Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Aktuell 20. Juni 2024 3 Vermerkt Definitiv kein Zweitwohnsitz Fieberbrunn | Derzeit hat der deutsche Fußball-Nationaltrai- ner Julian Nagelsmann vermut- lich anderes im Kopf als seinen neuen Wohnsitz in Tirol. Vor ei- nigen Wochen war bekannt ge- worden, dass sich der Deutsche in Pfaffenschwendt ein Grund- stück g ekau hat und dort ein Haus bauen will. In prominen- ter Nachbarscha übrigens – so lebt der ehemalige Manager des deutschen Nationalteams, Oli- ver Bierhoff, in Hochfilzen. In Kirchberg hat sich David Alaba angesiedelt, in Westendorf Bas- tian Schweinsteiger. Nagelsmann, der bisher zeit- weise in St. Johann gewohnt hat, wie es übrigens FC-Bayern-Ki- cker Jürgen K immich ebenfalls tut, konnte in Fieberbrunn ein Haus um rund , Millionen Euro kaufen. Es handelt sich um ein Gebäude im F reiland, das in den vergangenen Jahren jedoch mehrmals die Eigentü- mer gewechselt hat. Der Fuß- balltrainer soll auf Basis der gültigen B aubewilligung samt Plan- und Einreichunterlagen das Mehrfamilienhaus fertig- stellen lassen. Die Grünen r und um Vi- ze-Bürgermeister H annes Fleckl sehen die Causa – Stichwort illegaler Freizeitwohnsitz – na- turgemäß kritisch und haben daher in der Gemeinderatssit- zung Anfang Mai eine Anfrage an den Bürgermeister gestellt, ob das besagte rund . Qua- dratmeter große G rundstück über e ine Freizeitwohnsitzwid- mung verfügt. Antwort am letzten Tag der Frist Laut Tiroler Gemeindeord- nung, so klärt F leckl auf, habe der Bürgermeister sechs Wo- chen nach Einbringung Zeit, eine solche Anfrage zu beant- worten. Am letzten Tag der Frist, so Fleckl, sei die Ant- wort gekommen. Das Grund- stück h at keine Freizeitwohn- sitzwidmung. Will Nagelsmann das Gebäude selber bewohnen, muss er daher Tiroler werden. „Es ist derzeit natürlich a l- les rechtens“, stellt Fleckl klar, „wir freuen uns auch, wenn wir mit Herrn Nagelsmann einen neuen Fieberbrunner bekom- men. Wir hoffen natürlich, d ass er den Hauptwohnsitz bei uns anmeldet. Wenn das nicht pas- sieren sollte, dann müssen die Freizeitwohnsitzkontrolleure ihrer Aufgabe nachgehen. Wir bleiben dran“, betont der grüne Vizebürgermeister. Vorerst sei das Haus ja noch im Bau. „Wenn es fertiggestellt ist, müssen w ir weitersehen“. mak Es sollte ein deutliches Zeichen für mehr T oleranz und Gleichberechtigung sein, das engagierte St. Johanner mit ihrem umstrickten Regenbogen- zaun setzen wollten. Doch schon kurze Zeit später kam das böse Erwachen. St. Johann | Auf einem Privat- grundstück am St. Johanner Neubauweg, direkt am Zugang zum Achenzipf, entstand An- fang Juni ein kleines farben- frohes Kunstwerk. In unzähli- gen Stunden und in liebevoller Kleinarbeit wurde zuvor Zaun- latte für Z aunlatte mit selbst- gestrickten Teilen in Regen- bogenfarben überzogen – e ine gemeinscha liche Aktion vom Geschä Hoppla, dem Verein Musik Kultur sowie den SPÖ- Frauen im Bezirk Kitzbühel. Die Initiative wurde ins Le- ben gerufen, um im weltweit ausgerufenen „Pride Month“ (Gedenkmonat für L esben, Schwule, Bisexuelle und Trans- gender) ein Zeichen für m ehr Toleranz und Gleichberechti- gung zu setzen. Und auch, um Passanten zu erfreuen und ih- nen ein Lächeln ins G esicht zu zaubern, wie auf einem Schild zu lesen stand. In seiner ganzen Pracht war der neu geschaffene Regenbo- genzaun allerdings nicht allzu lange zu bewundern. Schon we- nige Tage später b ot sich Ini- tiatoren, Spaziergängern und Grundeigentümern ein trau- riges Bild: Einzelne Zaunlat- ten, mutwillig herausgeris- sen, lagen verstreut im Gras. Ein Vorfall, der sich mittler- weile mehrfach wiederholte. „Es wurde sogar der gesamte Zaun aus der Verankerung ge- rissen und in die Wiese gewor- fen“, ist Hans Oberlechner, Chef vom Verein Musik Kultur, em- pört. A ls bloßen „ Lausbuben- streich“ will er diese Zerstörung nicht gelten lassen. „Es handelt sich um einen Akt der Gewalt gegenüber anders denkenden und sexuell anders fühlenden Menschen unserer Gesellscha “, sagt Oberlechner. „Im Schutz der Dunkelheit durchgeführt, ist es ein billiger Akt der Feig- heit.“ Für i hn und seine Mit- streiter ist klar: „Helden agie- ren anders.“ Der Regenbogenzaun wurde – allen Widerständen zum Trotz – repariert und neu instand ge- setzt. Diejenigen, die sich neu- erlich daran vergreifen wollen, sollen sich jedoch nicht in Si- cherheit wiegen, warnt Ober- lechner. „Es gibt Mittel, die Täter auszuforschen, etwa durch eine Wildtierkamera.“ A. Fusser Initiatoren empört: „ Akt der Gewalt gegenüber A ndersdenkenden in unserer Gesellscha “ Bunter Zaun wiederholt zerstört Ein Privatzaun im bunten Strickmantel erregte Aufmerksamkeit in St. Johann. Nur wenige Tage, nachdem er fertiggestellt war, wurde er beschädigt und sogar k omplett aus der Verankerung gerissen. Fotos: MAWI; Muku
< Page 2 | Page 4 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen