
Blackout-Checkliste
Vor etwas mehr als fünf Jahren stufte die WHO das Coronavirus als Pandemie ein. Auch wenn die Bilder leergefegter Supermarktregale bereits verblasst erscheinen, kann es weiterhin zu Engpässen bei Grundnahrungsmitteln und Hygieneartikeln kommen – etwa durch ein Blackout oder regionale Naturereignisse wie Überflutungen oder Lawinen. „Daher empfehlen wir, sich einen Vorrat an Lebensmitteln und Getränken anzulegen, mit dem man im Notfall mindestens sieben Tage auskommt“, sagt Nina Eichberger vom VKI.
Was eignet sich zur Bevorratung
Jeder Mensch hat unterschiedliche Vorlieben und Bedürfnisse – diese sollten bei der Vorratshaltung berücksichtigt werden. „Es ist ratsam, jene Lebensmittel zu bevorraten, die ich auch sonst in meiner Ernährung, zumindest ab und zu, verwende. So fällt es leichter, die Vorräte zwischendurch aufzubrauchen und nachzukaufen – damit keine Lebensmittel weggeworfen werden müssen“, so die VKI-Expertin.
Folgende Lebensmittel eignen sich zur Bevorratung:
- ➤ Obst: Apfelmus, Obstkonserven, Quetschies, Trockenobst
- ➤ Gemüse: Sauerkraut/Rote Rüben im Beutel, eingelegtes Gemüse, Salate im Glas
- ➤ Getreideprodukte: Haferflocken, Müsli, Knäckebrot, Zwieback, Reis-/Maiswaffeln, Wraps
- ➤ Eiweißquellen: Gekochte Eier, Tofu, gekochte Bohnen/Linsen/Kichererbsen, pflanzliche Drinks
- ➤ Als Zwischenmahlzeit: Nüsse, Samen, Kerne, Maroni (gegart), Müsliriegel, getrocknete (pflanzliche) Würste, Erdnussbutter, Fisch in Konserven
- ➤ Zum Erhitzen: Konserven, Packerlsuppen, Kartoffelpüree aus dem Beutel, getrocknete Teigwaren (bspw. Tortellini, asiatische Nudeln), Couscous
- ➤ Flüssigkeit: Stilles Wasser in Glasflaschen (neutraler Geschmack)
Wie viel soll eingelagert werden?
Der Vorrat sollte für alle Mitglieder des Haushalts mindestens sieben, besser vierzehn Tage reichen. Experten raten zu 2,5 Litern Wasser pro Person und Tag – zusätzlich muss Wasser zum Kochen eingeplant werden. Eichberger ergänzt: „Wenn Haustiere vorhanden sind, wird natürlich auch für diese eine entsprechende Menge an Futter und Wasser empfohlen. Dosen- und Trockenfutter haben eine lange Haltbarkeit und können regelmäßig aufgebraucht und ersetzt werden.“
Wie sollen die Produkte gelagert werden?
„Damit die gebunkerten Lebensmittel nicht verderben, empfehlen wir eine jährliche ‚Vorrat-Check-Woche‘, bei der alle Vorräte überprüft und jene Lebensmittel verbraucht werden, die bald ablaufen“, so Eichberger. „Diese werden anschließend wieder aufgefüllt. Es empfiehlt sich, die Lebensmittel nach Ablaufdatum gut sichtbar zu sortieren und gegebenenfalls mit einem Permanentmarker zu kennzeichnen. Zudem sollten die Vorräte möglichst in Boxen gelagert werden, um Schädlingsbefall zu vermeiden.“
Wenn kein Keller vorhanden ist, sollten alle verfügbaren Stauraumoptionen in der Wohnung genutzt werden: Bettkästen eignen sich perfekt für lang haltbare Lebensmittel wie Reis, Nudeln oder Konserven. Auch einige Sofas bieten Stauraum im Inneren. Vakuumverpackungen sparen zusätzlich Platz – Lebensmittel wie Reis, Nudeln oder sogar frische Produkte lassen sich gut vakuumieren und dadurch länger haltbar machen.
Besondere Bedürfnisse bedenken
Auch an spezielle Bedürfnisse bestimmter Personengruppen sollte gedacht werden – etwa Babys, Kleinkinder oder ältere Menschen. „Gibt es beispielsweise Diabetiker oder Allergiker im Haushalt, die auf Medikamente angewiesen sind? Wie müssen diese gelagert werden? Auch das sollte bei der Vorratshaltung berücksichtigt werden“, so Eichberger.
Welches Equipment soll in den Keller?
Neben ausreichend Flüssigkeit und Lebensmitteln können im Notfall auch folgende Gegenstände hilfreich sein: Gaskocher, Handkurbelradio, Powerbank, Solarladegeräte, Erste-Hilfe-Set und Kerzen. Wer Letztere nutzt, sollte auch einen Feuerlöscher oder eine Löschdecke bereithalten. Auch ein Griller kann nützlich sein: „Personen, die die Möglichkeit haben, einen Griller zu verwenden, können sich in einer Notfallsituation glücklich schätzen. Ein Griller kann bei der Zubereitung von Speisen helfen und gleichzeitig Wärme spenden. Wichtig ist, für ausreichend Brennstoff in Form von Kohle, Holz, eventuell Anzündern oder Gas zu sorgen“, so die Ernährungsexpertin abschließend.