Kitzbüheler Anzeiger

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Aktuell 4 Ausgabe 42 Sinkende Abgabenertragsanteile und steigende K In den Gemeinden muss der R Die fetten Jahre sind – vor- erst – auch in den Gemein- den des Bezirkes vorbei. Die Erstellung der Budgets 2025 wird zu einer beson- deren Herausforderung, sind sich die Bürgermeis- ter einig. Kitzbühel | Hier ein modernes Bil- dungszentrum, dort ein neues Feuerwehrhaus – in den 20 Gemeinden des Bezirkes sind in den letzten zehn Jahren in schönster Regelmäßigkeit die Baumaschinen aufgefahren. Die Kredite waren relativ günstig, die Angebote der Handwerker und Baumeister gut stemmbar. Doch jetzt sind auch die Ge- meinden mit der allgemeinen Rezession und hohen Lohn- kosten konfrontiert. Doch das sind nicht die einzigen Prob- leme, mit denen die Dorfchefs zu kämpfen h aben. Die Ausga- ben in den Bereichen Gesund- heit, Soziales und Löhne b e- wegen sich zwischen vier und acht Prozent, gleichzeitig sin- ken die Einnahmen um rund fünf P rozent, wie beim Bürger- meistertag auf der Innsbrucker Herbstmesse in der Vorwoche thematisiert wurde. Auch die Ertragsanteile von Bund und Land für die G emeinden sinken um rund drei Prozent. Im Bezirk muss der Gürtel ebenfalls deutlich enger ge- schnallt werden. Kitzbühels Bürgermeister Klaus Winkler stimmt dem zu: „Wir müssen vorsichtig budgetieren.“ Große Projekte wie etwa das Stadtbad sind trotzdem zu stemmen. „Ge- wisse Nettigkeiten wird es im Budget nicht mehr geben, die Grundversorgung wird immer umfangreicher, die Mittel weni- ger.“ Für i hn steht jedoch fest, dass er Gebühren, die die G rund- versorgung betreffen – u.a. Was- ser oder Kanal – nicht erhöhen will. Er ruft jedoch in anderen Bereichen zum Sparen auf. „Die Jahre 2025/26 werden mit Sicherheit problematisch“ – St. Johanns Marktchef Ste- fan Seiwald ist alles andere als optimistisch. Dass ihm gerade hinsichtlich des geplanten Ge- werbegebietes Unterbürg ein kalter Wind entgegen bläst, i st für i hn umso problematischer, da bereits ein Betrieb mit fast 50 Mitarbeitern die Abwande- rung angekündigt h at. „Da ge- hen uns 66.000 Euro Kommu- nalsteuer ab. Und das ist keine Show. Und so wie es aussieht, wird es auch nicht der einzige bleiben“, ist Seiwald sauer. Auch er klagt, dass die Aufgaben, die den Gemeinden aufgebürdet werden, immer mehr werden. „Wenn man da im Land anruft und um Hilfe bittet, bringt das gar nichts. Diese Telefonkosten können w ir uns sparen. Wir wissen langsam nicht mehr, wo wir das Geld herbringen sollen“, so Seiwald. Als Bei- spiel nennt er das Pflegeheim. Aufgrund der steigenden Kos- ten muss die Gemeinde bis zu 250.000 Euro mehr aufbringen. Mit dem neuen Kindergarten und dem Feuerwehrhaus wur- den dringende Infrastruktur- projekte umgesetzt, doch jetzt steht der Ausbau von Schulen an. Mit dem neuen „Haus der Generationen“, dessen Bau mit über 2 0 Millionen Euro zu Bu- che schlagen wird, muss ein wei- terer großer Brocken gestemmt werden. „Wir planen das Pro- jekt vorerst einmal weiter“,,kün- digt Seiwald an, stellt aber klar: Drei Module für L eistbares Wohnen erarbeitet Info-Abend über „Wohn Dahoam“ Seit Februar arbeiten in St. Johann Gunnar Fusse- negger, Marcel Freytag, Daniela Rothböck und Vize-Bgm. Peter Wallner an der Initiative „Wohn Dahoam“. Jetzt präsentie- ren sie der Bevölkerung erste Ergebnisse. St. Johann | Gemeinsam leistbar Wohnen von der Wiege bis zur Bahre – dieses Ziel haben sich Gunnar Fussenegger, Marcel Freytag und der St. Johanner Vizebürgermeister Peter Wall- ner bereits Anfang des Jahres auf die Fahnen geheftet und da- mals die Gründung e iner Stif- tung angekündigt. I nzwischen ist auch Daniela Rothböck a ls bautechnische Expertin zum Team gestoßen. In den vergangenen Monaten hat der „Wohn Dahoam“- Vor- stand einiges ausgearbeitet. Am Dienstag, 22. Oktober, werden die Details der Inititative ab 19 Uhr im Kaisersaal vorgestellt. Dabei werden die drei Module für leistbares Wohnen ausführ- lich präsentiert und anstehende Fragen beantwortet. Das erste Modul betrifft das sogenannte „Housing“ – an- gesprochen sind einerseits (äl- tere) Menschen, die alleine eine Wohnung besitzen und Unter- stützung b ei Tätigkeiten d es all- täglichen Lebens suchen, ande- rerseits (junge) Menschen oder Familien, die als Übergangslö- sung eine günstige M ietmög- lichkeit benötigen. J e nach ver- traglich vereinbarter Leistung kann sich dabei die Miete erheb- lich reduzieren. Alle bürokra- tischen Hürden werden dabei von der GmbH übernommen und gemeistert. Beim Modul zwei handelt es sich um Betreutes Wohnen. Hier werden bestehende Ge- bäude g enutzt und nach den Richtlinien des Amts der Tiro- ler Landesregierung adaptiert. Den steigenden Betreuungsbe- darf wird die öffentliche H and in Zukunft nicht mehr alleine stemmen können. Das Modul drei hat Werksge- meinschaften zum Inhalt. Da- bei handelt es sich um einen Zusammenschluss von (jun- gen) Wohnungswerber für e in Wohnobjekt ab sechs Einheiten, wobei Planung und Organisa- tion dabei von der GmbH über- nommen werden. Dabei kann je nach Möglichkeit d er Kos- tenbeitrag durch handwerkli- che Eigenleistungen zusätzlich gesenkt werden. Es besteht ein lebenslanges Nutzungsrecht inkl. möglicher W eitergabe an Nachkommen. KA/mak „Ich möchte b ei Gebühren, etwa Wasser und Kanal, nicht erhöhen“ Bgm. Klaus Winkler „Die Mehrbela- stung beim Pfle- geheim liegt bei 250.000 Euro.“ Bgm. Stefan Seiwald Engagieren sich für „ Wohn Dahoam“: Marcel Freytag, Gunnar Fussenegger, Da- niela Rothböck und V ize-Bgm. Peter Wallner (von links). Foto: Wohnen Dahoam
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