Kitzbüheler Anzeiger

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9 Aktuell 23. August 2018 Aus meiner Sicht Nur Mut, liebe Frauen! Bezirk | Klickt man sich durch die Webseiten, posieren un- ter der Rubrik „Gemeinderat“ vorwiegend Herren in dunk- len Anzügen. W ie die Zahl der Wahlberechtigen im Zuge der Gemeinderatswahlen 2016 zeigt, leben im Bezirk mehr Frauen als Männer. P olitisch mitentscheiden wollen aller- dings nur wenige Frauen. Wa- rum das so ist, versucht Bür- germeisterin Brigitte Lackner im Interview zu beantworten. Sie selbst hatte auch mit zahl- reichen Hürden, die ihr von Männern und F rauen in den Weg gelegt wurden, zu kämp- fen. Sie könne mittlerweile ein Buch über die persönlichen An- grif e schreiben, sagt Lackner. Politik ist ein spannendes, aber hartes Geschät , das enor- men zeitlichen Aufwand for- dert. Erschwerend für Frauen kommt hinzu, dass sie sich noch immer für Dinge r echt- fertigen müssen, um die s ich Männer n icht zu scheren brau- chen. Wie macht sie das mit den Kindern? Rabenmutter. Wieso hat sie keine Kinder? Karriere- geile Emanze. Ein altes Sprichwort lautet: „Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine Frau“. Besser wäre: „ Neben jedem erfolg- reichen Mann steht auch eine erfolgreiche Frau“. Wie lange, es wohl noch dauern wird, bis das in den Köpfen a ngekom- men ist? Johanna Monitzer monitzer@kitzanzeiger.at n Brigitte Lackner im Interview wusstsein fehlt oftmals“ habe ich schon ein schlechtes Gewissen, wenn ich wenig Zeit für s ie habe. Schlimm ist es auch, wenn ein Familienmitglied er- krankt. Familie, Beruf und po- litisches Engagement sind für Frauen nach wie vor schwierig zu vereinbaren. Glauben Sie haben Männer umgekehrt auch ein schlechtes Gewissen, wenn sie für i hre Fa- milie wenig Zeit haben? Nein, das glaube ich nicht. Bei den Männern s pielt das eine ge- ringere Rolle. Es ist immer noch so, dass vorausgesetzt wird, dass Frauen für die F amilien da sind. Ich weiß n icht, ob sich das je- mals ändern w ird. Was raten Sie Frauen, die sich politisch engagieren möchten? Ein guter Einstieg ist es, sich bei Vereinen, Organisationen oder im sozialen Bereich zu en- gagieren. Ich habe sehr viel bei „Frau in der Wirtschat “ ge- lernt. Bei dieser VP-Vereini- gung habe ich auch Landesrätin Beate Palfrader näher kennen- gelernt. Ich bin seit 2010 Ob- frau der VP-Frauen im Bezirk. Netzwerken auf allen Ebenen ist unheimlich wichtig. Ausschlaggebend ist auch, dass Frauen andere Frauen för- dern und ermutigen– ich ver- suche immer Frauen für die Po- litik zu begeistern, denn es ist zwar eine fordernde, aber un- heimlich tolle Aufgabe, wo man viele Erfahrungen sammelt. Johanna Monitzer Nicht einmal ein Viertel aller Mandatare in den Gemeinderäten sind w eib- lich. In den 20 Bezirksge- meinden gibt es nur zwei Bürgermeisterinnen und vier Vize-Bürgermeisterin- nen. Bezirk | Insgesamt engagieren sich 290 Menschen im Bezirk in den verschiedensten Positionen auf Gemeindebene politisch. 65 da- von sind Frauen, das entspricht einem bezirksweiten Frauenan- teil in der Gemeindepolitik von rund 23 Prozent. Keine Frauen im Gemeindevorstand Zwar ist mittlerweile zumindest in jedem Gemeinderat im Be- zirk eine Frau vertreten, in dem über den Gemeinderat gestellte Gremium, dem Gemeindevor- stand, wo wichtige Vorentschei- dungen getrof en werden, fehlen aber noch immer mancherorts die Frauen. So gehören den Gemeindevorständen in Reith, Going, Hopfgarten, Kirchberg, Brixen, Itter und Waidring aus- schließlich M änner a n. Alleine unter Männern Den geringsten Frauenanteil auf politischer Ebene weist die Ge- meinde Hopfgarten auf. Magdalena Unterrai- ner (Bürgermeis- terliste) gehört a ls e inzig e Frau dem 17-köpi gen Gemein- derat an. Lediglich eine weibli- che Vertretung im 13-köpi gen Gemeinderat gibt es mit An- gela Manzenreiter (Gemein- sam für G oing) auch in Going. Ebenfalls alleine unter Män- nern ist Vize-Bürgermeisterin Michaela Wallner (Bürgerliste) in Hochi lzen. Zwei Bürgermeister- innen und vier Vize Seit 2010 ist Brigitte Lackner (VP) die Ortschei n von St. Ulrich. In Westendorf wurde Annemarie Plieseis (Liste WIR) bei den letz- ten Gemeinderatswahlen 2016 zur Bürgermeisterin gewählt. Z udem gibt es in den 20 Bezirksgemeinden vier Vize-Bürgermeisterinnen. Höchster F rauenanteil in St. Johann Die höchste Frauenquote kann der St. Johanner Gemeinderat vorweisen. Von 19 Mandata- ren sind acht weiblich und im siebenköpi gen Gemeindevor- stand sind mit Christl Bern- hofer (Soli) und Melanie Hut- ter (VP) immerhin auch zwei Frauen vertreten. Viele politisch engagierte Frauen gbit es auch in Schwendt: Der Gemeinderat weist einen Frauenanteil von 36 Prozent aus und mit Maria Schermer (Bürgerliste) g ibt es eine Vi- ze-Bürgermeistern. Ü ber 30 Pro- zent-Frauenanteil weist auch der Westendorfer Gemeinderat auf. Hintergrund Im vorderen Feld bei dem Frau- enanteil in der Gemeindepolitik reiht sich auch die Stadt Kitzbü- hel ein. Sechs Frauen aus unter- schiedlichen Fraktionen sind im 19-köpi gen Gemeinderat vertreten. Ellen Sieberer (VP) ist zudem Teil des vierköpi gen Stadtrates. Knapp dahinter folgen Joch- berg und Aurach (vier Frauen von 13 Mitgliedern, darunter ein weiblicher Gemeindevorstand). In Fieberbrunn gibt es fünf Frauen im 17-köpi gen Gemein- derat und mit Marianne Werl- berger (Liste Fieberbrunn) eine Gemeindevorständin. Bei den restlichen Gemein- den schwankt der Frauenanteil in der Politik zwischen 15 und 23 Prozent. J. Monitzer Im Bezirk sind Frauen in den Gemeinderäten u nd höheren p olitischen Positionen eine Minderheit Die Gemeindepolitik ist männlich verschiedensten Positionen auf meinde Hopfgarten auf. Magdalena Unterrai- ner (Bürgermeis- terliste) gehört a ls (VP) die Ortschei n von den 20 Bezirksgemeinden Die höchste F rauenquote kann der St. Johanner Gemeinderat vorweisen. Von 19 Mandata- ren sind acht weiblich und im
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