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Aktuell 6 Ausgabe 44 Signe Reisch und ihre Mitstreiter wollen „die originale Kitzbüheler Gams“ zurück. Obmann, Geschäftsführung und Aufsichtsrat von Kitzbühel Tourismus nehmen dies zur Kenntnis, ersparen sich aber weitere Kommentare und legen neuerlich ihre Standpunkte dar. Kitzbühel | „Mit dem neuen Schriftzug kann ich mich an- freunden, er ist gut leserlich und für m ich nie zur Diskus- sion gestanden. Aber der Gams- Kopf muss weg“, sagt Signe Rei- sch, Chefin des renommierten Kitzbüheler Hotel Rasmus- hof resolut. „Ich werde nicht Ruhe geben, bis dieser Kopf Geschichte ist und im Museum gelandet ist.“ Wie mehrfach berichtet, ha- gelt es für den neuen Marken- auftritt des Kitzbüheler T ouris- musverbandes seit Juni herbe Kritik durch Signe Reisch – sie war von 2012 bis 2020 Obfrau des Verbandes – und ihre Mit- streiter. Ihre Argumente sind bekannt: Eine der stärksten Marken in den Alpen sei ohne Notwendigkeit durch eine sti- listisch artifizielle Design-Gams ersetzt worden. „Durch den neuen Markenauftritt wurde ei- nem Kulturgut Kitzbühels e in beträchtlicher Schaden zugefügt und die Marke stark beschä- digt oder gar zerstört“, kritisiert Reisch einmal mehr in einer von ihr einberufenen Pressekonfe- renz im Rasmushof, die großes Medieninteresse hervorrief. Die von ihr im Juli initiierte Online-Petition „Wir wollen die originale Gams zurück“ w urde von 4.337 Personen, darunter Urlauber sowie Einheimische, unterzeichnet. Bei Letztgenann- ten handle es sich konkret um 907 Kitzbüheler, 7 6 Reither, 54 Jochberger und 45 Auracher, wie Signe Reisch präzisiert. A ls „Stimme von 4.337 Men- schen“ fordert sie, dass die be- Signe Reisch sieht sich in ihren Forderungen bestärkt: O nline-Petition mit 4.337 Unterzeichnern – Immer wieder die Gams im Fokus: Deba Der neue Markenauftritt polarisiert. Signe Reisch und ihre Mitstreiter lehnen den Gams-Kopf (kleines Bild) vehement ab. Foto: Fusser; Logo: TVB Verbandsregion verzeichnete bei Nächtigungen ein M inus von 2,3 Prozent – Reisch stellt sinkende W Kitzbühels S ommer nicht zufriedenstellend v Sinkende Ankunfts- und Nächtigungszahlen in der Verbandsregion von Kitzbühel T ourismus sind derzeit in aller Munde. Kritik kommt von Rasmus- hof-Chefin Signe Reisch. Kitzbühel | Die Sommersaison stimmt Obmann Christian Ha- risch und Direktorin Viktoria Veider-Walser wenig zufrieden. Insgesamt waren in der Ver- bandsregion von Mai bis Sep- tember um 2,3 Prozent weniger Übernachtungen a ls im Ver- gleichszeitraum des Vorjahres zu verzeichnen. Die rückläufige Entwicklung der Nächtigungs- zahlen zeigt sich seit 2016, hält Kitzbühel T ourismus fest. Der Nächtigungsrückgang wird zum einen mit dem Weg- fall von fünf g roßen H äusern, die einen Großteil der fehlen- den Betten und Nächtigungen erklären, b egründet. Z um an- deren mit dem Verlust von bri- tischen Gästen. Weniger Gästebetten, mehr Ferienwohnungen Nicht nur wegen der wirtschaft- lichen Entwicklung und dem Brexit, wie die TVB-Direkto- rin betont. „Viele Betriebe ar- beiten aufgrund einer veränder- ten Pricing-Strategie weniger bis gar nicht mehr mit Reisever- anstaltern aus Großbritann- zusammen. Wir wissen aber, dass ein Großteil d er britischen Gäste immer noch vermehrt bei Reiseveranstaltern bucht und das merken wir auch in der Statistik.“ Als dritten Punkt führt V ei- der-Walser die Strukturent- wicklung in der Verbandsregion an: „In den letzten zehn Jahren gab es massive Zuwächse von gewerblichen Ferienwohnun- gen, aber im Gegenzug große Verluste im Drei-Sterne- und Privatzimmerbereich.“ Unabhängig davon werden im Verband nicht die reinen Nächtigungszahlen, s ondern auch und vor allem die Quali- täts- und P reisentwicklung ge- nauer unter die Lupe genom- men. „Hier überzeugen die Betriebe mit einem Umsatz pro Nacht von rund 150 Euro im Verhältnis zum T irolschnitt von 77 Euro.“ Sehr erfreulich sei zudem, dass ein Betrieb in Kitzbühel m it der tirolweit höchsten Auszeichnung von zwei „Keys“ durc h den neuen Michelin-Guide und zwei Be- triebe in Kitzbühel m it jeweils einem „Key“ be wertet wurden, teilt Viktoria Veider-Walser mit. Ausblick auf den Winter stimmt zuversichtlich Eine aktuelle Umfrage der Be- herbergungsbetriebe stimmt Obmann und Direktorin jedoch äußerst zuversichtlich für d en Winter. „Wir sind überzeugt, dass sich die starke Leistung unserer Mitgliedsbetriebe und deren bewusste Konzentration auf Qualität d urchsetzen wird.“ Rasmushof-Chefin Signe Rei- sch beklagt, zusätzlich zu s in- kenden Nächtigungen und A n- künften, den Rückgang der Vollbelegstage von 135 auf 120 und die sinkende Wert- „Die artifizielle Design-Gams beschädigt die Marke“ Signe Reisch
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