Kitzbüheler Anzeiger

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45 27. Juni 2024 Land & Leut e eresia Wurzenrainer, geb. Schwendter, „Waltenberg resei“ zum Gedenken Einfache Frau wurde Persönlichkeit Sie strebte keine Aufgaben oder Funktionen in der Gesellschaft an, hatte keine eigenen Kinder, wurde aber eine ungewöhnliche F rau und Mutter. Kitzbühel |   Die Biographie bie- tet nichts Außergewöhnliches oder gar Sensationelles. Bei ih- rem Start ins Leben im Kriegs- jahr 1940 veranlasste die Heb- amme eine Nottaufe, weil sie an der Lebensfähigkeit des zarten Mädchens zweifelte. Eine Ausbildungschance nach der Pflichtschule ergab sich für das talentierte Mädchen nicht. Thresei bewältigte i hre Arbeit dank ihrer Frohnatur und war bis ins Alter bemüht, j eden Tag etwas weiterzubringen. Als ihre kleine Welt zusammenbrach, ver- zagte sie nicht und startete mu- tig durch. Ihre Erfüllung f and sie als die geliebte und umsich- tige Bäuerin a uf dem Bergbau- ernhof Waltenberg. Theresia kam als viertes Kind der Kleinbauernfamilie Anton und Maria Schwendter im St. Jo- hanner Winkl zur Welt. Schon der erste Arbeitsplatz als Mit- arbeiterin der Sennerin auf der Raintalalm forderte den vollen körperlichen Einsatz. Nicht be- achtete Erkrankungen in der frü- hen Jugend führten d azu, dass ihr eigene Kinder verwehrt blieben. Mutiger Neubeginn Als sie sehr jung auf einem Berg- bauernhof in Kitzbühel e inhei- ratete, konnte sie mit Unterstüt- zung der Schwiegermutter nun auch ihre Tüchtigkeit in H aus und Hausgarten beweisen und erwarb Fähigkeiten beim Nähen und Stricken sowie beim „Doggl- machen“. Als sie nach 16 Jahren den Hof verlassen musste, konnte Thresei kurzfristig auf den Hei- mathof, den Bruder Stefan be- wirtschaftete, heimkehren. Sie begann neu, erwarb ein Auto und blieb bis ins hohe Alter mo- bil. Einen Arbeitsplatz fand sie als Büglerin in e inem Kitzbühe- ler Hotel. Dort lernte sie den verwit- weten Bergbauern Josef Wur- zenrainer kennen. Er holte sie auf den Waltenberghof und nun war sie die gute Seele für ihn und die heranwachsenden Kinder. Für die E nkelkinder war Thresei eine aufmerksame „Kindsdirn“ un d Spielgefährtin, später a uch der „Taxidienst“ in die Stadt und zurück.Viele Jahre war sie auch als Haushälterin einer Kitzbüheler F amilie am Unterbrunnweg tätig. Bald wurde mit dem Bau des Zuhauses begonnen, in das die beiden nach Übergabe des Ho- fes an die nächste G eneration zogen. Gastfreundschaft schrieb sie groß. S ie bewirtete die Fami- lien der Kinder und Gäste m it Krapfen, Bäckereien, Lebkuchen und Vanillekipferln. Auch die Mitarbeit auf dem Hof blieb ihr wichtig. Bei der Heuarbeit war sie mit Sense und Rechen unterwegs, in der Tenne arbeitete sie im Team beim Gebläse oder beim Heubagger. Zufrieden auch im Alter In der Pension unternahmen Thresei und Sepp mit Freun- den Ausflüge und genossen den Ruhestand. Sepp starb überra- schend 2018, für Thresei war der Verlust sehr schmerzvoll, weil sie sich im Alltag perfekt ergänzt h atten. Die letzten Jahre verlangten den Tribut für die l ange harte Arbeit und waren gekennzeich- net durch körperliche Gebrechen und voranschreitende Pflege- bedürftigkeit. S ie wurde im Al- tenwohnheim gut gepflegt und nützte die Z eit für d as Gebet. Der Begräbnisgottesdienst zeigte die Wertschätzung f ür die tüchtige B äuerin w eit über i hre Berufsgruppe auf. Das Geden- ken ist „Waltenberg Thresei“ bei allen sicher, die sie kennen- und schätzenge-lernt h aben. H.W. Theresia Wurzenrainer. Foto: Privat Die Bevölkerung wird zur Kitzbüheler W allfahrt mit musikalischer Begleitung eingeladen. Gestartet wird um 17.45 Uhr. Kitzbühel |  Die t raditionelle Messe bei der Einsiedelei-Kapelle zu „Maria Heimsuchung“ findet heuer am Dienstag, 2. Juli, um 19 Uhr statt. Die musikalische Gestaltung übernimmt wieder der Kirchen- chor der Stadtpfarre. Die Bevöl- kerung ist zu dieser Stunde der Besinnung, am mystischen Platz der Einsiedelei, sehr herzlich ein- geladen. Zeitgerecht vor der Messe führt e ine kleine Stadt- wallfahrt mit Kreuzwegandacht zur Einsiedelei-Kapelle für a ll jene, die etwas mehr Zeit auf- bringen können. B eginn ist um 17.45 Uhr bei der ersten Station am Steinbruchweg. Die beliebte Wallfahrt in Kitzbühe l findet am Dienstag, 2. Juli, statt Stadtwallfahrt zur Einsiedelei Nach der Kreuzwegandacht findet bei der Kapelle Einsiedelei eine Andacht statt. Foto: Privat Standesfälle Verstorben St. Johann : 13. Juni, Katharina Gruber, 88 Jahre. Aurach: 19. Juni, Anni Prietl, 69 Jahre. Kirchberg: 20. Juni, Alois Gerst- grasser, 85 Jahre. Kitzbühel: 20 Juni, Brunhilde Past, 84 Jahre; Jerbert Eberharter, 87 Jahre. 21. Juni, Josef Obermoser, 89 Jahre. Kurz notiert Priesterjubiläum St.Johann, Mariastein |   Goldenes Priesterjubiläum v on P. Hermann Wörgötter: Festgottesdienst, 30. Juni, 9.30 Uhr, Pfarrkirche. 40-jäh- riges Priesterjubiläum v on Altde- kan Dr. Johann Trausnitz: Fest- gottesdienst, 29. Juni, 11.15 Uhr, Wallfahrtskirche Mariastein.
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