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Aktuell 31. Oktober 2024 3 Seit fünf W ochen ist das neue Angiographie-Gerät am Bezirkskrankenhaus voll im Betrieb. Herzka- theter-Untersuchungen können jedoch nach wie vor nicht vorgenommen werden. Es wird eine Prü- fung abgewartet, heißt es aus dem Büro v on Landes- rätin C ornelia Hagele. St. Johann | Mit der Fertigstel- lung des Erweiterungsbaues ging im Bezirkskrankenhaus die neue Angiographie-Anlage in Betrieb. Wie wichtig diese Einrichtung ist, zeigt eine erste Bilanz. Zum Leidwesen der Füh- rung vorerst noch ohne Herzka- theter-Untersuchungen. Dafür fehlt nach wie vor die Geneh- migung. Wie mehrfach berich- tet, hatte sich im Sommer die Stimmung zwischen den Ver- antwortlichen des Kranken- hauses und jenen des Landes getrübt. T rotz des St. Johanner Angebotes bestanden die Ver- antwortlichen beim Land Tirol – allen voran Landesrätin Cor- nelia Hagele – auf eine zentrale Versorgung an der Innsbrucker Klinik und versagten den St. Johannern die Genehmigung. Erst kurz zuvor war nämlich in Innsbruck ein viertes Gerät in Betrieb gegangen. Sie wolle vorerst einmal schauen, ob es das Gerät in S t. Johann noch braucht, so Hagele. Dass die Pa- tienten aus dem Bezirk bis zu sechs Monate auf einen Termin warten müssen, s cheint für d as Land nicht relevant. Und das obwohl nicht nur das Gerät in St. Johann vorhanden ist, son- dern mit den beiden Primaren Christof Kranewitter (Radio- logie) und Peter Rainer (Kar- diologie) auch zwei Experten. Zwei Millionen Euro in das Gerät investiert Rund zwei Millionen Euro hat der Gemeindeverband inves- tiert. Mit Hilfe von Röntgen- strahlen können Gefäße sichtbar gemacht werden, auch Behand- lungen sind sofort möglich. V er- schiedene Abteilungen, wie die Interventionelle Radiologie, Ge- fäßchirurgie und Kardiologie, arbeiten bereits mit der neuen Technik. Insgesamt wurden 26 Eingriffe erfolgreich durchge- führt. D azu gehören s echs Im- plantationen von Herzschritt- machern oder Defibrillatoren. In der Radiologie wurden 13 Ein- griffe an verengten Blutgefäßen vorgenommen, bei denen spe- zielle Methoden wie das Entfer- nen von Ablagerungen oder das Einsetzen von Stents zum Ein- satz kamen. Auch gab es bereits drei Eingriffe, bei denen Radio- logen und Gefäßchirurgen ge- meinsam tätig waren. E rstmals konnte auch ein verschlossener Gallengang mittels Stent er- folgreich rekanalisiert werden – eine Behandlung, die bisher nur in Innsbruck möglich war. Drei weitere Eingriffe betrafen die gezielte Stillung von Blutun- gen nach Unfällen, was f rüher ebenfalls nur in größeren Zen- tren machbar war. Ein großer Vorteil der neuen Anlage ist, dass nun auch Ein- griffe unter Vollnarkose oder Sedierung möglich s ind. Der Leiter der Radiologie, Primar Christof Kranewitter zeigt sich erfreut über die s chnelle Ein- gewöhnung d er Teams und die erfolgreiche Zusammenarbeit der Abteilungen. Doch der Wermutstropfen bleibt – die fehlende Geneh- migung für die H erzkathe- ter-Untersuchungen. War die Stimmung im Sommer fros- tig, schlug LR Cornelia Ha- gele bei der Eröffnung d es Er- weiterungsbaus versöhnlichere Töne a n. Sie kündigte w eitere Gutachten an. „Wir warten derzeit gespannt auf Informationen seitens des Landes. Wir haben bisher noch nichts Neues gehört“, informiert der Obmann des Gemeindever- bandes, Paul Sieberer. Aus dem Büro v on Landes- rätin C ornelia Hagele heißt e s, „dass ein Beschluss zur Geneh- migung eines Herzkatheterla- bors im Bezirkskrankenhaus St. Johann bisher nicht vorliegt.“ Hagele: Erneute Evaluie- rung bis Ende 2025 Derzeit werde eine Prüfung zur Änderung des Großgeräteplans im Österreichischen Struktur- plan Gesundheit (ÖSG) a uf Bundesebene abgewartet. „Da- rüber h inaus wird im Rahmen der Erstellung des Regionalen Strukturplans Gesundheit 2030, der bis Ende 2025 finalisiert wer- den soll, eine erneute Evaluie- rung durchgeführt. Basierend auf Sachverständigengutach- ten wird geprüft, o b das BKH St. Johann im Strukturplan als kardiologischer Schwerpunkt gemäß ÖSG definiert werden soll“, so die Auskunft Hageles. Jene Patienten aus dem Be- zirk, die eine Herzkatheterun- tersuchung benötigen, müssen also weiterhin bis zu sechs Mo- nate auf einen Termin warten – wann und ob überhaupt e ine Genehmigung kommt steht in den Sternen. Margret Klausner Dank neuer Angiographie-Anlage bereits 26 unterschiedliche Eingriffe erfolgreich durchgeführt Genehmigung lässt auf sich w arten Primar Christof Kranewitter (hinten) mit OP-Assistentin Marianne Schwaiger bei einem Eingriff mit dem neuen Angiogra- phie-Gerät am Bezirkskrankenhaus St. Johann. Foto: Egger/BKH „Wir warten der- zeit gespannt auf Informationen vom Land“ Obmann Paul Sieberer
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