Kitzbüheler Anzeiger

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Aktuell 8. August 2024 3 Vier Wolfsabschuss-Ver- ordnungen sind im Bezirk aufrecht, doch nach wie vor wurde kein Tier erlegt. Daher lud Kammerpräsi- dent Josef Hechenberger zu einem Krisengespräch nach St. Johann. St. Johann |  Das Telefon läutete in den vergangenen Wochen sehr o beim Präsidenten der Landwirtscha skammer, Jo- sef Hechenberger. Die fehlen- den Wolfsabschüsse und v or allem viele Risse auf den Al- men sorgen in letzter Zeit für gereizte Stimmung zwischen Jägern und B auern. Vier Ab- schussbescheide sind derzeit im Bezirk Kitzbühel a ufrecht, zwei in Kufstein. Doch wäh- rend in Osttirol und vor al- lem in Kärnten immer wieder Abschüsse gemeldet werden, wurde hierzulande noch kein Tier erlegt. „Es gab daher wirklich gro- ßen B edarf, miteinander zu re- den“, informiert Hechenberger. Er lud daher vergangenen Frei- tagnachmittag in die Räumlich- keiten des Maschinenrings und staunte. Der Saal platzte aus al- len Nähten – Jäger und Bauern saßen S eite an Seite und gingen den Problemen gemeinsam auf den Grund. „Der Ansturm an einem Freitagnachmittag mitten im Sommer war für m ich ein Zeichen, dass der Schuh wirk- lich drückt“, sagt Hechenberger, der gemeinsam mit Bezirks- kammerobmann Josef Fuchs und Bezirksjägermeister H ans Embacher die Sitzung leitete. „Dass wir etwas tun müssen, ist unbestritten. In den Nieder- landen gehen die Leute nicht mehr in den Wald. Wenn wir nicht aufpassen, haben wir in fünf Jahren die gleichen Ver- hältnisse. Wir reden hier nicht von einem Ausrotten des Wol- fes, sondern von einer Regulie- rung“, stellt Hechenberger klar. Derzeit werde Tirol von einer italienischen Population rich- tig in die Zange genommen. Dass im Bezirk genetisch eine Fähe und e in Rüde n ach- gewiesen wurden, hieße, d ass mit Nachwuchs zu rechnen ist. Legalität w eiterhin im Zweifel Wie sich bei der Krisensitzung herausstellte, sind viele Jäger trotz Verordnung des Landes unsicher, ob ein Abschuss nicht doch mit jagdrecht- lichen Konsequenzen ein- hergeht. Stichwort: Euro- päischer Gerichtshof. Dieser hatte erst vor kur- zem klargestellt, dass die Jagderlaubnis gegen die Habitatsrichtlinie ver- stoße. „ Wir halten an den Verordnungen fest, da die Abschussverordnun- gen Schadwölfe betreff en“, ist Hechenberger von der Recht- mäßigkeit übrerzeugt. Die Bauern werfen den Jä- gern jedoch zum Teil auch mangelnden Ehrgeiz vor. Doch fest steht, dass die Jagd auf den Wolf nicht die geringste Ähn- lichkeit mit jener auf Schalen- wild, wie sie hierzulande Usus ist, hat. Der Beutegreifer ist nachtaktiv, extrem intelligent und damit schwer zu bejagen. Dass die dazu notwendige Ausrüstung t eilweise nicht ge- setzeskonform ist, wurde im Rahmen des Krisengesprächs deutlich. Überdies werden für die Jagd etwa Nachtsichtgeräte benötigt – die se Geräte s ind je- doch sehr teuer. „Mir ist klar, dass wir es hier mit einer neuen Tiergattung zu tun haben. Auch wenn das mit dem Waff enrecht schwie- rig ist, werden wir diese Proble- matik lösen“, v ersprach He- chenberger Abhilfe. Auch ihm ist diese ematik neu. Einer der Hauptpunkte, die angesprochen wurden, war je- doch die fehlende Kommuni- kation zwischen Bauern und Jägern. W enn am Donnerstag ein Riss zu beklagen ist und die Jäger d as erst drei Tage spä- ter am Wochendende erfahren bzw. erst dann die Verordnung kommt, sei es zu spät, h ieß e s. Auch hier soll es Lösungen geben. Wie er betonte, „kann ich mit der Kritk der Tier- schützer g ut leben.Wir ha- ben Veranwortung, dass es die Almwirtscha , die Jagd und den ländlichen R aum weiterhin gibt. Daher müs- sen wir jetzt etwas tun.