Kitzbüheler Anzeiger

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47 6. Februar 2020 Land & Leut e MENSCHEN IM BLICKPUNKT Fritz „Fifi“ Monitz er wurde 80 Im Kitzbüheler Hotel zur Tenne war er über J ahr- zehnte eine Institution, am Golfplatz ist er es noch im- mer: Fritz „Fifi“ Monitz er, legendärer Hoteldirektor sowie passionierter Golfer bis zum heutigen Tag, feierte seinen 80. Geburts- tag. Jochberg | Im Umgang mit be- rühmten P ersönlichkeiten ist Fritz Monitzer, der seit Kind- heitstagen „Fifi“ ge nannt wird, seit frühester Jugend vertraut. Denn schon als 15-Jähriger v er- diente er sich auf dem Kapser Golfplatz als Caddy sein Schul- geld, marschierte mit Bob Hope, Bing Crosby, Ian Flemming, Prince Edward, Henry Ford oder Prinz Bernhard aus den Niederlanden über die K itzbü- heler Greens. Der junge Fifi be- obachtete seine illustren Gäste beim Abschlagen, Pitchen und Putten. So war es nur eine Frage der Zeit, bis er selbst zum Schlä- ger griff und sich mit Freun- den das Golfspiel beibrachte. Mit sichtlichem Erfolg: Schon nach zwei Jahren hatte er sich zu Handicap sechs vorgearbei- tet und durfte sich 1960 über den österreichischen J ugend- meistertitel freuen. Eine Reihe von nationalen und internatio- nalen Erfolgen folgten. Dabei ist zu erwähnen, dass Fifi M o- nitzer einarmig spielt. Nach ei- ner offenen Fraktur des rechten Unterarms 1945 sowie einem folgenschweren Behandlungs- fehler – der Arm wurde einge- gipst – war der betroffene Un- terarm nicht mehr zu retten. Dessen Verlust habe ihn aber nie gestört, sagt Fifi M onitzer rückblickend. Sein Engagement am Golf- platz lenkte den geplanten be- ruflichen Werdegang des jun- gen Kitzbühelers in gänzlich neue Bahnen. Guido Reisch, damaliger Tenne-Besitzer und Golfclub-Präsident, holte Fifi Monitzer kurzentschlossen in seinen Betrieb, obwohl dieser die Zusage vom Finanzamt be- reits in der Tasche hatte. „Schon am nächsten T ag habe ich als Lehrling in der Verwaltung an- gefangen und darüber hinaus überall m itgeholfen, wo Not am Mann war“, erinnert sich Monitzer. Es war dies der Be- ginn einer außergewöhnlichen Laufbahn in der Tenne, die 40 Jahre andauerte – 20 Jahre da- von als Hoteldirektor – und erst mit der Pensionierung im Jahr 1998 endete. „Wir hatten viel Arbeit. Es war eine schöne Z eit.“ Verbindlich, fleißig und k or- rekt, so kannte man Fifi Mo- nitzer, der für 130 M itarbeiter und 20 Musiker in den gastro- nomischen Betrieben von Guido Reisch (Hotel zu Tenne, Night Club und Restaurant Tenne, Alt Wien mit Heurigenkeller und Night Club, Goldene Gams, Skilift-Restaurant Ganslern) die Verantwortung trug. Ar- beit gab es damals, zu Zeiten des Wirtschaftswunders, mehr als genug. Im Winter dauerten die Arbeitstage bis zu 18 Stun- den, freie Tage waren rar. „Wir haben damals gerne und viel gearbeitet“ schildert Monitzer, „es war eine großartige Zeit.“ Neben dem laufenden Be- trieb managte er eine Vielzahl von Veranstaltungen, von der Silvester-Gala bis zum Fünf- Uhr-Tee, vom Skilehrer-Ball bis zu den Miss-Austria-Wah- len. Zu später S tunde war Mo- nitzer meist noch im Keller des Alt Wien anzutreffen, um rei- henweise Steaks für die K itz- büheler N achtschwärmer zu brutzeln. Einen Dienstvertrag hatte Fifi Monitzer über all die J ahre üb- rigens nie. Auch nicht, als Falk Volkhardt die Tenne 1969 er- warb. Gegenseitiges Vertrauen bildete die Basis für die jahr- zehntelange erfolgreiche Zu- sammenarbeit. „Wir haben al- les per Handschlag geregelt.“ Weltstars wie Josephine Ba- ker, Rock Hudson, Robert Red- ford, Natalie Wood, Gunter Sachs, Soraya, Harald Juhnke, Franz Joseph Strauß, M arok- kos Ex-König F aruk, Adriano Celentano oder Walter Scheel genossen die Gastfreundschaft des beseelten Kitzbüheler H o- teldirektors, dem Berührungs- ängste mit der noblen K lientel fremd waren. Die berühmten Gäste s eien„angenehm“, un kom- pliziert und überaus „ freund- lich“ gewesen. Seinen 80. Geburtstag nimmt Fifi Monitzer im Übrigen s ehr gelassen. Viel mehr blickt er als Mitglied der österreichi- schen Versehrten-National- mannschaft seiner neuerlichen EM-Teilnahme im Sommer erwartungsvoll entgegen. Wir drücken ihm die D aumen. Alexandra Fusser Biografie Fritz „Fifi“ Monitzer freut sich auf die bevorstehende Golfsaison. Foto: Fusser Geboren am 5. Februar 1940 in Kitzbühel, b esuchte Fritz Mo- nitzer nach der Pflichtschule die Handelsschule in Zell/See und trat nach erfolgreichem Abschluss in den Dienst von Guido Reisch ein. Fifi Monit- zer war 40 Jahre im Hotel zur Tenne beschäftigt, davon 20 Jahre als Direktor. Der passionierte Golfer er- rang mehr als 100 nationale und internationale Preise und Titel, besonders stolz ist er auf den Sieg bei den internationa- len Versehrtenmeisterschaften von Österreich. W eitere Hob- bys: Eislaufen und „Kaschten“. Verheiratet seit 1965 mit Heide, geb. Ortner. Der Ehe entstammen Tochter Marion und Sohn Alexander. Das Ehe- paar Monitzer lebt in Jochberg.
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