Kitzbüheler Anzeiger

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Aktuell 11. Juli 2024 3 Das Land Tirol hat jetzt nach Tierrissen einen weiteren Wolf-Abschuss- bescheid für den B ezirk Kitzbühel erlassen. Dies- mal für den B ereich St. Johann- Kirchdorf. St. Johann, Kirchdorf | Eine tote Kalbin sowie vier weitere ver- letzte Jungrinder – für d en St.Johanner Landwirt und Bezirksstellenleiter der Land- wirtscha skammer, Jakob Berg- mann, hat der Almsommer al- les andere als gut angefangen. Wie die zuständige A mtstier- ärztin n ach ihrer Begutachtung der betroff enen Tiere erklärte, liege der Verdacht nahe, dass es ein Wolf war, der dieser Tage auf der „Aiglsaualm“ im G e- meindegebiet von Kirchdorf sein Unwesen getrieben hat. Das Tier dür e schon länger in der Region umher streifen, denn schon vor einigen Wo- chen gab es verdächtige V or- fälle im B ereich St. Johann und Kirchdorf. „Die Kälber wurden seit dem Wolfsvorkommen schon längere Zeit in der Nacht im Stall ge- halten. Seit dem Vorfall wurden auch die Kalbinnen hüttennahe gehalten, das kann jedoch kein Dauerzustand werden, schließ- lich müssen a uch die höher gelegenen Weidefl ächen ab- gegrast werden, um Lawinen- abgänge zu v erhindern“, betont Bergmann. Auff älliges h abe er nach der Attacke nicht mehr bemerkt. Seine Tiere habe er weiter auf der Alm. „Ich kann sie ja nicht den ganzen Som- mer im Stall lassen, sondern will sie auf der Weide halten, wie ja auch von der breiten Ge- sellscha gewünscht“, stellt er klar. Zwei der verletzten Tiere – unter anderem mussten ihre Wunden genäht werden – seien noch im Stall des Heimbetriebs. Abschussbescheid gilt für acht W ochen Aufgrund der Attacke auf der „Aiglsaualm“ ha t das Land Tirol in der Vorwoche einen weite- ren Abschussbescheid erlassen. Dieser gilt für die D auer von acht Wochen in einem Um- kreis von zehn Kilometern aus- gehend vom Ort des Ereignis- ses. Die zuständige J ägerscha wurde umgehend informiert und ist derzeit vermehrt am Kalkstein unterwegs. „Wir sind nicht blauäugig“, b etont Berg- mann, „wir sind uns natürlich bewusst, wie schwer die Beja- gung ist.“ Im Bezirk wurde im heuri- gen Jahr insgesamt acht Mal ein Wolf nachgewiesen. Im Gemeindegebiet von Kirch- dorf kam es zuletzt Ende Jän- ner zu einem Wildtierriss. Die tote junge Hirschkuh war be- reits Ende Jänner gefunden worden. Mitte Februar war dann das Gemeindegebiet von Fieberbrunn Schauplatz eines Risses. Das Tier hatte sich in der Nähe der Bergbahn Fie- berbrunn herumgetrieben und hatte eine Hirschkuh bis in ein Wohngebiet gehetzt, wo es fünf Meter vor einem Haus zu liegen kam. Ende April wurde im Ge- meindegebiet von Westendorf ein Wolf mittels Losung nach- gewiesen. Im Gemeindegebiet von Hopfgarten wurde in die- sem Jahr bisher fünf M al ein Wolf nachgewiesen, davon drei Mal mittels Wildkamera und zwei Mal mittels Losung. Sie- ben tote Schafe wurden Ende Juni auf einer Alm im Langen Grund in der Kelchsau aufge- funden. Nach der Begutachtung durch den Amtstierarzt stand der „Verdacht auf die Beteili- gung eines Wolfes“ fest, wie das Land mitteilte. Es wurde um- gehend eine Abschussverord- nung in der Kelchsau erlassen. Zuletzt wurde im Mai in Ost- tirol ein Raubtier erschossen. Es handelte sich um den fünf- ten getöteten W olf nach ent- sprechenden Abschussverord- nungen in Tirol. Im Vorjahr wurden übrigens f ür d en Be- zirk insgesamt fünf A bschuss- bescheide erlassen – es wurde jedoch kein Tier erlegt. „Wir haben derzeit wö- chentlich Risse“, zeigt sich Bezirksbauernobmann Ge- org Wurzenrainer besorgt, „wir hoffen hier natürlich auf die Jägerscha .“ Ange- sichts des vermehrten Wolf- au ommens, hoff en die Bau- ern, dass die ganzjährige B ejag- barkeit umgesetzt wird. Wich- tig sei dies, damit die Bauern weiterhin normal wirtscha en können. Margret Klausner Weitere Abschussverordnung für d en Bezirk Kitzbühel – W olf bereits acht Mal nachgewiesen Wolf streift am Kalkstein umher Derzeit dürften nach wie v or mehrere Wölfe durch den Bezirk streifen. F ür den Bereich St. Johann b zw. Kirchdorf wurde jetzt ein weiterer Abschussbescheid erlassen. Symbolfoto: Adobe Stock „Wir sind nicht blauäugig und wissen, wie schwierig die Bejagung ist.“ Jakob Bergmann „Wir hoff en auf die Umsetzung der ganzjährigen Bejagbarkeit“ Georg Wurzenrainer
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