“ He- chenberger zog nach dem Gespräch e ine positive Bi- lanz. Margret Klausner Landwirtscha skammerpräsident J osef Hechenberger brachte Bauern und Jäger a n einen Tisch Kritik an fehlender Kommunikation sef Hechenberger. Die fehlen- den Wolfsabschüsse und vor allem viele Risse auf den Al- men sorgen in letzter Zeit für gereizte Stimmung zwischen Jägern und Bauern. Vier Ab- schussbescheide sind derzeit im Bezirk Kitzbühel a ufrecht, zwei in Kufstein. Doch wäh- rend in Osttirol und vor al- lem in Kärnten immer w ieder Abschüsse gemeldet werden, wurde hierzulande noch kein „Es gab daher wirklich gro- ßen Bedarf, miteinander zu re- den“, informiert Hechenberger. Er lud daher vergangenen Frei- tagnachmittag in die Räumlich- keiten des Maschinenrings und staunte. Der Saal platzte aus al- len Nähten – Jäger und Bauern saßen Seite an Seite und gingen den Problemen gemeinsam auf den Grund. „Der Ansturm an einem Freitagnachmittag mitten im Sommer war für m ich ein Zeichen, dass der Schuh wirk- lich drückt“, sagt Hechenberger, der gemeinsam mit Bezirks- kammerobmann Josef Fuchs und Bezirksjägermeister H ans Dass im Bezirk genetisch eine Fähe und e in Rüde n ach- gewiesen wurden, hieße, d ass mit Nachwuchs zu rechnen ist. Wie sich bei der Krisensitzung herausstellte, sind viele Jäger trotz Verordnung des Landes unsicher, ob ein Abschuss nicht doch mit jagdrecht- lichen Konsequenzen ein- hergeht. Stichwort: Euro- päischer Gerichtshof. Dieser hatte erst vor kur- zem klargestellt, dass die Jagderlaubnis gegen die Habitatsrichtlinie ver- stoße. „Wir halten an den Verordnungen fest, da die Abschussverordnun- gen Schadwölfe betreff en“, ist Hechenberger von der Recht- Die Bauern werfen den Jä- gern jedoch zum Teil auch mangelnden Ehrgeiz vor. Doch fest steht, dass die Jagd auf den Wolf nicht die geringste Ähn- lichkeit mit jener auf Schalen- wild, wie sie hierzulande Usus ist, hat. Der Beutegreifer ist dem Waff enrecht schwie- Auch hier soll es Lösungen Dass im Bezirk genetisch eine Fähe und e in Rüde n ach- gewiesen wurden, hieße, d ass mit Nachwuchs zu rechnen ist. Wie sich bei der Krisensitzung herausstellte, sind viele Jäger trotz Verordnung des Landes unsicher, ob ein Abschuss nicht doch mit jagdrecht- lichen Konsequenzen ein- hergeht. Stichwort: Euro- päischer Gerichtshof. stoße. „Wir halten an den Verordnungen fest, da die Abschussverordnun- gen Schadwölfe betreff en“, ist Hechenberger von der Recht- Die Bauern werfen den Jä- gern jedoch zum Teil auch mangelnden Ehrgeiz vor. Doch fest steht, dass die Jagd auf den Wolf nicht die geringste Ähn- lichkeit mit jener auf Schalen- wild, wie sie hierzulande Usus ist, hat. Der Beutegreifer ist dem Waff enrecht schwie- rig ist, werden wir diese Proble- Auch hier soll es Lösungen ich mit der Kritk der Tier- schützer gut leben.Wir ha- ben Veranwortung, dass es die Almwirtscha , die Jagd und den ländlichen Raum weiterhin gibt. Daher müs- sen wir jetzt etwas tun.“ He- chenberger zog nach dem Gespräch e ine positive Bi- Margret Klausner Urteil Freispruch für den Vater Innsbruck | Es war ein Freuden- tag für d en Vater von Leon – aber auch für dessen Frau. Der gebürtige D eutsche wurde ver- gangene Woche von einem Ge- schworenengericht in Innsbruck vom Verdacht des Mordes, aber auch des Vergehens der Vor- täuschung e iner mit Strafe be- drohten Handlung freigespro- chen. Bereits einen Tag nach dem Urteilsspruch war dieses rechtskrä ig. Die Staatsanwalt- scha verzichtete auf weitere Schritte. Wie mehrfach berich- tet, war der Vater des damals sechsjährigen, s chwer beein- trächtigten Buben, verdächtigt worden, seinen Sohn getötet zu haben. Der Vater beteuerte im- mer wieder, dass er im August bei einem Spaziergang nie- dergeschlagen worden sei, der Bub darau in aus dem Buggy geklettert und in der Ache er- trunken sei. Der Mann saß ü ber Tage in Untersuchungsha und konnte jetzt das Gefäng- nis als freier Mann verlassen. Wer für das Verbrechen ver- antwortlich ist, bleibt nach wie vor ungeklärt. mak
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