natürlich v or allem für die Bauern in den Kalkalpen, etwa im Bereich Wilder Kaiser oder dem Pillerseetal. Das Liefern von Trinkwasser oder Futter auf die Almen ist natürlich a uch mit Kosten für die L andwirte ver- bunden. Dass im Bezirk Heu- einbußen v on rund 25 Prozent zu verzeichnen sein dürt en, bestätigt auch Edenhauser und geht mit seinen Befürchtungen noch einen Schritt weiter. „Auch in den anderen Ländern Euro- pas haben die Bauern mit Fut- terknappheit zu kämpfen“, w eiß der Landwirt. Viele hiesige Bau- ern aber exportieren ihr Vieh u.a. auch nach Italien. Aufgrund des Futtermangels ist zu befürchten, dass der Export in den Süden e in- bricht, weil dort heuer zu wenig Futter für die a ngekaut en Tiere vorhanden ist. „Wenn unsere Bauern aber bereits jetzt zufüttern m üs- sen, weil auf der Alm nichts mehr wächst, k ann es passie- ren, dass im Laufe des Win- ters die Futtervorräte ausgehen und Heu und Silo zugekaut werden müssen. Die N ach- frage steigt und damit natürlich auch die Preise“, erklärt Eden- hauser, der aber hot , dass es erst gar nicht so weit kommt. Margret Klausner Hitzesommer sorgt für H eu-und Siloknappheit bei den Landwirten Almvieh geht das Wasser aus Die Sommerfrische auf der Alm hat für R inder im Bezirk Kitzbühel eine lange Tradition – diese Kühe genießen die Sonne. Foto: Klausner Persönliche W etterberatung: Tel.: 0900 511 599 (2,16 Euro/min) Quelle: meteo experts Eine Wetterfront bringt einiges an Regen und einen ordent- lichen Temperatursturz in al- len Höhenlagen. Im Bereich der Kitzbüheler Alpen sinkt die Schneefallgrenze am Sonntag zum Teil sogar bis weit unter 2000 Meter Seehöhe herab. Im Gebirge wird es damit erstmals verbreitet winterlich weiß. Wetterbedingte Gesundheits- beschwerden werden am Wo- chenende allgemein mehr, die Schmerzempfindlichkeit nimmt deutlich zu. Auch rheumatische Schmerzen und Probleme bei Bluthochdruck können auf je- den Fall mit dem vorherrschen- den Wetter in Zusammenhang gebracht werden. Allgemeine Wetterlage: Am Wochenende stellt sich die Wetterlage komplett um. Der Hochsommerwärme geht die Puste aus und ein richtiger Temperatursturz steht auf dem Programm. Der Herbst zieht ins Land. Detailprognose: Freitag: Nur mehr wenig Son- ne. Regenschauer und Gewit- ter sind bereits früher am T ag wahrscheinlich. Es kühlt zudem bereits um einige Grade ab. Samstag: Herbstlich und meist schon unter 20 Grad. Bei län- gerem Regen bleibt es sogar noch deutlich kühler. Sonntag: Verbreitet ergiebige Regenfälle. Die Frühwerte und Tageshöchstwerte unterschei- den sich kaum. Oftmals nur mehr knapp über 10 Grad. Freitag MAX: 22° MIN: 15° Sonntag Samstag MAX: 18° MIN: 12° MAX: 12° MIN: 11°
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