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Aktuell 17. Oktober 2024 7 Hahnenkamm-Woche 2024: Kurz vor den Rennen präsentierte sich die Streif bei perfektem W interwetter in ebenso perfektem Zustand. Foto: Claudia Egger Dem Kitzbüheler S ki Club wurde von der Finanzbe- hörde der G emeinnützig- keitsstatus aberkannt. Die Hahnenkamm-Rennen werden jetzt in eine GmbH ausgelagert. Die Voll- versammlung gab dafür grünes Licht. Kitzbühel | Geht es um die Trennung von Ski Club und Hahnenkamm-Rennen, wird K.S.C.-Präsident M ichael Hu- ber emotional. Die Gründung der GmbH sei alles andere als sein Wunsch gewesen, betonte er im Rahmen der Vollver- sammlung. „Ich war immer stolz darauf, dass Club und Rennen eine Einheit bilden. Mit dem erwirtschafteten Überschuss aus den Hahnenkamm-Rennen finanzieren wir den Sport für den Nachwuchs. Diese Vorge- hensweise praktizieren wir seit Jahrzehnten“, erklärte Huber, der die Gemeinnützigkeit b e- gründet s ieht. Doch er räumt ein: „Der K.S.C. steht natürlich nicht über dem Gesetz. Aber es hätte Ausnahmen gegeben, die man uns nicht gewährt h at.“ Es habe Gespräche m it dem Fi- nanz- und Sportminister sowie den obersten Finanzbeamten gegeben – leider ohne Erfolg, wie Huber bedauert. Überschuss aus Rennen fließt in den Sport Der Kitzbüheler S ki Club ist eine der mächtigsten V ereinigungen seiner Art in Österreich. A ktu- ell zählt e r 10.101 Mitglieder, der erwirtschaftete Jahresum- satz liegt im abgelaufenen Jahr knapp unter 13 Millionen Euro. Abzüglich d er Ausgaben von 12,1 Millionen Euro bleibt ein Plus von knapp 900.000 Euro, die in den Verein zurückflie- ßen. E inerseits wird damit das Minus über 6 30.000 Euro für den Sport-Nachwuchs gedeckt, andererseits werden Investiti- onen (Schattbergschanze, Be- schneiung Schwarzsee-Loipe, etc.) getätigt. B esonders stolz ist man beim K.S.C., dass ak- tuell 170 junge Sportler von 20 Trainern professionell betreut werden. 15 Athleten gehören derzeit einem ÖSV-Kader a n. Finanz-Prüfung im Herbst 2022 Der K.S.C. geriet 2022 in das Visier der Finanzbehörde, die dem Verein im Zuge einer Finanzprüfung d en Gemeinnüt- zigkeitsstatus aberkannte. Der- zeit läuft e in Rechtsstreit. „Es ist ein Faktum, dass wir und die Finanz eine unterschied- liche Auffassung bezüglich der Steuerpflicht der Hahnen- kamm-Rennen haben“, kon- statierte Hermann Kralinger, Finanzvorstand und K.S.C.- Vizepräsident im Rahmen der Vollversammlung. Die Frage, wer Recht hat, werde aktuell vom Bundesfinanzgericht ge- klärt. „Offene Forderungen des Finanzamtes und der ÖGK g ibt es nicht“, hielt Kralinger aus- drücklich fest. „Alle Beträge sind bezahlt.“ Wer Recht hat, klärt das Gericht Die Gründung der GmbH und damit die Auslagerung der Hah- nenkamm-Rennen spiegle je- denfalls die Erwartung der Fi- nanz wider, so Kralinger weiter. „Klar ist aber, dass der Gewinn aus den Rennen weiterhin für den Club und den Nachwuchs verwendet werden kann, aller- dings nach Belastung durch die Körperschaftssteuer.“ Für den K.S.C. bringe die Auslagerung der Hahnenkamm-Rennen in die GmbH eine Rechtssicherheit. Die K.S.C. Hahnenkamm- Rennen Organisations GmbH, so der genaue Wortlaut, ist im Firmenbuch bereits eingetra- gen. Einziger Gesellschafter und Alleineigentümer i st der Kitzbüheler S ki Club, als Ge- schäftsführer fungieren Präsi- dent Michael Huber und Gene- ralsekretär Jan Überall. Entscheidungsgremium zur Absicherung In den Statuten werde festge- halten, dass der K.S.C. für im- mer als Allein- oder Mehr- heitseigentümer auftreten wird, erläuterte Vize-Präsident Alexander Katholnig. „Es ist uns ganz wichtig, dass das heute so ist und für immer so bleibt.“ Zur weiteren Absicherung ist ein 30-köpfiges G remium, be- stehend aus Vorstand und er- weitertem Vorstand, in der Ge- sellschaft verankert. Die dafür erforderliche Statutenänderung wurde von der Vollversamm- lung einstimmig abgesegnet. Den mit der GmbH verbun- denen „Rattenschwanz an ad- ministrativem Mehraufwand“ müsse m an jetzt eben in Kauf nehmen, stellt Michael Huber resigniert fest. „Wir sind halt lieber beim Schneeschaufeln auf der Rennpiste, als beim Lis- tenschreiben.“ A. Fusser Hahnenkamm-Rennen werden ausgelagert – Kitzbüheler S ki Club ist einziger Gesellschafter K.S.C. hat die GmbH fest im Griff
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