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Aktuell 4 Ausgabe 44 Gewerbegebiet Unterbürg: I nformationsabend m Beim Infoabend hielt Es ist schwer umstritten – das geplante Gewerbe- gebiet Unterbürg in S t. Johann. Beim Infoabend meldeten sich zahlrei- che Kritiker zu Wort – die wenigsten davon waren allerdings St. Johanner. St. Johann | Seit inzwischen vier Jahren laufen die Planungen für das zukünftige G ewerbegebiet Unterbürg. Immer wieder kam das Projekt ins Stocken – verär- gerte Bauern, Denkmalschüt- zer und die „Freunde des Nie- derkaisers“ sorgen nicht nur in der Gemeindestube für Debat- ten. Bis sich das erste Unter- nehmen ansiedeln kann, wer- den vermutlich noch weitere Hürden zu ü berwinden sein. Im Rahmen eines Informa- tionsabends im vollen Kai- sersaal wehte den Gemein- deverantwortlichen samt den eingeladenen Experten – insge- samt 16 – ein kalter Wind ent- gegen. Geladen hatte die Ge- meinde unter anderem auch, weil die „Freunde des Nieder- kaisers“, wie mehrfach berich- tet, über 1.400 U nterschriften gegen das Projekt gesammelt und inzwischen den Antrag auf eine Volksbefragung ein- gebracht haben. Zum Auftakt des Abends gab St. Johanns Bürgermeister S te- fan Seiwald eine kurzen Über- blick. Die Marktgemeinde habe seit über 2 0 Jahren keine Ge- werbeflächen mehr erschlossen, betonte er. Daher sei es unab- dingbar, dass das Gewerbege- biet realisiert wird. Man müsse den heimischen Betrieben die Möglichkeit g eben, sich zu er- weitern bzw. Neuansiedlungen ermöglichen. 399 Handwerks- und Gewerbebetriebe im Ort „Wir haben in St. Johann 399 Handwerks- und Gewerbebe- triebe. Um die Abwanderung von Betrieben zu verhindern, muss etwas getan werden. Hier geht es auch um die Kommu- nalsteuer, die wir dank dieser Betriebe lukrieren“, betonte Sei- wald, der klarstellte, dass etwa seitens des Bezirkskrankenhau- ses oder der vielen Schulen im Ort, keine Kommunalsteuer in die Gemeindekasse fließt. Die Marktgemeinde habe – gemes- sen an der Bevölkerung im „Unterbürg ist nicht für die näch- sten drei Jahren, sondern für die nächsten 30 Jahre geplant.“ Bgm. Stefan Seiwald Historie „Gemeinsam statt einsam“ St. Johann | Im Jahr 2020 erwarb der Tiroler Bodenfonds rund 15 Hektar Grund am Ortsrand von St. Johann – damals als „Vorbe- haltsfläche L andwirtschaft“ im Raumordnungskonzept aus- gewiesen. Rund 7,5 Hektar da- von sind für d as Gewerbegebiet vorgesehen. Unter dem Motto „Gemeinsam statt Einsam“ soll dort ein interkommunales Ge- werbegebiet entestehen. Mit im Boot waren anfänglich a uch Oberndorf und Kirchdorf, in- zwischen möchten die Verant- wortlichen von St. Johann, Reith und Going das Gebiet gemein- sam erschließen. D och so ein- fach ist die Sache nicht – so wa- ren es vorerst die Bauern, die gegen das Gewerbegebiet pro- testierten. Dann geriet der Bau- ernhof Unterbürg, der seit Mitte des 19. Jahrhunderts dort steht, ins Visier der Denkmalschüt- zer. Seit Ende 2022 ist er unter Schutz gestellt. Inzwischen ha- ben sich die „Freunde des Nie- derkaisers“ formiert und 1.400 Unterschriften gesammelt. Jetzt steht eine Volksbefragung im Raum. mak Einrichtung eines Infobüros ist in Planung Großes I nteresse an „Wohn Dahaom“ Dem Leerstand den Kampf ansagen – das ist eines der Ziele, die sich Peter Wall- ner, Gunnar Fussenegger und Marcel Freytag in St. Johann gesteckt haben. Im Rahmen einer Infoveran- staltung klärten sie über ihre Ideen auf. St. Johann | Wie sehr das Thema Leistbares Wohnen vielen St. Jo- hannern unter den Nägel brennt, war im Rahmen eines Informa- tionsabends der neugegründe- ten Initiative „Wohn Dahoam“ vergangene Woche deutlich zu sehen. Im gut gefüllten Kaiser- saal präsentierten die Initiato- ren Peter Wallner, Gunar Fus- senegger und Marcel Freytag ihr ehrgeiziges Projekt für a lle Altersklassen. Drei Module wurden insge- samt ausgearbeitet, die alle For- men des Wohnens betreffen. Über das sogenannte „Housing“ informierte etwa Peter Wallner. Hier sind ältere Menschen an- gesprochen, die alleine in einer großen W ohnung oder Haus le- ben und möglicherweise U n- terstützung b enötigen. „ Wohn Dahoam“ soll jüngere M en- schen, die eine günstige W ohn- möglichkeit suchen und sich dafür auch engagieren wür- den, mit diesen zusammen- bringen. Wie Wallner betonte, hätten oft gerade ältere Men- schen Angst, dass es zu Prob- lemen kommt – etwa, dass die Miete nicht bezahlt wird und man den Mieter nicht mehr los wird. „Bei unserem System wird das nicht passieren. Der Mietvertrag läuft über eine ei- gene GmbH. Der Vertrag wird mit einem Jahr befristet, außer- dem sind bei den Gesprächen auch die Erben eingebunden“, stellte Wallner klar. Gunnar Fussenegger präsentierte da- nach seine Ideen zum Thema „Werksgemeinschaften“, über- dies gibt es ein drittes Modul „Betreutes Wohnen“. Über al- lem steht eine Stiftung, der bü- rokratische Teil läuft ü ber eine Gesellschaft. Bereits am Informations- abend konnten sich Interessen- ten registrieren lassen. Gesprä- che durch die Experten werden folgen, kündigte W allner an. Es wird themenspezifische Veran- staltungen zu den einzelnen Modulen geben. Regelmäßige Informationen etwa über s ozi- ale Medien kommen ebenfalls. Auch die Einrichtung eines ei- genen Büros in S t. Johann steht Peter Wallner (Mitte) informierte gemeinsam mit Marcel Freytag (links) und Gunnar Fussenegger über das neue P rojekt. Foto: Klausner
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