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Aktuell 1. August 2024 5 Signe Reisch schießt scharf gegen das neue Logo und will die Walde-Gams zurück. T VB-Obmann Christian Harisch kontert: Bereits in den vergange- nen 50 Jahren wurde eine modifizierte Variante der Gams genutzt. Kitzbühel | Monatelang wurde getü elt und entwickelt bis es Ende Juni so weit war – im Rahmen eines großen E vents wurde die neue Ausrichtung der Marke Kitzbühel präsen- tiert. Der kantige Schri zug mit dem Kopf der Gams auf dem Ü von Kitzbühel a ls neues Logo sorgt für L ob, Begeisterung aber auch viel Kritik. Entsetzt ist die Hotelierin und ehemalige Präsidentin v on Kitzbühel T ourismus, Signe Rei- sch, vom neuen Logo und hat eine Online-Petition (Wir wol- len die originale Kitzbüheler Gams zurück) zum E rhalt ge- startet. Nur wenige Tage nach- dem die Petition online ging, haben bereits über . Per- sonen unterschrieben. „Es liegen auch Listen auf, die man analog unterschrei- ben kann“, erklärt S igne Reisch und betont, „dass ich nieman- den bisher getroffen habe, dem das neue Logo gefällt.“ S auer stößt Reisch überdies a uf, dass „es eine Schweizer Agentur sein musste „als ob wir hier keine guten Agenturen hätten.“ Was viele Leute kritisieren, seien auch die mit dem neuen Markenau ritt verbundenen enormen Kosten. „Wir haben ein weltbekanntes Logo, das muss ich doch nicht gegen ei- nen abgeschnittenen Kopf aus- tauschen“, ist sie schockiert. Die Kitzbüheler G ams sei weit mehr als ein touristisches Logo – sie sei ein Kulturgut. „Ihre Abschaffung kommt einem Abriss unseres kulturellen Er- bes gleich“, so Signe Reisch in ihrer Petition. Dieses Symbol habe über J ahrzehnte hinweg die Identität des Ortes geprägt und ist fest im Bewusstsein von Einheimischen und Gästen v er- ankert. „Die Entfernung dieses Wahrzeichens untergräbt un- sere gemeinsame Identität und schadet dem Zusammengehö- rigkeitsgefühl unserer G emein- scha “, ist Signe Reisch über- zeugt. Es sei fahrlässig g ewesen, eine so gefestigte Marke wie die Kitzbüheler G ams durch eine unnötige L ogoumgestaltung zu erschüttern. Dass die Nächtigungszahlen in Kitzbühel s eit Corona im Sommer wie im Winter sinken, ist für Reisch e in weiteres Ar- gument, dass der eingeschla- gene Weg zu überdenken i st. Nächtigungszahlen im Sommer sinken So seien im heurigen Sommer wieder tirolweit die Nächti- gungszahlen um , Prozent gestiegen, in Kitzbühel h inge- gen zum relevanten Vergleichs- jahr erneut um , Pro- zent gesunken. An der Fassade der Staatsoper in Wien prangen inzwischen Plakate mit dem neuen Logo. „Da glaubt man ja, dass es sich um die Werbung einer Kräuter- limonade handelt. Und wenn schon ein Trachtenpärchen, hätte m an nicht den Obmann des Trachtenvereins mit seiner Frau nehmen können? Die b ei- den wären authentisch“, glaubt Reisch. Nachsatz: „Jung und sexy ist zu Prozent der fal- sche Weg. Kitzbühel s pricht er- fahrungsgemäß die Best Ager an. Warum halten wir nicht an der Tradition und Beständigkeit fest?“, fragt sie sich. Die Peti- tion läu ü brigens noch rund sieben Wochen. Scharf kontert der Obmann von Kitzbühel T ourismus, Christian Harisch, im Namen des TVB-Vorstandes und der Geschä sführung: „ Die Prä- sentation war der erste Schritt einer langen Reise“, so Harisch. Die Auswirkungen auf die Markenwahrnehmung werde man in zwei, drei Jahren aber natürlich n icht schon nach zwei, drei Monaten feststellen, ist er sich sicher. „Wir sind überzeugt, d ass unsere Geschä sführerin V ik- toria Veider-Walser als ausge- wiesene Markenexpertin mit ihrem Team und den beglei- tenden Experten auch in der weiteren Entwicklung sehr er- folgreich unsere Marke Kitzbü- hel in die Zukun führen w ird“, sagt Harisch. Betreffend der Gams infor- miert der TVB-Obmann, „dass es uns nach langen Verhandlun- gen gelungen ist, die Rechte an der Gams von der Familie Ber- ger-Walde zu erwerben. Selbst- verständlich verbleibt das Sym- bol der Gams untrennbar mit Kitzbühel v erbunden. Zur Klar- stellung ist jedoch zu sagen, dass Kitzbühel T ourismus die letz- ten Jahre eine vom Walde Original mehrfach modifizierte Version und nicht die Walde Gams verwendet hat.“ Der Un- terschied sei klar ersichtlich. Schritt für S chritt wird die Gams ersetzt „Wir werden Schritt für S chritt die modifizierte und nicht ori- ginale Gams durch die „Walde Gams“ ersetzen“, klärt der Ob- mann auf. „Wir sehen den Er- werb der Rechte als großen Erfolg, von dem noch viele Ge- nerationen nach uns profitieren werden. Wir sehen es aber auch als große V erantwortung, die Walde Gams zu schützen und werden diese Aufgabe konse- quent wahrnehmen.“ Alle Mitglieder und Vereine bekommen die Möglichkeit der unentgeltlichen, nicht kommer- ziellen Nutzung, aber auf kei- nen Fall das Recht, die Gams zu verändern, s tellt er klar. Im Marketing ist es entscheidend, sich von anderen zu unterschei- den und Aufmerksamkeit zu generieren. „Das ist uns zwei- felsfrei vor allem in Kitzbühel bereits gelungen und sind wir über P etitionen, Kritik und Lob gleichermaßen dankbar, weil wir dadurch in der Re- gion unser beabsichtigtes Ziel erreicht haben und dieses auf den Märkten f ortsetzen wer- den“, sagt Harisch. Der Au ritt an der Fassade der Staatsoper Wien habe je- denfalls ebenfalls mehr Auf- merksamkeit erregt, als je eine Kampagne zuvor. Margret Klausner Signe Reisch initiierte Aktion – Anfang der Woche bereits über 1.100 U nterschri en gesammelt Petition für W alde-Gams gestartet Das neue Logo soll, so Christian Harisch, europaweit zu sehen sein – wie etwa hier an der Oper in Wien. Fotos:Moritz Scheer
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