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Aktuell 26. September 2024 7 Ja oder Nein zu Unter- bürg? B eim geplanten interkommunalen Ge- werbegebiet driften die Meinungen der St. Johan- ner auseinander. Führende Befürworter und G egner sind vor einer möglichen Volksbefragung um sachli- che Aufklärung b emüht. St. Johann | Die von der Initia- tive „Freunde des Niederkai- sers“ angestrebte Volksbefra- gung über die Realisierung des interkommunalen Gemeinde- gebietes auf , Hektar land- wirtscha licher Vorsorgefläche würde im M arktgemeindeamt nicht nur einen erheblichen or- ganisatorischen Aufwand aus- lösen, s ondern auch das Bud- get belasten. Dies ging in der jüngsten G emeinderatssitzung auf Anfrage von Mandatarin Claudia Pali („Parteifrei für S t. Johann“) hervor. Die Manda- tarin verwies darauf, dass das Projekt interkommunales Ge- werbegebiet Unterbürg a m . August im Gemeinderat einstimmig abgesegnet wurde. Abwicklung wie eine Gemeinderatswahl Amtsleiter Ernst Hofer be- zifferte die für die M arktge- meinde anfallenden Kosten der Volksbefragung mit ei- nem Betrag, „der zumindest bei . Euro“ angesiedelt sei. Begründung: Die V olksbe- fragung müsse laut T iroler Ge- meindeordnung (TGO) wie eine Gemeinderatswahl abgewickelt werden – mit amtlichen Stimm- zetteln und Wahlkarten, darüber hinaus seien Wahlsprengel samt Wahllokalen einzurichten. Es ist außerdem zu ermitteln, w ie viele St. Johanner an diesem Tag überhaupt a bstimmungs- berechtigt sind. „Es ist eine spezielle So ware erforderlich. Es es fallen erhebliche Druck- und natürlich a uch Personal- kosten an“, fasst der Amtsleiter zusammen. Wie bei einer Ge- meinderatswahl sei auch eine -köpfige S prengelwahlbe- hörde erforderlich. Eine Volksbefragung in St. Johann erscheint zum gegen- wärtigen Z eitpunkt als wahr- scheinlich: Die von den Freun- den des Niederkaisers initiierte Unterschri enaktion gegen das geplante Gewerbegebiet hat sich mittlerweile als erfolgreich herausgestellt. Als Grundlage für die V olksbefragung brau- che es ein Zehntel der wahl- berechtigten St. Johanner bzw. . Unterschri en, heißt e s seitens der Initiatoren. Ob die genannte Anzahl überhaupt stimme, müsse a llerdings erst überprü werden, klärte A mts- leiter Hofer auf. Darüber hin- aus müsse die B evölkerung im Zuge der Volksbefragung über die finanziellen Auswirkungen informiert werden, die ein Vo- tum gegen das geplante Gewer- begebiet mit sich bringen würde. Im Klartext: „Die Freunde des Niederkaisers müssen über die finanziellen Einbußen im G e- meindebudget und die Mög- lichkeiten der Bedeckung auf- klären“, s agt Seiwald gegenüber dem Kitzbüheler A nzeiger. Soll- ten sich die St. Johanner gegen das Gewerbegebiet aussprechen, schätzt er den finanziellen Ent - gang für die M arktgemeinde auf Millionen Euro. Gespräche und I nfos auf Augenhöhe erwünscht Martin Mallaun, Ersatz-Ge- meinderat der Grünen, stu- dierter Biologe und einer der Initiatoren der Unterschri en- aktion, hebt deren Erfolg her- vor: „Wir haben gespürt, dass viele St. Johanner das Gewer- begebiet ablehnen. Um diesen Menschen eine Stimme zu ge- ben, starteten wir die Aktion, die bei Null angefangen hat und binnen kürzester Z eit eine Ei- gendynamik angenommen hat, die uns selbst überrascht h at.“ Sowohl Mallaun als auch Bgm. Seiwald einigten sich in der jüngsten G emeinderatssit- zung auf faktenbasierte Gesprä- che sowie ein respektvolles, of- fenes und ehrliches Miteinander auf Augenhöhe, w ie beide be- krä igten. An einem gemein- samen Infoabend soll die Be- völkerung ü ber das Für und Wider des geplanten Gewerbe- gebietes umfassend aufgeklärt werden. Der Termin wurde auf den . Oktober um Uhr im Kaisersaal fixiert. Entgegen aktuell anderslau- tender Meinungen in der Markt- gemeinde werde die sogenannte Bacher-Kreuzung (B / Zu- und Abfahrt Ortsteil Weitau) jedenfalls „so rasch wie mög- lich“ baulich entschär , stellte der Bürgermeister k lar, „und zwar unabhängig davon, o b das Gewerbegebiet realisiert wird oder nicht. Diese Kreuzung weist neben der Egger-Kreu- zung die höchste U nfallhäu- figkeit auf St. Johanner Ortsge- biet auf. Sie wird daher örtlich verlegt und neu errichtet“. Das Baubezirksamt sei damit be- fasst und die Verhandlungen im Laufen. Alexandra Fusser Unterbürg: G emeinsamer Info-Abend von Gemeindeführung u nd Bürgerinitiative a m 21. Oktober „Fair Play“ steht an erster Stelle Mit und ohne Gewergebiet Unterbürg: D ie Bacher-Kreuzung soll baulich entschärft w erden. Sie zählt zu den unfallträch- tigsten Kreuzungen auf St. Johanner Gemeindegebiet. Foto: Fusser „Die Kosten der Volksbefragung gehen in Richtung 40.000 Euro .“ Bgm. Stefan Seiwald „Die Aktion hat eine unerwartete Eigendynamik an- genommen.“ Martin Mallaun
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