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30 Ausgabe 42 Land & Leut e Josef „Sepp“ Kahn war nicht nur Bauer mit Leib und Seele, seine größte Leidenschaft galt dem Schreiben. In seinen Büchern und G edichten begeisterte er mal hei- ter-ironisch, aber auch immer wieder sehr ernst, seine Leser. Itter | Nicht nur im Brixental herrscht Trauer – am Mon- tag wurde in Itter Josef „Sepp“ Kahn zu Grabe getragen. Der bekannte Mundartdichter, der mit seinen Gedichten, Büchern und Stücke, so vielen Menschen so große F reude geschenkt hat, verstarb in der Vorwoche im 73. Lebensjahr. Trotz schwe- rer Krankheit verbrachte er den vergangenen Sommer noch auf seiner geliebten „Lärchen- bergalm“ in der Windau, jetzt schloss er am heimatlichen Osl- hof im Kreise seiner Familie für immer die Augen. Josef Kahn wurde im April 1954 als erstes Kind von Franz und Maria am Oslhof in Itter ge- boren. Bereits mit 23 Jahren hei- ratete er seine Frau Moidi, mit der er fünf Kinder – drei Söhne und zwei Töchter – b ekam. Kahn, Bauer mit Leib und Seele, verbrachte ab 1990 jeden Sommer auf der Lärchenberg- alm in Westendorf. Dort ging er auch seiner größten Leiden- schaft nach – dem Schreiben. Computer brauchte Kahn kei- nen, er schrieb seine Gedichte und Geschichten mit der Hand. Er selbst bezeichnete er sich als Almliterat. Bereits Mitte der 1980er-Jahre wagte er seinen ersten Auftritt – nur wenige wussten zu die- sem Zeitpunkt von seiner Liebe zum Schreiben. Bei der Christ- baumversteigerung der Musik- kapelle trug er Gedichte vor. Letztes Buch erschien vor zwei Jahren Schrieb er anfangs nur Mund- artgedichte, kamen schon bald auch Kurzgeschichten dazu. Dann wagte er sich an seinen ersten Roman. Ab dem Jahr 1994 arbeitete er mit dem „Beren- kamp-Verlag“ zusammen. Das erste Buch, das dort erschien, war der Roman „Heiles Land“ im Jahr 1994. Sein letztes Buch mit dem Titel „Vier Bauern an der Waterkant“ wurde vor zwei Jahren veröffentlicht. Im Beren- kamp-Verlag sind elf Bücher erschienen. Insgesamt wurden 40.000 Bücher g edruckt. Sein erfolgreichstes Buch war „Ein ganz normaler Fernsehabend – und andere Kurzgeschichten“ – in neun Auflagen wurden rund 10.000 Bücher g edruckt. Über J ahre war Kahn im gan- zen Land und auch darüber h i- naus mit seinen Gedichten und Büchern a uf Tour. Mit seinem trockenen Humor, aber auch seinen tiefsinnigen Gedanken begeisterte er seine Zuhörer. Seine Gedichte und Geschich- ten aus dem Alltag waren im ersten Moment oft zum La- chen, regten auch zum Nach- denken an. „Ich bin so altmo- disch, dass ich schon wieder modern bin“, war einer seiner bekannten Sprüche. Seine Werke wurden auch auf die Theaterbühnen g ebracht – so wurde das Stück „ Schloss- hex-Zeit“ im Rahmen des 1.100 Jahr-Jubiläums d er Gemeinde Itter und des 20-Jahr-Jubiläums der Dorfbühne I tter 2002 ur- aufgeführt. E s lockte tausende Besucher an. Kahn schrieb weitere Theaterstücke, unter anderem „Agnes“ un d „Die Grubertalerin“. So oft wie möglich s tand der Sepp dabei selbst auf der Bühne und war auch sonst über v iele Jahre mit großer F reude bei der Dorfbühne I tter aktiv. Bei der Freiwilligen Feuerwehr Itter war er schon seit jungen Jah- ren dabei. Sowohl der Beitrag für die A llgemeinheit, als auch die Gemeinschaft in der Feuer- wehr waren ihm ein Anliegen. Für d as Kartenspielen war er immer zu haben. Doch es war vor allem die Alm, der seine große L iebe gehörte – d ort freute er sich auch immer über Besuch. 34 Sommer verlebte er auf der Alm. Einfach und be- scheiden, wie es seinem Natu- rell entsprach. Auch wenn das Schreiben seine große L eidenschaft war, Zeit seines Lebens war ihm die Familie das Wichtigste. Ob in jungen Jahren mit seiner Frau und den Kindern, oder dann auch später m it seinen sechs Enkelkindern. Ein Besuch, ein Ratscher, ein Schmäh, e in ge- meinsames Spiel, Hauptsache die Familie kam zusammen. Seine Bücher und S chriften lassen den Sepp unvergessen bleiben. mak Nach letztem Almsommer starb der Itterer Autor Josef „Sepp“ Ka hn am heimatlichen Oslhof Mundartdichter Kahn verstorben Bauer, Mundartdichter, Alminger – Josef „Sepp“ Kahn war für seinen fei- nen Humor bekannt. Foto: Kahn Kurz notiert Flohmarkt mit Kindersachen Waidring | Am Sonntag, 20. Ok- tober, lädt die E rwachsenen- schule Waidring zum Baby- und Kindersachenflohmarkt ins Pfarrheim nach Waidring. Von 9 bis 13 Uhr haben die Besucher die Möglichkeit, gut erhaltene Baby- und Kinder- kleidung, Spiele, Kinderbü- cher, Kinderwagen, Babyzu- behör und n och vieles mehr, zu erwerben. Vielfältiges A ktivprogramm und kulturelle Events im Brixental Kultur & Na tur vereint im Herbst Das Brixental bietet die- sen Herbst ein vielfältiges Aktivprogramm bis Ende Oktober, mit geführten Bi- ketouren und Golf-Schnup- perkursen im Golfclub Westendorf. Brixental | Naturfreunde können die herbstliche Landschaft bei Wanderungen entdecken. Weitere Aktivitäten l aden dazu ein, die Re- gion zu genießen: A m Mittwoch, 30. Oktober, wird der Film „Elfi“ in der arena365 um 19.30 Uhr ge- zeigt. Darin begegnet Elfi nach der Arbeit Sepp, einem schüch- ternen Mann, der im Kloster ar- beitet. Ihre Treffen sorgen bald für G erüchte, und die G esellschaft äußert sich kritisch über i hre Be- ziehung, da beide als „behindert“ gelten. Die Stimmung erinnert an die Diktion der NS-Zeit, und es dauert nicht lange, bis die Geg- ner lauter werden. Am Samstag, 9. November, findet „Eternum: Kunst ist zeit- und grenzenlos“ in der arena365 statt. Viktoriia Tkach und Serhji Kachura, einer der besten Ballettkünstler Euro- pas, präsentieren beeindruckende Choreografien. Mit ihrer Kunst wollen die ukrainischen Künst- ler Hoffnung schenken und Spen- den für K inder sammeln, die in der Ukraine medizinische Hilfe benötigen. Werbung
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