Kitzbüheler Anzeiger

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Aktuell 14. September 2023 7 Kitzbühel b eschreitet neue Wege im Zivil- und Katas- trophenschutz und in- stalliert eine eigene Droh- nengruppe für Krisenfälle. Mit dieser Initiative ist die Stadtgemeinde federfüh- rend in Österreich. Kitzbühel | Ferngesteuerte, unbe- mannte Flugkörper, umgangs- sprachlich Drohnen genannt, sollen die Blaulichtorganisa- tionen und die Gemeindeein- satzleitung kün ig im Katas- tropheneinsatz unterstützen. „Bei dem Großbrand in G und- habing vor wenigen Monaten, bei Großübungen oder auch bei der Bergung von Passagie- ren aus Seilbahnen hat sich he- rausgestellt, dass der Einsatz von Drohnen überaus h ilf- reich ist“, argumentiert der Kitzbüheler Sicherheits-Stadtrat Alexander Gamper. Piloten stammen aus Einsatzorganisationen Im Au rag des Bürgermeisters stellt der Freiheitliche seit rund eineinhalb Jahren die Gemein- deeinsatzleitung, kurz GEL ge- nannt, in der Gamsstadt auf neue Beine, indem er sie per- sonell erheblich erweitert und umfangreich durchstrukturiert. Sein jüngster Coup: Die Instal- lierung einer eigenen Drohnen- gruppe für Kitzbühel, bestehend aus sieben Drohnen-Piloten und mehreren sogenannten Spottern (Beobachtern). „Die Drohnen befinden sich im Eigentum der GEL und teils im Privateigen- tum der Piloten, die sich wiede- rum aus den Blautlichtorganisa- tionen rekrutieren und bereits der Gemeindeeinsatzleitung an- gehören“, b eschreibt GEL-Chef Gamper. Damit werde sicher- gestellt, dass jeder Drohnenpi- lot mit den Abläufen in e inem Einsatzfall vertraut ist. Informationen für aktuellen Lagebericht Der Einsatz von Drohnen im Krisenmanagement ist nicht neu, diese hochmoderne Tech- nologie befinde sich aber noch in den Kinderschuhen, erläutert Gamper. Das Land Tirol habe diese Flugobjekte mit hauptbe- ruflichen Piloten bereits in Ver- wendung, im Ernstfall könnten sie auch für K itzbühel a nge- fordert werden. „Ich verlasse mich gern auf das Land Tirol, möchte a ber im Ernstfall auto- nom und vor allem rasch agie- ren können“, begründet Gamper die Kitzbüheler Eigeninitiative. „Wer weiß, o b bei Großereig- nissen wie Hochwasser, Groß- bränden, L awinen- und Mu- renabgängen die Drohnen d es Landes überhaupt f ür uns a b- kommandiert werden können.“ Ziel ist, dass die Bilder der ferngesteuerten High-Tech- Flugkörper s chnell ein aktuel- les Lagebild auch von exponier- ten Gebieten liefern können. „Unsere Drohnen sind klein und wendig, leistungsstark und sehr sicher,“ beschreibt Gam- per, „sie könnten s ogar in eine Gondelkabine oder in abge- stürzte F ahrzeuge fliegen und darüber A uskun geben, ob sich darin Personen befinden.“ Die Drohnenbilder werden per Livestream an die Endgeräte d er Einsatzleitung gesendet und dienen in weiterer Folge auch zur Dokumentation. Einhaltung rechtlicher Rahmenbedingungen Bei einem Einsatz werden alle rechtlichen Rahmenbedingun- gen rigoros eingehalten, hält Gamper fest. „Wir begeben uns in keinen rechtlichen Graube- reich. Alle sieben Drohnen sind offiziell bei der Austro Control angemeldet und versichert. Die Piloten verfügen ü ber entspre- chende Lizenzen und werden laufend ausgebildet.“ Alexandra Fusser Modernes Krisenmanagement in Kitzbühel: G emeindeeinsatzleitung installiert eigene Trupps Drohnen unterstützen im Ernstfall Avata, eine leistungsstarke Kleindrohne wird für Einsätze in beengten Verhältnissen und Innenbereichen ( Auto, Gondel) von Pilot Tobias Horn-Holzer und Spotter Maximilian Knoll verwendet. Rechts: Einsatzbesprechung mit Gemeindeeinsatzleiter Stadtrat Alexander Gamper zu Übungszwecken im T ennisstadion. Fotos: Knoll Daten & Fakt en Was macht die GEL? Kitzbühel | Die Gemeindeeinsatz- leitung (GEL) ist eine Behörde und per Tiroler Landesgesetz seit verpflichtend einzu- richten. Im Zivil- und Katas- trophenschutz versteht sie sich als Bindeglied zwischen den Blaulichtorganisationen (Feuer- wehr, Rotes Kreuz, Stadtpolizei, Polizei, Bergrettung, Lawinen- kommission, Wasserrettung, Bergwacht), den städtischen Einrichtungen (Stadtwerke, Bauhof, Stadtamt) und dem Bürgermeister als hauptverant- wortlichem Einsatzleiter. In Kitzbühel w urde ein Krisen- stab aus Personen geschaffen, der sich in sechs Stabsbereiche gliedert. Die „Operationszen- trale“ der GEL befindet sich in den Kitzbüheler Stadtwerken, wo alle Fäden zusammenlau- fen. Teil des groß angelegten Katastrophenschutz-Master- plans ist ein eigenes digitales Funknetz über dem Stadtge- biet, das im Falle eines Blackouts den direkten Kontakt zu Lan- deswarnzentrale und Leitstelle Tirol ermöglicht. D er Gemein- deeinsatzleiter untersteht direkt dem Bürgermeister bzw. der Bezirkshauptmannscha . ali
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