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33 2. November 2023 Land & Leut e Vergangene Woche schloss Anderl Molterer, der „Weiße Blitz v on Kitz“, für immer seine A ugen. Seine Erfolge mit dem Kitzbüheler W underteam bleiben unvergessen. Kitzbühel | Fahren auf „Teufel komm raus“ – so lautete stets das Motto von Andreas „An- derl“ Molterer. In der Nacht zum . Oktober starb die Ski- legende in seiner Heimatstadt Kitzbühel im A lter von Jah- ren. Seine Erfolgsgeschichte ist bis heute beeindruckend: Ins- gesamt neun Mal (viermal die Kombination, dreimal den Sla- lom und zweimal die Abfahrt) gewann der „Weiße B litz von Kitz“ am Hahnenkamm. Ein Rekord, den ihm bis heute kei- ner nehmen konnte. Am . Oktober wurde Anderl Molterer in Kitzbühel geboren. Nach der Schule ab- solvierte der Kitzbüheler eine Zimmermannslehre. Mit Jah- ren kam Molterer zum Kitz- büheler S ki Club und wurde bereits zwei Jahre später ins Nationalteam aufgenommen. Neben Fritz Huber, Hias Leit- ner, Ernst Hinterseer, Chris- tian Pravda und Toni Sailer war er Mitglied des Kitzbühe- ler Wunderteams, das in die- sen Jahren den Skisport welt- weit dominierte. Während Toni Sailer aufgrund seiner dunklen Haare als „Schwarzer Blitz von Kitz“ tituliert wurde, ging Mol- terer mit seinem Blondschopf als „Weißer B litz von Kitz“ in die Analen ein. „Haderling“ fuhr gleich ganz vorne mit Es war dem Drängen d er Kitz- bühelerin Grete Fuchs (verheira- tete Langer) zu verdanken, dass der Tiroler Skiverband den da- mals -jährigen „ Haderling“ mit zu einem Skirennen nach Sestriere mitnahm. Der „Ein- fang-Anderl“ sei ein „b’sonders guat’s Mandl“, preiste sie ihren Schützling a n – und sie sollte recht behalten. Denn Molterer gewann auf Anhieb alles, was es zu gewinnen gab. Skifahrer sei er immer schon ein ganz ein guter gewesen, Ren- nen sei er da aber noch keine gefahren, erzählte e r später. Die Zeit dazu hatte dem Halbwai- sen gefehlt, der nach dem Tod des Vaters der im Krieg geblie- ben war, am heimatlichen Hof anpacken musste. Nach den Siegen in Italien machte der „Anderl“ jedoch eine Karriere, die ihresglei- chen sucht. Molterer wurde zu einem „Shooting-Star“, au ch wenn es damals diesen Begriff noch nicht gegeben hat. Nach der Aufnahme in die österreichische Nationalmann- scha feierte er seinen ersten großen T riumph: Bei einem Rennen, wiederum in Sest- riere, wurde er hinter Chris- tian Pravda Zweiter – aller- dings konnte er sein großes Vorbild, Zeno Colò, auf den dritten Platz verweisen. Kei- ner hätte g lauben wollen, dass er „das Lausmandl“, den gro- ßen C olò s chlagen könnte, e r- innerte er sich später g erne an Sestriere zurück. Olympiagold blieb Seriensieger verwehrt Eine unglaubliche Siegesse- rie sollte folgen: Jedes Rennen gewann Molterer mehrmals. Hahnenkamm, Lauberhorn, Kandahar, Megève, Chamonix – auf jedem Hang dominierte Molterer. Mit vier Kombinati- onssiegen ist er Rekordhalter auf seinem Hausberg, dem Hah- nenkamm in Kitzbühel. Z uletzt war er erfolgreich: Anderl Molterer ist somit der letzte Kitzbüheler, der die Hahnen- kamm-Kombination für s ich entscheiden konnte – und das vor mehr als Jahren. Dass eine Kabine der Hahnenkamm- bahn seinen Namen trägt, freute Molterer besonders. Hätte es übrigens in s einer Ära s chon den Weltcup gegeben, er hätte die Gesamtwertung vier Mal gewonnen. Ein Erfolg blieb ihm allerdings versagt – eine Olympische Goldmedaille. Seine Amateurlauahn beendete er nach einem Rennen in Squaw Valley. Nach seiner aktiven Karriere wanderte Molterer nach Aspen (Colorado, USA) aus, eröffnete ein Sportgeschä und baute sich als Zimmermann zusam- men mit einem weiteren Kitz- büheler ein Tirolerhaus. Wie als Amateur war Anderl Mol- terer auch als Profi-Läufer a u- ßergewöhnlich erfolgreich: Bis gewann er ein Profi-Ren- nen um das andere. Im Jahr wurde Molterer in den USA in die „Colorado Ski Hall of Fame“ aufgenommen. Nach dem Verkauf des Sport- geschä es und des Tirolerhauses übersiedelte er über den Umweg Florida nach Nashville (Tennes- see). Über Jahre lang lebte er mit seiner Partnerin Kay in den USA und entdeckte den Golfsport für s ich. Bei seinen Besuchen in der Heimat hatte er immer den Golfschläger mit dabei, um mit seinen Freunden die eine oder andere Runde zu drehen. Seine zweite sportli- che Liebe gehörte d em Ten- nis. Und natürlich w eiterhin dem Skifahren. Nach dem Tod seiner Le- benspartnerin Kay im Herbst vor einem Jahr, entschied sich Molterer, wieder in seine Hei- matstadt zurückzukehren.Heuer im Juli übersiedelte der „An- derl“ wieder nach Kitzbühel und lebte in seiner Wohnung im Zentrum der Stadt, fürsorg- lich betreut von der Familie Brix. Anfang Oktober wech- selte er in das Altenwohnheim Kitzbühel, w o er in der Vorwo- che starb. Seinem Wunsch entsprechend wird er am Kitzbüheler F ried- hof beigesetzt. mak Andreas „Anderl“ Mo lterer dank neun Siegen am Hahnenkamm ewiger Rekordhalter Skilegende mit 92 Jahren verstorben Andreas „Anderl“ Mo lterer war einer der besten Skifahrer seiner Zeit und gewann insgesamt neun Mal am Hahnenkamm. Foto: privat
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