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Aktuell 18. Juli 2024 9 Nach wie vor laufen die Ausgrabungen an der Friedhofskapelle in Kirch- dorf, wie Heimatforscher Markus Nothegger im Gemeinderat berichtete. Der große W unsch der Archäologen: G eld für eine Doktorandenstelle. Kirchdorf | Schon seit einigen Jahren sind die Archäologen in Kirchdorf zu Gange – sie gehen der Frage nach, was sich un- ter der Heinrichskapelle – im Volksmund als Friedhofskapelle bekannt – verbirgt. Das Gottes- haus, das erstmals Ende des . Jahrhunderts urkundlich er- wähnt w urde, war so o um- und ausgebaut worden, dass nicht mehr bekannt ist, was sich alles hinter den Gemäuern verbirgt. Schon vor zwei Jahren legten Studenten und Fachleute eine Krypta frei, die offenbar be- reits seit Jahren zugemauert war. Anstatt Sarkophage und Reliquien zu finden, erfuhren die Wissenscha er, dass dieser Bereich bis in die -Jahre als Bierkeller genutzt wurde. Doch die Archäologen entdeckten die Vorgängerkapelle und wiesen ein gotisches Kreuzrippenge- wölbe n ach. In der jüngsten Gemeinde- ratssitzung informierte Hei- matforscher Markus Nothegger – er ist Mitglied des Kulturaus- schusses und befasst sich seit Jahren intensiv mit den Aus- grabungen – über den neues- ten Stand der Dinge. Professor Harald Stadler von der Univer- sität I nnsbruck war im Vor- jahr mit Studenten vor Ort – als Grabungsleiterin fungierte Stefanie Heim. Die Brixlegge- rin hat ihr Archäologie-Master- studium bereits seit längerem abgeschlossen und hat inzwi- schen auch einen Abschluss in Geschichte. Derzeit arbeitet sie an ihrer Promotion – das ema soll die Heinrichskapelle sein. Es geht bei den Ausgrabun- gen nicht nur um die Funde, die bis zum . Jahrhundert zurückreichen. Die Wissen- scha er interessierte auch das Ausmaß der römischen „Villa Rustica“. Im Zuge der Kirchen- renovierung war man vor fast Jahren auf die Fundamente gestoßen. E s gilt die Frage zu klären, ob weitere Gebäude oder auch ein kleiner Tempel vorhanden sind. Anschluss an „Villa Rustica“ nicht geklärt Wie erste Ergebnisse zeigen, war es aufgrund der hohen Gräberdichte n icht möglich, im angedachten Zeitraum zu den römischen Schichten zu gelan- gen. Der Anschluss an die rö- mische Villa ist daher derzeit noch nicht geklärt. D afür w ur- den, so der Bericht Heims, neun Bestattungen freigelegt. Die äl- teren Gräber datieren vor dem barocken Zubau, so der Stand. Wie Nothegger den Gemein- deräten schilderte, wurden Grablegen von wohlhabenden Kirchdorfer gefunden. Offen- bar jene einer Familie, die an den Türkenkriegen in Wien teil- nahm, dadurch zu Wohlstand kam und sich eine „bessere“ Grablege leisten konnte. Mög- lich ist auch, dass sich Gräber der „Herren von Erpfenstein“ dort befinden. Geheimnisse gibt es also noch sehr viele zu erforschen. Nicht nur der so engagierte Markus Notheg- ger will diese Fragen klären, auch für S tefanie Heim birgt die Heinrichskapelle noch viele Geheimnisse. „Heuer planen wir jedoch keine Ausgrabungen“, infor- miert die Archäologin. D er- zeit laufen nach wie vor die Auswertungen jener Funde, die im Vorjahr gemacht wur- den. Darunter waren unter an- derem Bruchstücke von römi- schen Leistenziegeln, die in den Grabfüllungen d es Jahrhun- derts entdeckt wurden. Ein ur- alter Pinsel mit original Farb- resten sei ebenfalls aufgefunden worden, so die Archäologin. Stefanie Heim möchte gerne weitere Ausgrabungen machen. All das kostet jedoch Geld. Da- her, so Markus Nothegger, sei man auf der Suche nach Sponso- ren, der die Doktorarbeit Heims finanzieren würden. Findet sich ein Geldgeber, kann Heim wei- tere Geheimnisse erforschen. Margret Klausner Ausgrabungen in der Heinrichskapelle Kirchdorf: Sponsor für D oktorandenstelle wird gesucht Über „ Villa Rustica“ liegen Gräber Hochsensible Arbeit: Archäologen legen Grablegen bei der Heinrichskapelle frei. W as sich noch alles in den alten Gemäu- ern verbirgt, versuchen Wissenschafter herauszufinden. Foto: Heim Heimatforscher Markus Nothegger informierte im Gemeinderat über den F ort- schritt der Ausgrabungen bei der Heinrichskapelle. Foto: Klausner
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